Durch die späte Saat werden viele Sojabestände später als gewohnt abreifen und erst ab Mitte/Ende Oktober gedroschen. Bei später Ernte kommt es durch eine höhere Luftfeuchtigkeit kaum unter Kornfeuchten von 18 bis 20 %. Wenn die Beikrautregulierung erfolgreich war und die Bestände relativ sauber sind, erleichtert das die späte Ernte.Kein weiterer Durchwuchs von Beikräutern behindert die Ernte.
Wann ist ein Sojabestand für die Ernte abgereift? Hierzu einige Hinweise für die Reifebonitur aus dem Sojaförderring:
- Wenn die Pflanzen die physiologische Reife erreicht haben - Blätter, Stängel und Hülsen werden gelb/braun, Blätter fallen ab -, kann mit der Reifebonitur begonnen werden.
- In der Regel sind die Pflanzen blattlos und der Stängel abgestorben, aber es können noch einige Blätter und grüne Stängel vorhanden sein (Reifeverzögerung des Strohs). Stay-Green-Effekt = Das Korn ist schon druschreif, aber der Stängel ist noch grün
- Vollreife: Wenn 95 % der Hülsen ihre typische Farbe (gelb, hellbraun, dunkelbraun) erreicht haben und trocken sind
- Die Ernte sollte optimaler Weise sieben bis zwölf Tage nach der Vollreife erfolgen
- Die Vollreife ist leichter zu bonitieren als die Todreife, bei der die Hülsen rascheln oder die Kornfestigkeit mit der Fingernagelprobe - die Bohne lässt sich noch eben eindrücken - geprüft wird.
- Bei Unklarheit die komplette Pflanze anschauen und repräsentative Hülsen aus allen Internodien kontrollieren.
- Bei anhaltendem Blattfall und 30 % braune Hülsen dauert es rund sieben Tage bis zur Vollreife. In dieser Zeit sollte je nach Witterungsbedingungen der Bestand zwei bis drei Mal in der Woche geprüft werden.
Franz-Theo Lintzen,
Landwirtschaftskammer NRW