Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, Pflanzgut bei Anlieferung sofort auf Nass-, Braun- und Trockenfäulen, Rhizoctonia, Schorf, Virusbefall, geschrumpelte Knollen sowie auf starke Beschädigungen kontrollieren.
Dafür am besten eine Waschprobe mit 100 Knollen durchführen. Denn nur hierdurch kann aussagekräftig auf Silberschorf kontrolliert werden. Silberschorf ist zwar kein offizieller Reklamationsgrund - stark geschrumpelte, weiche Knollen mit geschädigten Keimanlagen aber schon. Grüne oder unförmige Knollen sowie Drahtwurmlöcher sind kein Mangel.
Schnelltest auf Nassfäuleerreger: Gewaschene Pflanzknollen in eine Plastiktüte geben und fest verschließen. Sind Nassfäuleerreger im Pflanzgut enthalten, fangen die Knollen schon nach einem bis zwei Tagen an zu faulen.
Zum Schluss die Qualität des Pflanzgutes mit einem Keimtest überprüfen. Belastungen werden damit sichtbar gemacht und ein späterer Schaden im Feldbestand kann vermieden werden. Dazu die Waschprobe warm aufstellen. Hierdurch kann festgestellt werden, wie triebfreudig das Pflanzgut ist oder ob Auflaufprobleme möglich sind. Der Keimtest gibt Aufschluss darüber, wann wie viele Triebe mit welcher Stärke abhängig von der Knollengröße ausgebildet werden.
Auch bei optisch einwandfreier Ware den Sackanhänger (Pflanzenpass) von jeder Partie für eventuelle spätere Reklamationen verwahren. Rückstellprobe aufheben! Manchmal treten versteckte Mängel, wie Fusariumbefall oder mangelnde Triebkraft, erst später im Feld auf.
Dr. Marianne Benker,
Landwirtschaftskammer NRW