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Die Bio-Märkte im September 2021

26.10.2021
Aufwärtstrend bei der Bioeiererzeugung ungebrochen

Die deutsche Eiererzeugung stieg im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vergleichswert aus 2020 um 1,2 %. Die vom Statistischen Bundesamt erfassten Werte zeigen, dass insbesondere die Erzeugung von Bio-Eiern ausgeweitet werden konnte. An der Gesamterzeugung von rund 6,5 Mrd. Eiern halten die Bio-Eier einen Anteil von rund 839 Mio. Stück.

Damit konnte die ökologische Eiererzeugung um mehr als 10 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 ausgeweitet werden. Die langfristig positive Entwicklung ist somit intakt. Von 2017 bis 2020 stieg die Bio-Eiererzeugung um mehr als 20 %.

Aus den Daten von destatis geht hervor, dass die Erzeugung von Bio-Eiern in NRW nicht so stark vertreten ist wie im Bundesdurchschnitt. Lässt man die auslaufende Kleingruppenhaltung außen vor, so kommen die Eier aus der Bodenhaltung in NRW auf einen Anteil von 81,1 % an der Gesamterzeugung. Die Eier aus der Freilandhaltung haben einen Anteil von 12,5 % und die Bio-Eier lediglich einen von 6,4 %. Im Bundesdurchschnitt liegt der Wert für die Bio-Eier bei 13,4 %, und damit doppelt so hoch wie in NRW.

Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland. Am Absatzpotential kann es somit nicht liegen. Der Verbrauch von Bio-Eiern liegt ebenfalls im Aufwärtstrend. Die im GfK-Haushaltspanel (Gesellschaft für Konsumforschung) aufgeführten Haushaltseinkäufe belegen eine Anteilsausweitung der Bio-Eier am Gesamtmarkt von 17,1 % im vierten Quartal 2020 auf 18,2 % im zweiten Quartal 2021. Diese Absatzwerte hätten noch höher ausfallen können, wenn noch mehr Bio-Eier verfügbar gewesen wären. Mit Beginn der Ferien- und Urlaubszeit schwächte sich die Eiernachfrage insgesamt ab. Die Bio-Eier waren von diesem Nachfrageeinbruch besonders betroffen.

Die von der GfK ermittelten Verbraucherpreise für Bio-Eier sind in 2021 gestiegen. Im ersten Quartal kosteten zehn Bio-Eier noch 3,28 €, im zweiten Quartal waren durchschnittlich 3,37 € zu bezahlen. Diese positive Grundstimmung im Markt für Bio-Eier könnte einen Dämpfer erhalten, wenn die Umsetzung der neuen EU-Öko-Verordnung zum 1. Januar 2022 erfolgt. Dabei kommt es auf die Auslegung der EU-Verordnung und EU-Durchführungsverordnung für die ökologische Geflügelhaltung an. Hoffentlich haben die deutschen Entscheidungsträger auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bio-Erzeuger im Vergleich zu den europäischen Mitbewerbern im Blick.

Hier finden Sie die Eiererzeugung nach Haltungsformen.

Heinrich Bußmann,

Landwirtschaftskammer NRW


 

Milch: Stabile Erzeugerpreise

Auch im September blieben die Preise für ökologisch erzeugte Milch größtenteils stabil und die meisten der in NRW relevanten Molkereien zahlten gegenüber dem Vormonat August einen unveränderten Auszahlungspreis an ihre Lieferanten aus. Lediglich Arla reduzierte den Auszahlungspreis um knapp 1 Cent/kg und Söbbeke erhöhte den Auszahlungspreis um 0,2 Cent/kg.

Hier finden Sie den aktuellen Bio-Milchpreisvergleich.

 


 

Rinder: Knappe Versorgung

Weiterhin sind Jungbullen, Färsen und Ochsen aus ökologischer Erzeugung gesucht. Das unverändert knappe Angebot hat auch in den vergangenen Wochen zu weiteren Preisansteigen geführt. Der Weideabtrieb hat für eine Entspannung bei der Versorgung mit Bio-Kuhfleisch gesorgt und die Preise hielten sich stabil.


 

Schwein: Fehlende Bioferkel

Das Angebot an Bio-Ferkeln reicht unverändert nicht. Es werden bereits Bio-Ferkel aus den Niederlanden angeboten. Denn für die Umstellung von hiesigen konventionellen Ferkelerzeugerbetrieben auf Bio bis zum ersten verkaufsfähigen Ferkel dauert es eben auch Jahre.

Der Bio-Schweinefleischmarkt läuft weiter gut; mit tendenziell höheren Erzeugerpreisen.  Aldi-Süd bietet zwar Bio-Filets billiger an, aber das Hackfleisch wird teurer. Damit folgt Bio dem Trend beim Fleischverzehr des konventionellen Bereichs. Alles andere wäre auch verwunderlich.


 

Getreide: Kleinere Bio-Getreideernte

Nach Angaben der „AMI GmbH“ ist die Bio-Getreideernte in diesem Jahr - ähnlich wie die konventionelle Getreideernte - unterdurchschnittlich ausgefallen. Auch die Bio-Getreideernte wies oft niedrigere Hektolitergewichte und Fallzahlen aus. Bio-Getreide wird auch in diesem Jahr gut nachgefragt. Bei einer insgesamt kleineren Bio-Getreideernte haben sich auch die Erzeugerpreise für Bio-Weizen, Bio-Hafer, Bio-Dinkel, Bio-Roggen und Bio-Gerste auf höherem Niveau stabilisiert.

Für September lagen die Großhandelspreise für Bio-Futterweizen bei rund 352 €/t für den Monat Dezember (bei Verkauf an Verarbeiter/Mühlen). Größere Bio-Getreidemengen sind durch Vorernte- oder Jahreskontrakte preislich abgesichert. Hinsichtlich der „freien Mengen“ ist die Verkaufsbereitschaft der Landwirte noch gering.

In diesem Jahr wurden der Hafer-und Dinkelanbau deutlich ausgeweitet. Der Roggen- und Gerstenanbau wurden flächenmäßig reduziert.

 


Landwirtschaftskammer NRW,

Fachbereich Markt

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