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21. Öko-Kartoffeltag – achtsames und wertschätzendes Miteinander

14.01.2020

Im Zuge der neuen EU-Bio-VO wird eine "verpflichtende Vorsorge" in Bezug auf Schutz vor unerlaubten Rückständen diskutiert. Es stellt sich die Frage, was da auf die Biobetriebe zukommt und wie man mit dem Thema Abdrift und der ubiquitären Verbreitung von Pflanzenschutzmitteln umgehen kann? Diese Problematik haben wir gemeinsam mit ausgewiesenen Experten auf dem 21. Kartoffeltag aufgegriffen.

Lösungen gibt es nur in einem verantwortungsbewussten Miteinander. Das gilt auch für den Bereich der Lagerung, wo unter anderem Chlorpropham-Rückstände zu vermeiden sind und biozertifizierte Mittel zum Einsatz kommen. Auch beim Thema der Entwicklung des Biomarktes ist Fingerspitzengefühl und wertschätzendes Miteinander gefragt. Seit einiger Zeit stellen in ganz Deutschland vermehrt Ackerbauern um, was deutliche Verschiebungen am Markt zur Folge hat. Es gilt, gemeinsam mit den Marktpartnern den Absatz zu fairen Preisen zu entwickeln und Verwertungsrichtungen zu finden, um z. B. sogenannte Ausschussware dennoch vermarkten zu können.


 

Zum 21. Öko-Kartoffeltag trafen sich am Donnerstag, dem 09. Januar 2020 circa 45 interessierte Landwirte, Berater und Züchter in Haus Düsse, um über neue Sorten und weiter fachliche Themen rund um die Kartoffel zu diskutieren.


Kartoffelläger, die mit dem derzeit umstrittenen Keimhemmungsmittel Chlorphropham verunreinigt sind, seien nicht für die Einlagerung von Öko-Kartoffeln geeignet, wenn die EU eine Grenze von 0,01 mg/kg fordere, warnt Herr Andreas Meyer (linke Bild) von der Versuchsstation in Dethlingen. Auch bei einem temporären Rückstandshöchstwert bekämen konventionelle Landwirte in zwei bis drei Jahren Schwierigkeiten. Demgegenüber konnte der Joachim Lüpschen, Biolandbetrieb Gut Onnau (rechte Bild) zeigen, dass eine Keimheimung mit dem natürlichen Grüne-Minze-Öl-Mittel Biox-M hervorragend funktioniert. Hier können Landwirte achtsam voneinander lernen.


Am Kartoffelmarkt sei das Preisniveau mit derzeit 60 € stabil und die Nachfrage da, so die Einschätzung von Klaus Rauhaus von der Genossenschaft der Öko-Bauern e.G.. Wertschätzendes Miteinander ist hier gefragt, da „eine Marktdisziplin sehr vorteilhaft“ sei, so Rauhaus.


Wertschätzung war auch das Schlagwort, um auf dem Feld mit den Nachbarn hinsichtlich Abdrift miteinander zu reden. Dr. Jochen Neuendorff (links Bild) von der Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH (GfRS) beleuchtete dies von Seiten einer Öko-Kontrollstelle aus. So würde die EU zukünftig wohl fragen: „Welche Vorsorgemaßnahmen habt ihr Ökolandwirte getroffen, um eure Produkte rückstandsfrei zu halten?“, so Neuendorff. Frau Dr. Ellen Richter von der Landwirtschaftskammer NRW erläuterte die Möglichkeiten Abdrift aufgrund der gesetzlichen Grundlagen zu minimieren und weist auf die von der Landwirtschaftskammer NRW erstellt Abdriftbroschüre hin, wo auch ein Nachbarschaftsbrief zu finden sei.


Vorträge 21. Öko-Kartoffeltag 2020

Die Saison 2019

►Rückblick auf die Saison 2019 — Franz-Theo Lintzen (Ökoteam der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen)

Sorten

►Öko-Kartoffelsortenprüfungen 2019 — Dr. Claudia Hof-Kautz (Ökoteam der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen)

Keimhemmung

Chlorpropham - Kontamination im Lager vermeiden — Andreas Meyer (Förderungsgemeinschaft der Kartoffelwirtschaft e. V., Versuchsstation Dethlingen) (angefragt)


►Erfahrungen mit der natürlichen Keimhemmung mit Biox-M — Joachim Lüpschen (Biolandbetrieb Gut Onnau, Kerpen)

Markt

►Einschätzungen zum Bio-Kartoffelmarkt — Klaus Rauhaus (Genossenschaft der Öko-Bauern e. G., Lippetal-Lippborg)

Abdrift

Null-Toleranz? - Unzulässige Substanzen in Bio-Produkte sachgerecht bewerten richtig damit umgehen —  Dr. Jochen Neuendorff  (Kontrollstelle Gesellschaft für Ressourcenschutz (GfrS), Göttingen) (angefragt)


►Gute fachliche Praxis und Umgang mit Abdrift —  Dr. Ellen Richter (Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst)

Quelle: Dr. Claudia Hof-Kautz, Ökoteam der Landwirtschaftskammer NRW, Tel.: 0221 5340 177, Mobil: 0171 5562 202, E-Mail: Claudia.Hof-Kautz@lwk.nrw.de

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