Die Wahl der Produktionsausrichtung hat Auswirkungen auf Investitionen und den Arbeits- und Kapitalbedarf. Eine zentrale Aufgabe der Umstellungsplanung ist es, bei der Planung der Produktionsausrichtung Marketingaspekte mit zu berücksichtigen.
In Verbraucherumfragen zum Thema Öko-Produkte wurde über viele Jahre die weniger ansprechende "äußere Qualität" der Produkte neben dem Preis als häufigstes Kaufhindernis genannt.
Da zu Beginn der Bio-Bewegung bei vielen Verbrauchern nur die Idee des Öko-Landbaus zählte, wurde die Qualitätsdiskussion häufig ausgeblendet oder nur auf "innere Qualitätswerte" reduziert.
Mit der zunehmenden Marktdurchdringung von Bio-Produkten bis in die Supermarktregale wurden neue Kundensegmente mit hohen Qualitätsanforderungen angesprochen. Die Handelspartner und die vorgelagerten Betriebe haben dementsprechend in den letzten Jahren versucht, durch produktionstechnische und züchterische Optimierungen (z.B. Resistenzzüchtungen bei Äpfeln gegen Schorfanfälligkeit) die äußere Produktqualität schrittweise zu erhöhen.
Häufig erhalten Bio-Bauern von ihren Abnehmern bereits genaue Vorgaben über Sorten und Rassen sowie eine produktionstechnische Beratung. Bei Qualitätsmängeln müssen sich die Bauern auf teilweise deutliche Preisabschläge einstellen.
Es gibt kein Thema, über welches Bauern so gern diskutieren und streiten wie über Erzeugerpreise. Der Preis hängt auf dem ökologischen ähnlich wie auf dem konventionellen Markt von der gewählten Absatzform, der Qualität, dem Verkaufszeitpunkt sowie der Verkaufsregion ab.
Bei der Wahl der Preispolitik sollten Absatzsicherheit, arbeitswirtschaftliche Anforderungen der Marktaufbereitung der Produkte sowie Rentabilität berücksichtigt werden. Trotz höherer Preise ist die Direktvermarktung nicht in jedem Fall die rentabelste Form der Vermarktung, wenn z.B. bei Hausschlachtungen hohe Aufwendungen für den Lohnmetzger die Marge reduziert.
Die Höhe der Marktpreise und die Kosten der Vermarktung sollten einen entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Absatzform haben.
Informationen über jährliche Durchschnittspreise der meisten Bio-Produkte können mit wöchentlichen Aktualisierungen z. B. über die AMI Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH bezogen werden.