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Bestens im System vernetzt

01.10.2021

Mit der Coöperatieve Telersvereniging de Schakel U.A., gelegen im niederländischen Helmond, befindet sich eine der großen Anbau- und Züchtergenossenschaften für Gemüse in unmittelbarer Nachbarschaft zu NRW. Daher sind unter den gut 500 Mitgliedern auch zahlreiche Landwirte aus dem Rheinland, dem Münsterland und der Eifel zu finden.

Der Großteil der von den Mitgliedern bewirtschafteten Flächen liegt in den Niederlanden, vornehmlich in Regionen mit leichten Sandböden im Südwesten sowie im Flewopolder. Dazu kommen Anbauregionen in Deutschland - neben den genannten das Weserberg- und das Emsland - und in der Wallonie in Belgien.

2021 wurde auf 8 000 ha Gemüse angebaut. Die Besonderheit: 50 % der Anbaufläche werden konventionell, 50 % ökologisch bewirtschaftet. Doch egal, ob Bio oder konventionell - ein Trend gilt für beide Produktionsrichtungen: "Die Intensität der Produktion nimmt zu. Sprich: Die Anbaufläche wächst, obwohl die Liste der Landwirte nicht länger wird", beschreibt Cees Geven, Geschäftsführer von De Schakel, die Situation. Und in Bezug auf die Biolandwirte ergänzt er: "Vor 25 Jahren waren unsere Biobauern noch mehr die typischen Idealisten. Aber auch der ökologische Gemüsebau hat sich professionalisiert, die heutigen Umsteller haben größere Betriebe und die Ökonomie fest im Blick."

Immerhin beobachtet und analysiert Geven die Entwicklung des Bioanbaus in seinem Unternehmen seit 1998 und kennt alle Auf- und Abwärtsbewegungen, zuletzt den Bio-Boom 2012. Mittlerweile habe sich die Entwicklung, nach einer kleinen Delle 2018, auf einem hohen Niveau stabilisiert. Dennoch interessiert Cees Geven die Frage, wie sich der Markt entwickelt, zunehmend. "In Deutschland verkauft sich Biogemüse sehr gut. Von den 400 ha Bohnen zum Beispiel geht ein Drittel nach Deutschland", weiß der Geschäftsführer.

Feingemüse für die Industrie

1999 hat sich die Coöperatieve Telersvereniging de Schakel U.A. in Helmond gegründet. Von Beginn an ist das Unternehmen fokussiert auf den Anbau beziehungsweise die Anbauflächen seiner Mitglieder. "Wir bieten unseren Mitgliedern optimale Anbauvoraussetzungen: Saat- und Ernteplanung, dazu die passende Saat- und Erntetechnik, schlagkräftige Logistik in der Verarbeitungskette und am Ende eine umfangreiche Qualitätsanalyse ihrer Produkte“, nennt Geven einige Vorteile der Mitgliedschaft bei De Schakel.

Abnehmer der Produkte ist, gestern wie heute, in erster Linie Van Rijsingen Source (früher Rijco). Der Spezialist für Tiefkühlprodukte ist ebenfalls im Industriegebiet in Helmond beheimatet, neben einigen weiteren Standorten. "De Schakel und Van Rijsingen sind von Anfang an Geschäftspartner. Wir machen die Verträge mit den Landwirten und planen den Anbau, Van Rijsingen wiederum bringt die Produkte zu den Endkunden", erläutert Cees Geven die Aufgabenverteilung.

Die Produkte, das sind vor allem Erbsen, Bohnen, Spinat, Grünkohl, Schwarzwurzeln und Feinmöhren für Tiefkühl- und Konservenfabriken. 50 % der feinen Möhren werden in Helmond gewaschen, sortiert und verpackt und gehen als Snackmöhren in den Lebensmitteleinzelhandel. "Möhren stehen auf gut 500 ha und sind für uns ganz wichtig!" Mit Zunahme der Marktmöglichkeiten für die weiterverarbeitende Branche sind in letzter Zeit zusätzlich Edamame-Soja, Kürbisse, Zwiebeln, Knollensellerie und Kräuter ins Produktportfolio von De Schakel aufgenommen worden.

Intensive Zusammenarbeit

Die gut 500 Anbauer, die für De Schakel produzieren, sind recht konstant dieselben. "Wir schließen jährlich neue Verträge mit unseren Mitgliedern ab. Das beinhaltet auch, dass wir jedes Jahr aktuell besprechen, was in welchem Umfang angebaut wird", so Geschäftsführer Cees Geven, der regelmäßig auf den Flächen der Genossenschaftsmitglieder unterwegs ist und daher den Boden sowie die Betriebsleiter gut kennt. "Diese intensive Zusammenarbeit zwischen uns und den Landwirten ist enorm wichtig, da die Kette von der Saat bis zur Ernte effizient wirtschaften muss."

Typisch für Gemüse sei dessen frühe Ernte, teils im Jungstadium. "Erbsen müssen auf den Moment geerntet und schnell verarbeitet werden. Das setzt voraus, dass alles optimiert ist." Diese Optimierung schließt vor allem die Erntelogistik ein. So stellt De Schakel sechs Bohnenpflücker, 16 Erbsendrescher, vier Möhrenroder und zwei Spinaterntemaschinen zur Verfügung und hat noch einige Lohnunternehmen unter Vertrag, die während der Ernte punktgenau verplant sind. "Zugegebenermaßen ist ein Landwirt daher nicht ganz frei in seinen Entscheidungen, wann er was zu tun gedenkt, da seine Arbeit wiederum die Logistik der gesamten Kette beeinflusst", nennt Geven eine der Herausforderungen beim Gemüsebau. Alles Gemüse geht, die feinen Snack-Möhrchen ausgenommen, nach der Ernte auf direktem Weg in die Fabriken in Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Stark vernetzt

Im Biosegment sind die Mitglieder der Erzeugergenossenschaft an die europäische Standard-Norm für ökologische Produktion gebunden. Darüber hinaus hat De Schakel eine Zertifizierung für Bioland, Naturland und Demeter. "In unserem internen Betriebsprozess werden diese Qualitätsmarken vom Anbau bis zur Auslieferung an den Handel in sogenannten Qualitätslinien festgelegt. Eine Rückverfolgbarkeit ist jederzeit gegeben", erläutert Cees Geven die hohen Standards in der Erzeugergenossenschaft De Schakel und bei Van Rijsingen. Beide Unternehmen haben auf dem deutschen Markt enge Beziehungen zum LEH. "Unsere Stärke ist, dass wir so gut im System vernetzt sind. Die (Bio)Landwirte sind da, der Verarbeiter ist da, der Handel kann bedient werden. Und das kontinuierlich und jedes Jahr aufs Neue."

Meike Siebel,
Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Kontakt zu der Coöperatieve Telersvereniging de Schakel

Bei Interesse an einem Anbauvertrag gibt Geschäftsführer Cees Geven gerne Auskunft. Tel.: +31/ 492/ 530 450, Mobil: +31/ 6/ 20 61 11 56, E-Mail: c.geven@tvdeschakel.nl. Im Internet findet man die Genossenschaft unter www.tvdeschakel.nl.


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