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Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick, Kleve

Modellvorhaben

Der Öko-Betrieb des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick der Landwirtschaftskammer NRW wurde 1999 mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen aufgebaut. Das erste Umstellungsjahr begann mit der Bestellung 1999.

Seit 2000 verfügt die Landwirtschaftskammer im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick, Kleve über einen eigenständigen ökologischen Versuchs- und Demonstrationsbetrieb mit 66 ha Acker- und Grünland und 48 Milchkühen zuzüglich Nachzucht. (Stand: Februar 2018)

Abgestimmt mit Praxis und Beratung werden Versuche zur ökologischen Milchviehhaltung und zum Futterbau durchgeführt. So sollte zunächst dargestellt werden, dass die Umstellung eines Milchviehbetriebes mit klaren Zielvorgaben erfolgen muss und kann.

Die aus der konventionellen Riswicker Herde stammenden Kühe hatten bereits nach einem Jahr Umstellung ihre ursprüngliche Milchleistung wieder erreicht, allerdings bei deutlich gesteigerter Grobfutterleistung von rund 5.000 kg je Kuh und Jahr. Die hohen Grobfutterleistungen dürften in erster Linie auf die extrem guten Grundfutterqualitäten, besonders der Kleegrassilagen zurückzuführen gewesen sein.

Zentraler Aspekt der Arbeit mit der ökologischen Milchviehherde war und ist die homöopathische Behandlung zur Erhaltung der Tiergesundheit. Hier konnten umfangreiche Erfahrungen gesammelt und in Form von schriftlichen Ausarbeitungen und gut besuchten Seminaren an Praxis und Beratung weitergereicht werden.

Über die Versuchsarbeit hinaus hat der ökologische Milchviehbetrieb Haus Riswick eine mittlerweile bundesweit ausstrahlende Demonstrationsfunktion. Zahlreiche Gruppen von Praktikern, Beratern, Verbrauchern und Interessierten informieren sich in Riswick über die ökologische Milcherzeugung. Das außerordentlich hohe Interesse an diesem Betrieb zeigt die Notwendigkeit, die ökologische Wirtschaftsweise transparenter zu machen. Interessierte können sich aktuell über www.riswick.de informieren.


BetriebstypOrganisch-biologischer Milchvieh- und Futterbaubetrieb
AnbauverbändeBioland, Naturland
BetriebsflächeAckerland 39 ha
Grünland  27 ha
Standortfaktoren
Bodenpunkte40 - 75, sandiger bis toniger Lehm
AK-Besatz1 Meister  = 1,0 AK
1 Gehilfe  = 0,8 AK
Milchquote380.000 kg
Tierbestand (Ø 2017) und Haltung
AnzahlHaltungsverfahren
Milchkühe48Planbefestigter Laufstall mit eingestreuten Boxen in Offenfrontbauweise mit den beiden möglichen Verfahrensweisen:
• Viel Stroh (mind. 5 kg/ Tier/Tag) — Stallmistproduktion
• Wenig Stroh (max. 1 kg/ Tier/Tag) — Gülleproduktion
Jungtiere  > 2 Jahre8

Gruppenhaltung im normannischen Tretmiststall in Offenfrontbauweise

Jungtiere  1-2 Jahre11
Jungtiere  6-12 Monate8
Kälber     ≤ 6 Monate10Abkalbebucht: 12 h, Einzelboxen: 5 bis 7 Tage, Gruppenhaltung mit Auslauf: bis Ende des 3. Lebensmonates

Jahresabschluss MLP20012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017
Milch, kg7.4338.2029.3998.6077.6737.9367.8587.6927.9447.8907.5968.3167.9568.6728.8818.5898.476
Fett, %4,244,244,374,404,464,374,394,504,364,334,134,244,304,204,224,184,26
Fett, kg315348411379342347345346346342314353342364375359361
Eiweiß, %3,183,273,223,293,213,183,233,343,303,213,173,193,133,163,163,203,10
Eiweiß, kg236268303283246252254257262253241265249274281275263
Anzahl Kühe4338374243454543454752504848474744
ZKZ in Tagen388398425424392404425433440407401393439423417417430
EKA in Monaten27,228,127,526,626,226,126,327,928,826,326,926,126,527,126,925,926,2
Zwischenkalbezeit = ZWZ
Erstkalbealter = EKA

