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Erhöhte Keimbelastung von Rohmilch aus Zapfanlagen

18.12.2017

Zunehmend beliebt ist die Direktvermarktung von Rohmilch über sogenannte Milchtankstellen. Laut den Ergebnissen der Lebensmittelüberwachung 2016 des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kann jedoch gerade Rohmilch aus Zapfanlagen eine erhöhte Keimbelastung aufweisen.

Die Direktvermarktung über sogenannte Milchtankstellen bietet Vorteile sowohl für die Kundschaft als auch für Milchviehhalterinnen und -halter. Unabhängig von Öffnungszeiten können sich die Kundinnen und Kunden jederzeit frische regionale Rohmilch über einen Zapfautomaten abfüllen. Als Rohmilch bezeichnet man unbehandelte Milch von Nutztieren. Sie wird weder über 40 Grad Celsius erhitzt noch filtriert. Landwirtinnen und Landwirte dürfen Rohmilch zwar bis zu einem Tag nach dem Melken direkt ab Hof verkaufen, allerdings muss auf einem Schild darauf hingewiesen werden, dass Rohmilch vor dem Verzehr abzukochen ist.

Denn der Verzehr roher Milch kann auch krank machen. Von 304 im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) 2016 untersuchten Rohmilch-Proben hatten 58 Proben (19 %) eine Gesamtkeimzahl von über 105 koloniebildenden Einheiten pro Milliliter (KbE/ml). Zusätzlich wurden in den Rohmilch-Proben diverse Krankheitserreger nachgewiesen – wie Listerien (in 4 % der Proben), Campylobacter (in 3 %) und E. Coli (in 2 %). Diese Krankheitserreger verursachen Symptome wie Durchfall, Fieber und Unterbauchschmerzen. Um das potentielle gesundheitliche Risiko von Rohmilch zu minimieren, sollten Konsumentinnen und Konsumenten dem Hinweis folgen und die Rohmilch vor dem Verzehr abkochen. Die Milch muss dazu für 45 Sekunden auf über 72 Grad erhitzt werden. Anschließend ist die Milch zwei bis drei Tage im Kühlschrank haltbar. Für Säuglinge, Schwangere und geschwächte Personen ist der Verzehr von Rohmilch gar nicht zu empfehlen.

Eine sicherere Alternative ist Vorzugsmilch. Diese abgepackte Rohmilch stammt aus besonders kontrollierten Milcherzeugerbetrieben. Vorzugsmilch wird unmittelbar nach dem Melken auf Bakterien getestet und sofort gekühlt. Aufgrund der besonderen Hygienevorschriften darf sie roh konsumiert werden, aber auch hier lässt sich eine Infektion durch bestimmte Krankheitserreger nicht ausschließen. Empfindliche Personengruppen sollten daher auch auf den Verzehr von Vorzugsmilch verzichten oder sie vor dem Verzehr abkochen.

Quelle und weitere Informationen auf www.oekolandbau.de

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