Auf zahlreichen nassen Flächen musste im Frühjahr auf Sommerungen ausgewichen werden. Die Ackerfläche wurde nur noch zu etwas mehr als 41 % mit Getreide (ohne Körnermais) bestellt.
In der Summe hat sich die Fläche von Sommerweizen, Sommergerste und Hafer im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (+117 %). Viele setzten als Ausgleich zum fehlenden Wintergetreide verstärkt auf Mais. Im Silomais sind 2024 auch Mais-Mischkulturen enthalten. Diese sind möglicherweise mit geringen Maisanteilen auch in der Rubrik „Feldgras, Getreide und sonstiges“ enthalten. Dessen Anbaufläche nahm mit einem Plus von 12 000 ha auch deshalb zu, da auf Randstreifen zu Gewässern nicht gedüngt wird und kein chemischer Pflanzenschutz erfolgt. Mindererträge sind mit einem größeren Anbauumfang auszugleichen.
Bereits im Herbst 2023 wurden viele Flächen stillgelegt, da seinerzeit noch nicht absehbar war, dass auch für 2024 die Stilllegungsverpflichtung (Brache) von 4 % des gesamten Ackerlandes gelockert würde. Dies sowie die mögliche Kombination stillgelegter Flächen mit der Ökoregelung im Rahmen der Agrarreform sind wesentliche Gründe für die um mehr als die Hälfte gestiegenen Brachflächen. In 2024 können nicht produktive Flächen auch durch den Anbau von Leguminosen und/oder Zwischenfrüchten erbracht werden.
Jürgen Boerman,
Landwirtschaftskammer NRW