Anbauverhältnis
Fruchtfolgeglieder in ha200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017
Kleegras / Luzerne10,67,58,712,67,77,37,011,612,415,319,131,031,027,025,022,622,322,3
Silomais8,654,54,04,18,611,28,04,07,34,04,04,04,04,06,06,47,73,0
Winterweizen / Triticale4,04,54,03,58,212,611,915,315,312,44,04,08,04,04,03,06,0
Roggen4,0
Hafer4,1
Ackerbohnen4,84,04,04,04,16,94,04,07,37,64,06,06,07,7
GPS7,38,18,3
Landsberger Gemenge3,8
Stilllegung1,51,51,51,51,5

Vermarktung

Seit Oktober 2000 wird die Milch als Biomilch an Campina GmbH geliefert.

  • Abrechnung auf Basis des konventionellen Grundpreises
  • Qualitätszuschlag (< 50.000 Keime und < 300.000 Zellen)
  • Staffelzuschlag: 1,31 ct
  • Biozuschlag
    (2001: 5,11 ct, 2002 u. 2003: 5,6 ct, 2004: 4,87 ct, 2005 u. 2006: 5,58 ct, 2007: 5,8 ct, 2008: 7,78 ct, 2009: 8,54 ct, 2010: 8,54 ct, 2011: 8,10 ct, 2012: 8,60 ct, 2013: 5,79 ct, 2014: 9,27 ct, 2015: 15,34 ct, 2016: 16,59 ct, 2017: 9,02 ct)

⇒ Bullenkälber werden mit ca. drei Lebenswochen überwiegend konventionell vermarktet.

⇒ Altkühe werden inzwischen überwiegend ökologisch vermarktet.

Besonderheiten
  • Einsatz verschiedener Naturheilverfahren:
    • Klassische u. Klinische Homöopathie
    • Akupunktur (TCM)
    • Phytotherapie
    • Blutegel-Therapie
    • Rinder-Taping

Versuche zur ökologischen Milchviehhaltung, zum Weidemanagement und Futterbau

Weidehaltung von Milchkühen bei begrenzter Weidefläche im System der Kurzrasenweide (PDF, 12,27 MB)

Optimierung der Weide- und Tierleistung von Kälbern/Jungrindern im System der Kurzrasenweide, Ökobetrieb Haus Riswick 2015 – 2017 (PDF, 5,78 MB)

Weidenutzung: Kurzrasenweide (intensive Standweide) (PDF, 2,65 MB)

Zusammenarbeit mit der Fachschule für Ökologischen Landbau in Haus Riswick

Seit Bestehen des Ökobetriebes gibt es eine enge Zusammenarbeit des Betriebes mit der seit 1996 ebenfalls in Riswick ansässigen Fachschule für Ökologischen Landbau. Die Fachschüler machen Anbau- und Rationsplanungen und engagieren sich für den Betrieb in Projektarbeiten. So wurden bislang z.B. ein Kälberstall gebaut, eine windkraftbetriebene Weidetränke errichtet sowie ein Film über Schule und Betrieb gedreht. Außerdem profitieren die Schüler von der reichhaltigen Erfahrung des Ökobetriebes in der Anwendung der Homöopathie.

Ansprechpartner für den Ökobetrieb:

Anne Verhoeven, Tel.: 02821-996125, Fax: -126, Mail: anne.verhoeven@lwk.nrw.de.

Ansprechpartner für die Ökoschule:

Christian Wucherpfennig, Mail: christian.wucherpfennig@lwk.nrw.de. Tel.: 02821 - 996-171, Fax: -159

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