Aktueller Inhalt:

Zu wenige Bio-Schweine

03.07.2024

Zu wenige Bio-Schweine: Der Handel hat es selbst in der Hand, die Versorgung des Marktes sicherzustellen.

4,37 € erhalten Bio-Mäster aktuell für E-Schweine. Das hört sich im Vergleich zu den konventionellen Preisen gut an. Vor einem Jahr wurden 4,35 € für das gleiche Produkt erzielt. Unveränderte Preise bei steigenden Erzeugungskosten sind jedoch kein Grund zur Freude. Bio-Ferkel sind seitdem um durchschnittlich 10 €  teurer geworden. Angesichts deren Knappheit und den Wert, den Mäster damit erhalten nicht nur in Ordnung, sondern absolut richtig. Außerdem wollen und müssen wir die Löhne erhöhen. 16 € für einen Gesellen und 18 € für einen Meister gemäß Tarif sorgen für Arbeitskosten von 23 bis 26 € je Stunde. Und das ist im Vergleich zu anderen Berufen wenig, zu wenig. Übertarifliche Bezahlung mit Arbeitskosten von 30 € je geleisteter Stunde ist daher notwendig wie üblich. Nur bezahlbar ist sie nicht.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden drei Prozent weniger Bio-Schweine geschlachtet als im Vorjahr. Und im letzten Jahr waren Bio-Schweine auch schon knapp. Gleichzeitig bestehen keine Anfragen nach einer Umstellung. Ein geplanter Umstellertag mit Schwerpunkt Schweine wurde kürzlich in Niedersachsen wegen fehlenden Interesses abgesagt. Und jedes Jahr stellen Bio-Betriebe die Bio-Schweinehaltung ein, weil bei anstehenden Neuinvestitionen oder Betriebsleiterwechsel die Bio-Schweinehaltung nicht selten hinten runterfällt.

Bio-Schweine sind knapp. Verarbeitende Unternehmen und der Handel beklagen seit längerem den Mangel, haben es aber selbst in der Hand, die Weichen richtig zu stellen und den Erzeuger als herausragend wichtigen Teil der Wertschöpfungskette angemessen zu bezahlen. Aus Sicht des Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland bedarf eines Preises, der alle Kosten der Erzeugung deckt und der regelmäßig an die Verhältnisse angepasst wird. Die Modelle zur Ermittlung eines vollkostendeckenden Preises gibt es, aber sie werden kaum angewandt. Entsprechend hat der Handel keinen Anlass, sich zu wundern, dass Bio-Schweine knapp sind und bleiben. Er kann selbst dafür sorgen, die notwendige Reform unverzüglich und konsequent umzusetzen.


ABD e.V.

Weitere Informationen

Abonnieren Sie den Ökolandbau NRW-Newsletter





Die obenstehende Einwilligungserklärung kann jederzeit formlos gegenüber dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, (E-Mail: Poststelle@mlv.nrw.de) widerrufen werden: Die von Ihnen auf dieser Seite angegebenen personenbezogenen Daten (zum Beispiel Name, E-Mail-Adresse, Anschrift usw.) werden vertraulich und nur zur Versendung der von Ihnen abonnierten Newsletter des Ministeriums per E-Mail verwendet. Ihre Daten werden ausschließlich auf dem Server des Landesbetriebs Information und Technik NRW gespeichert. Das Abonnement kann von Ihnen auf dieser Seite jederzeit mit sofortiger Wirkung beendet werden. Ihre Daten werden dann unverzüglich gelöscht.