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Mehr Milch mit mehr Wert

28.01.2022

Milch aus dem Mittelgebirge: Der Name ist das Programm der Bio-Milcherzeugergemeinschaft der Mittelgebirgsbauern w. V. mit Sitz in Hamm. 2013 ist die Erzeugergemeinschaft an den Start gegangen, damals lieferten 30 Landwirte rund 15 Mio. kg Milch an die Bayerische Milchindustrie eG in Landshut. 

Heute kommen 44 Mio. kg Milch von etwa 70 Mitgliedsbetrieben im Vogelsberg, im Sauer- und Siegerland, in Ostwestfalen, dem Paderborner Land, dem Tecklenburger Land, dem Bergischen Land, der Eifel und dem Saarland.

„Die Milcherzeugergemeinschaft der Mittelgebirgsbauern war und ist Ersteinkäufer der Milch ihrer Mitgliedsbetriebe und fungiert seit ihrer Gründung sozusagen als Händler der Milch und, ganz wichtig, als bäuerliche Vertretung ihrer Mitglieder gegenüber den Marktpartnern, lesbar in der Abkürzung w.V.“ erklärt Joachim-Franz Kemper, 1. Vorsitzender im geschäftsführenden Vorstand, den „wirtschaftlichen Verein“ als unbürokratische, aber wirksame Rechtsform dieser bäuerlichen Gemeinschaft. Acht Jahre hat die MEG die Milch der Erzeugerbetriebe gebündelt und an die Bayerische Milchindustrie weitervertrieben. „Wir haben so, wie wir die Milch vermarkten konnten, Milch aufgenommen“, so Kemper weiter. „Die Milch muss „nach hinten“, also an den Verbraucher, verkauft sein.“

Regionaler vermarkten

Das habe über die bisherige Molkerei auch sehr gut funktioniert. „Das Geschäft war zwar erfolgreich, aber leider nicht sehr nachhaltig“, nennt Joachim-Franz Kemper einen maßgeblichen Wermutstropfen. Denn: Milch aus den Mittelgebirgen von NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu den verschiedenen Standorten der ehemaligen Molkerei, die vor allem in Bayern liegen, zu fahren, sei sprichwörtlich weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. „Und das ist eines unserer Ziele: Klimaneutrale oder zumindest klimareduzierte Milch, regional erzeugt, aufgeholt und verarbeitet.“

Aus diesem Grunde liefert die MEG seit dem 1. Januar 2022 die Milch an die „Moers Frischeprodukte GmbH“. Die Molkerei am Niederrhein, deren Muttergesellschaften Dr. Oetker in Bielefeld und die Molkerei Gropper aus Bissingen sind, verarbeitet seitdem auch Biomilch. „Rund ein Viertel der Bundesbürger lebt im weitesten Sinne rund um Moers, da sind unsere Milch und Milchprodukte ganz nah am Endverbraucher!“, freut sich der 1. Vorsitzende darauf, demnächst regionaler vermarkten zu können.


 


Hohe Ansprüche

In Zusammenarbeit mit der neuen Molkerei möchte die MEG w.V. in Zukunft Milch mit Mehrwert produzieren. „Das ist ein großes, recht werbewirksames Wort, das wir aber auf jeden Fall mit Leben füllen werden“, meint Joachim-Franz Kemper. So sollen Weidegang beziehungsweise reine Weidemilch mit Laufställen verpflichtend für die 70 Mitgliedsbetriebe sein. Aktuell bringen diese durchschnittlich 610 000 kg Liefermenge in die Tankwagen. „Unter den Milchviehbetrieben befinden sich mehr als zehn „Millionäre“, zeigt sich Kemper stolz und zufrieden über die guten Leistungen der Milchkühe, die übrigens allesamt in Ställen von Bioland-Betrieben, einige auch auf Naturland- und Demeter-Höfen stehen. „Die Vermarkter fordern Verbandsstandard plus „X“ - das können wir liefern.“

Die Moers Frischeprodukte GmbH bedient sowohl Discounter als auch den Lebensmitteleinzelhandel, wie Edeka und Rewe. Diese verkaufen die Biomilch und Biomilchprodukte der MEG w.V. unter ihren Eigenmarken, Herstellerprodukte sind nicht darunter.

Wer passt zur MEG?

Zurzeit haben Joachim-Franz Kemper und seine Vorstandskolleginnen und -kollegen keinen großen Spielraum für neue Mitglieder; bei Interesse können sich Betriebe, die sich mit einer Umstellung auf ökologischen Landbau beschäftigen, beim Vorstand erkundigen, welche Möglichkeiten es in Zukunft geben könnte. „Voraussetzung ist, neben der Bioland-Verbandszugehörigkeit, dass wir Platz haben und die Tour des Tankwagens passt. Wenn es zwei/drei Betriebe in einem Dorf gibt, die der Tankwagen in einem Rutsch anfahren kann, besucht er diese auch für 250 000 l“, so Kemper

Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Kontakt zum MEG w.V.

Bei Fragen und Anregungen können sich interessierte Biolandwirte an Joachim-Franz Kemper wenden. Email: info@biolandbau-kemper.de; Telefon: 0 151/ 10 19 70 97.

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