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Kartoffelwachstum und erste Kartoffelkäfer

29.05.2019

Mittlerweile sind alle Kartoffelbestände aufgelaufen, aber mit sehr unterschiedlichem Wachstumsstand. Je nach Vorkeimung, Pflanzung und konditioniertem Pflanzgut präsentieren sich Bestände zwischen gerade erst aufgelaufen oder bereits mit kräftigem Laub. Die milden Temperaturen und das trockene Wetter haben auch das Auftreten der Kartoffelkäfer begünstigt. Insbesondere die gerade aufgelaufenen jungen Kartoffelnpflanzen sind schon häufig mit Kartoffelkäfern befallen. Da diese Pflanzen bisher nur wenig Kraut entwickelt haben, ist ein früher Befall mit Kartoffelkäfern in diesen Beständen sehr kritisch zu beurteilen. Durch die Fraßaktivität der Larven ist das Kraut schnell abgefressen und die junge Kartoffelpflanze kann dann nur schwer Krautzuwachs generieren.

Die Käfer und das Eigelege können nicht direkt bekämpft werden, erst nach dem Schlüpfen der Junglarven ist eine Bekämpfung möglich. Je nach Witterung erfolgt ein Schlupf der Larven nach 4 -12 Tagen, jedoch spätestens nach 25 Tagen. Im Junglarvenstadium L1 – L3 ist eine Bekämpfung mit NeemAzal T/S (2,5 l/ha; max. 2 Anwendungen) und Novodor FC (3 – 5 l/ha; max. 4 Anwendungen) sehr erfolgreich und eine Nachbehandlung oft nicht mehr notwendig. Da die Mittel zum Teil UV-empfindlich sind, ist ein Einsatz bei bedecktem Wetter oder in den Abendstunden sinnvoll. Nach dem jetzigen Stand ist Novodor (Biofa) noch für diese Saison verfügbar. Restbestände können bis Ende Oktober 2020 aufgebraucht werden.

Eine Flächenbehandlung ist oft nicht notwendig, da die Kartoffelkäfer im Randbereich und in Nestern auf der Fläche auftreten. Werden diese bei Erstbefall beseitigt, ist eine weitere Ausbreitung und Vermehrung unterbunden.

Wenn die Eigelege auf der Blattunterseite gesichtet werden, ist eine intensive Kontrolle im Abstand von 3 – 4 Tagen notwendig, um den Schlupf der Junglarven rechtzeitig für einen guten Bekämpfungserfolg zu erkennen und den Fraßschaden so niedrig wie möglich zu halten.

Eigelege mit Larve - Altlarve - Kartoffelkäfer,
Fotos: Ute Schepl, LWK NRW

Beregnung

Die Wetterlagen sind regional sehr unterschiedlich und machen in trockenen Regionen bereits eine Beregnung notwendig. Die Erhaltung einer ausreichenden Feuchte im Kartoffeldamm, sichert nach dem Auflaufen den Stolonenansatz und das anschließende Dickenwachstum. Zu Beginn reichen Regnermengen von 15 mm aus und erst nach Beginn des Dickenwachstums sind Beregnungsgaben von 20 – 25 mm sinnvoll. Diese Mengen reichen aus, die Feuchte im Kartoffeldamm zu halten.

Quelle: Franz-Theo Lintzen, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, Franz-Theo.Lintzen@lwk.nrw.de, aus Infofax Ökologischer Acker- und Feldgemüseanbau - AIR - Nr. 11 vom 29. Mai 2019

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