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Bio-Äpfel am Markt platzieren

25.02.2022

 

In den Plantagen des Obstbaubetriebes Krings im Meckenheimer Ländchen, nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz, wird schon seit bald 70 Jahren Kernobst geerntet. Was 1955 mit 5 ha Obst in einem Ackerbaubetrieb begann, umfasst heute etwa 150 ha. Der seit 1958 reine Obstbaubetrieb ist über drei Generationen zu einem Unternehmen mit vier Bereichen weiterentwickelt worden, in denen insgesamt 100 Mitarbeiter beschäftigt sind. Seit 2011 gehört auch die RheinBioFrucht GmbH dazu.

Eigener Obstanbau, sortieren und verpacken, Spedition und Logistik, Lagerung und Kommissionierung, Qualitätskontrollen, Handel und Vermarktung - all das vereint die Unternehmensgruppe Krings unter einem Dach, das sich seit den 1960er-Jahren über die Gebäude eines Aussiedlerhofs in Rheinbach spannt und in kontinuierlichen Erweiterungsschritten immer großflächiger geworden ist. Nach Betriebsgründer Wilhelm Krings leiten aktuell Wilfried Krings und, in dritter Generation, Sohn Alexander das Unternehmen. „Mein Vater war es, der 2011 zusammen mit Dr. Andreas Mager aus Alfter bei Bonn die RheinBioFrucht GmbH gegründet hat. Die beiden hatten erkannt, dass in den Ballungszentren von Nordrhein-Westfalen mit den rheinischen Großstädten Köln, Bonn und Düsseldorf vor der Haustür ein großes Absatzpotenzial für Bio-Obst vorhanden war. Außerdem kannten sich die hiesigen Erzeuger sehr gut, die ihr Obst schon jahrelang über die MECO, die Meckenheimer Obstlagergenossenschaft, in Zusammenarbeit mit Landgard gebündelt und vermarktet haben“, erklärt der Firmenchef. „Die Voraussetzungen waren also sehr gut!“

Woran es vor zwölf Jahren aber noch gemangelt habe, seien vernünftige Vermarktungsstrukturen für Bio-Äpfel und -Birnen gewesen. „Der Plan war es also, in einem separaten Unternehmen Äpfel und Birnen ökologisch anzubauen und Naturland-zertifiziert zu vermarkten“, fasst Alexander Krings die Entstehungsgeschichte kurz zusammen. „Mein Vater und Andreas Mager entschieden sich vor zehn Jahren bewusst dagegen, bio und konventionell unter einem Dach laufen zu lassen und etwa die in der MECO vorhandenen Strukturen zu nutzen. Sie wollten absolute Transparenz schaffen, vor allem für die Verbraucher. Außerdem war die Entwicklung rasant und die RheinBioFrucht konnte schon bald ein Vielfaches der Mengen an Bio-Äpfeln und Bio-Birnen verpacken und vermarkten, mit denen die Erzeugergemeinschaft begonnen hatte“, so Alexander Krings weiter. Der Absatz von Bio-Äpfeln habe in den vergangenen Jahren eine zweistellige Steigerung erfahren. „Zurzeit beobachten wir eine Marktsättigung“, so Alexander Krings, die jedoch auf hohem Niveau liege.


Verbindungen zum LEH

Hauptabnehmer des Biokernobstes von RheinBioFrucht sind der Lebensmitteleinzelhandel und der Naturkosthandel in Nordrhein-Westfalen, in einigen Regionen Hessens sowie Rheinland-Pfalz. Der Vermarktungsradius, der mit der eigenen Flotte abgefahren wird, liege bei rund 300 km. Die RheinBioFrucht GmbH baut für den LEH vor allem Äpfel und Birnen an, die Naturland-zertifiziert sind. „Darüber hinaus bedienen wir im Biobereich jedoch sämtliche Kunden, sodass wir auch Obst von Bioland-Betrieben und anderer Anbauverbände vermarkten.“ Dabei solle nicht unerwähnt bleiben, dass die Krings Gruppe mehr als 20 Zertifikate - davon sieben für die RheinBioFrucht GmbH - vorweisen kann. „Wir werden jährlich etwa 30 externen Audits unterzogen. Außerdem ziehen wir jährlich etwa 150 Rückstandsproben, die wir an ein akkreditiertes Labor zur Analysierung weiterleiten. Mit meinen Mitarbeitern Stefanie Schrick und Peter Schüller sind bei uns zwei Personen hauptsächlich mit dem Qualitätsmanagement beschäftigt.“

Eng sei die Zusammenarbeit zwischen der RheinBioFrucht und dem Campus Klein-Altendorf, auf dem unter anderem die Universität Bonn zum Obstbau forsche, so auch zu nachhaltigen Verpackungen. „Unverpackt ist ein riesen Thema im Biobereich. Erwiesenermaßen werden unverpackte Äpfel im LEH aber nicht so stark nachgefragt, die meisten Apfelsorten halten sich unverpackt auch nicht besonders gut“, weiß Alexander Krings zu berichten. Verpackt seien sie stabiler und länger haltbar. „Genauso wichtig ist es, die Sorten zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen.“


Bio-Äpfel auf 20 ha

Am Standort in Rheinbach werden Äpfel und Birnen in Bioqualität von gut 100 ha von Obstanbauern aus dem Drachenfelser Ländchen, wie die Region rund um Meckenheim und Rheinbach auch heißt, über die RheinBioFrucht vermarktet - Obsthöfe wie Bois, Rönn und Heinrichs sowie einige Nebenerwerbsbetriebe sind seit Gründung der GmbH mit am Start. Alexander Krings bewirtschaftet 20 ha der eigenen Plantagen ökologisch, künftig soll noch mehr Fläche des Familienbetriebes umgestellt werden. Im Anbau sind dabei vor allem die Sorten Jonagold und Braeburn. „Wir haben demnächst aber auch die Clubsorte Morgana im Bioanbau“, gibt er einen Ausblick darauf, in naher Zukunft Sorten wie Swing oder besagte Morgana, die bei entsprechender Lagerung bis in den Sommer noch haltbar sind, aus ökologischem Anbau anbieten zu können. „Unser Ziel ist die ganzjährige Versorgung der Kunden mit Kernobst aus eigenem Bioanbau“, verspricht Alexander Krings.

Daher würde er es begrüßen, wenn noch mehr Kernobstanbauer auf ökologischen Obstbau umstellen würden. „Mir sind die Herausforderungen, die der Bioapfelanbau mit sich bringt, bewusst, wie die Restriktionen beim Pflanzenschutz, oder das größere Schädlingsaufkommen. Für viele Obstbauern ist auch der zunächst geringere Ertrag eine Hemmschwelle, umzustellen. Doch die Mehrarbeit zahlt sich aus, vor allem, weil Regionalität plus Bio stark nachgefragt werden. Daher würde das Unternehmen RheinBioFrucht gerne noch mehr Bioware im Markt platzieren und den Bio-Kernobstanbau in der Region voranbringen!“, macht der Obst-Profi seinen Berufskollegen Mut.


Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Bio-Äpfel und -Birnen vermarkten?

Alexander Krings und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind offen für weitere Bioobsterzeuger und solche, die es werden möchten. Als Obstbaumeister kann Wilfried Krings beratend zur Seite stehen und Fragen zu Anbau und Vermarktung direkt beantworten. Kontakt: Per Email an Alexander.Krings@w-krings.de, telefonisch unter 0 22 26/ 92 65 42. Mehr über die Unternehmensgruppe Krings sowie die RheinBioFrucht gibt es unter www.w-krings.de.

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