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08.10.2021

„Wir kaufen Obst, Gemüse und Kartoffeln von regionalen Produzenten direkt ein und liefern die hochwertigen Waren in die Läden der Region“, bringt es Jan-Paul van Leendert auf den Punkt. Diese Strategie hat schon sein Vater Peter van Leendert verfolgt, der mit dem Naturkosthandel vor gut 27 Jahren begonnen und sich als „Regionalvernetzer“ zwischen Biolandwirten und den Konsumenten verstanden hat.

Aus dem „Naturkostgroßhandel Peter van Leendert“ ist vor rund zehn Jahren „Bio-Rhein-Maas“ geworden. Mit der Namensänderung einhergegangen ist damals auch die Erweiterung der Lager- und Kühlhauskapazitäten am heutigen Standort in Kerken im Kreis Kleve. „Das wurde nötig, weil wir stetig gewachsen sind“, so der heutige Geschäftsführer Jan-Paul van Leendert. Dabei kommen gut 70 % der Erzeugnisse aus der Region: Die etwa 60 Biobetriebe, von denen van Leendert Waren kauft, liegen zwischen Emmerich im Nordwesten, dem niederländischen Grubbenvorst im Westen, Aachen und Bonn im Süd-Westen, Langenfeld und Velbert im Bergischen Land und Borken und Schermbeck im Nordosten. Auf der Übersichtskarte, die man auf der Website des Unternehmens findet, reihen sich die Betriebe tatsächlich gut erkennbar zwischen den beiden großen Flüssen Rhein und Maas ein, sowohl auf niederländischer, als auch auf deutscher Seite - mit wenigen Ausreißern, die aber dennoch an den Kerkener Naturkostgroßhandel liefern dürfen.

„In den Wintermonaten importieren wir natürlich auch noch Produkte von Biobetrieben in Frankreich, Spanien und Italien, sonst wären wir nicht ganzjährig lieferfähig“, weitet Jan-Paul van Leendert die Region Niederrhein saisonbedingt bis ans Mittelmeer aus.

Langjährige Zusammenarbeit

Unter den Lieferanten an Jan-Paul van Leendert sind große Gemüsebaubetriebe ebenso wie kleinere Bio-Nebenerwerbshöfe. „Von dem einen Betrieb nehmen wir nur den Honig, von dem anderen palettenweise Salate“, erläutert er die Bandbreite. Das Allermeiste holen die insgesamt fünf firmeneigenen Kühltransporter bei den Landwirten ab. „95 % der Waren landen hier in Kerken; hier werden die Produkte neu kommissioniert. In der Regel kommen das Obst und Gemüse morgens an und abends ist alles ausgeliefert“, so Jan-Paul van Leendert. Verarbeitet werde am Standort in Kerken nichts.

Hat Vater Peter van Leendert in der Vergangenheit noch relativ regelmäßig Erzeugertreffen im Herbst oder Winter organisiert, vertraut Sohn Jan-Paul van Leendert auf die langjährigen Erfahrungen seiner Landwirte und trifft auf Grundlage der jahrzehntelang gewachsenen Strukturen mündliche Absprachen zu deren Lieferumfang und -inhalten. „Unsere Partnerbetriebe wissen mittlerweile gut, wer was in welchem Umfang anbaut und liefert, und die Landwirte besprechen sich auch untereinander dazu“, weiß der Geschäftsführer von Bio-Rhein-Maas. Damit könne das Handelsunternehmen die ganze Bandbreite an klassischer Saisonware abdecken. Nur in Ausnahmefällen gebe es konkrete Verhandlungen zwischen einem Anbauer und einem Kunden, beispielsweise, wenn dieser ein Nischenprodukt haben und vermarkten wolle.

Auch Jan-Paul van Leendert werde manchmal von Nachfragen überrascht: „Jedes Jahr hat sein eigenes Trendprodukt. Im vergangenen Jahr war zum Beispiel Staudensellerie fürs Saftpressen total in - der Saft soll entgiftende Wirkung haben“, wundert er sich über den einen oder anderen Hype, auf den der Großhandel dann mit größeren Lieferumfängen reagieren muss.


Bündeln spart Zeit

Am Niederrhein laufen die Direktvermarktung und der Absatz über den Großhandel recht gut parallel. „Für Betriebe, die in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen sind, ist es praktisch, dass ein Unternehmen wie Bio-Rhein-Maas größere Mengen bündeln und weitervermarkten kann. Das spart den Betriebsleitern viel Zeit und auch Geld, wenn man die Lohnkosten für die Mitarbeiter in der Vermarktung im Blick hat“, weiß van Leendert aus eigener Erfahrung. Er hat selber einen Gemüsebaubetrieb, den er aber seit der Übernahme des Naturkostgroßhandels von seinem Vater im Jahr 2019 nicht mehr selber bewirtschaftet. „Alles geht nicht. Wir fahren nämlich neben dem Großhandel auch noch auf drei Märkte, zwei in Krefeld, einer in Viersen, auf denen wir als „Bio-Rhein-Maas“ die Produkte der Kollegen aus der Region vermarkten. Früher habe ich auf unserem Betrieb noch selber für diese Märkte Gemüse produziert; das ist derzeit nicht schaffbar“, bedauert es Jan-Paul van Leendert, die Praxis vorerst ruhen zu lassen.


Qualität zu besseren Preisen

Neben den drei Wochenmärkten, an denen van Leendert den direkten Kontakt zu den Verbrauchern schätzt, ist in erster Linie der Naturkostfachhandel Kunde von Bio-Rhein-Maas. Dorthin vermarkten van Leendert und seine Mitarbeiter 95 % der Erzeugnisse. Aber auch der Lebensmitteleinzelhandel rücke zunehmend ins Blickfeld und werde für den Vermarkter interessant, so Jan-Paul van Leendert. „Der Handel - und letztenendes die Verbraucher - sollten dabei jedoch offen dafür sein, dass hochwertige Lebensmittel in Bioqualität ihren Preis haben.“ Da sei es gerechtfertigt, wenn er seinen Lieferanten faire, der Marktsituation entsprechende Erzeugerpreise zahle. „Dumpingpreise sind tabu!“, betont er. Das begründet van Leendert auch damit, dass seine Erzeugerbetriebe „keine halben Sachen machen“: „Das sind alles Überzeugungstäter, die sich der Ursprungsphilosophie des Biolandbaus verbunden und verpflichtet fühlen.“ So gebe es unter den deutschen Anbauern aktuell nur einen, der keinem der Bioverbände angehöre, alle anderen seien Bioland-, Demeter- oder Naturland-Betriebe.

Eine Verbandszugehörigkeit mache es sicherlich auch leichter, wenn man sich für eine Lieferbeziehung bei Bio-Rhein-Maas interessiere. „Es ist auf jeden Fall ein Austausch mit interessierten Betrieben möglich. Wenn Region und Produkt passen, könnten wir sicherlich ins Gespräch kommen“, macht Jan-Paul van Leendert Mut, sich bei ihm zu melden.

Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Kontakt zu Bio-Rhein-Maas

Wer sich für eine Vermarktung über den Naturkostgroßhandel Bio-Rhein-Maas interessiert, kann sich unter folgenden Kontaktdaten an Jan-Paul van Leendert und seine Mitarbeiter wenden: Naturkostgroßhandel van Leendert, Telefon: 0 28 33/ 57 48 192, Fax:  0 28 33/ 57 48 193, Email: info@bio-rhein-maas.de

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