Krautfäule war ein großes Thema zum Ackerbaufeldtag der Landwirtschaftskammer NRW mit rund 25 Teilnehmern, der am 20. Juni in Rheda-Wiedenbrück auf dem Bioland-Betrieb der Familie Vollmer stattgefunden hat.
Während zum Beispiel die Sorte Adorata hier noch ganz gut aussah, hatte diese am Standort in Willich bei Düsseldorf im Rheinland schon starken Krautfäulebefall. In diesem Jahr sind - je nach Region - alle Landwirte betroffen, sowohl ökologisch wirtschaftende als auch konventionelle Betriebe. Man kommt nicht hinterher mit der Bekämpfung und die Mittel wirken nur bedingt oder wurden direkt wieder abgewaschen beim nächsten Regen.
Eine Möglichkeit, der Krautfäule entgegenzuwirken, ist, stabile oder resistente Sorten anzubauen. Bei der Sortenpräsentation diskutierten Dr. Claudia Hof-Kautz und Peter Lövenich von der Landwirtschaftskammer NRW, welche Sorten dafür in Frage kämen. So ist zum Beispiel die Sorte „Lady Jane“ eine mehlige Sorte für Speisezwecke oder zur Pommesverarbeitung krautfäulestabil: Sie bekommt den Pilz, dieser kann jedoch nicht sporulieren und der Befall bleibt zunächst einmal stehen.
Der Kartoffelkäfer zeigte sich vor allem in den letzten, sehr trockenen Jahren mit mehreren Generationen. Aber auch in diesem Jahr ist er bereits aktiv und kann großen Schaden durch den Fraß der Larven anrichten. Eine neue einfache, leichte und robuste Maschine der Firma Fieldworkers arbeitet mechanisch mit rotierenden Paddeln an entgegenlaufenden Rotoren, die die Pflanze schütteln. Die Käfer und Larven prallen gegen eine Platte und fallen in eine Wanne. So können sie vom Feld geholt werden. Nützlinge werden weniger erwischt und sollen eher wieder herausklettern können. Es kommt auf die Schnelligkeit der Rotoren, auf Fahrgeschwindigkeit, Größe und Breite der Pflanzen an und man sollte nur bei sonnigem Wetter fahren. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von Fieldworkers.
Im Anschluss konnten noch weitere Sorten Lea, Belana und Belinda auf dem Kiebitzhof der Wertkreis Gütersloh gGmbH besichtigt werden. Die Sorte Lea hatte einen mittleren Ansatz von etwa zwölf Knollen, hat aber durch Kälte und Nässe einen zweiten Ansatz nachgeschoben, der vermutlich nicht mehr ausreifen wird. Diesen zeigte Franz-Theo Lintzen, Öko-Ackerbauberater der Landwirtschaftskammer NRW.
Dr. Claudia Hof-Kautz, Landwirtschaftskammer NRW