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Wasserschutz durch Untersaat in Mais

19.07.2024

Untersaat im Mais: „Kenn ich, klappt nicht… keine vernünftige Unkrautbekämpfung möglich……dann habe ich Mindererträge.“ Um diese Behauptungen zu widerlegen, experimentieren die Berater aus Pflanzenbau und Wasserschutz des Beratungsteams Rheinland Nord der Landwirtschaftskammer NRW am Versuchsstandort in Goch-Pfalzdorf zu Untersaaten im Mais.

Ziel der Untersaat ist, den Boden dauerhaft zu begrünen und somit die Nmin-Gehalte nach der Maisernte über das bisher bekannte Maß hinaus zu reduzieren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt einer Untersaat ist die geringere Erwärmung des Bodens bei starker Sonneneinstrahlung, welche gerade in Reihenkulturen über längere Zeit nicht unerheblich sein kann.

Rohrschwingel gut geeignet

In Zusammenarbeit mit den regionalen Züchterhäusern Deutsche Saatveredelung DSV in Lippstadt und der Barenbrug Holland BV aus Nijmegen hat sich für die Region Niederrhein der Rohrschwingel als ideale Untersaat im Mais herauskristallisiert. Rohrschwingel ähnelt optisch dem Wiesenschwingel, hat auf den ersten Blick aber rauere Triebe. Er hat kurze unterirdische Ausläufer, aus denen lockere Horste entsprießen. Der Rohrschwingel ist winterhart und unempfindlich gegen Nässe und Trockenheit und hat gegenüber dem Weidelgras einen deutlich langsameren Wuchs.

Für den Versuch wurde der Rohrschwingel vor der Maissaat mit Kreiselegge und Sämaschine gesät. So war gleichzeitig die Saatbeetbereitung für den Mais erfolgt. Die ackerbauliche Herausforderung mit einer Untersaat sind eine sichere Unkrautunterdrückung gerade auf den Hirsestandorten sowie die Vermeidung von Wachstumskonkurrenz für den Mais.

Maßnahmen gegen das Unkraut

Im aktuellen Versuch der Landwirtschaftskammer NRW testet das Team Pflanze Wasser Rheinland Nord sechs Herbizidvarianten und sieben verschiedene Sorten Rohrschwingel. Hier waren bereits Anfang Juli deutliche Sortenunterschiede bezüglich Herbizidverträglichkeit und Jugendentwicklung zu beobachten.  

Wasserschutz politisch unterstützt

Dass die Versuchsarbeit zum Wasserschutz auch im Interesse der Politik ist, zeigt die Teilnahme von Martin Hannen, Ministerialrat im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, an der Versuchsbegehung am 3. Juli. Zusammen mit Beraterkollegen der Landwirtschaftskammer und Vertretern der teilnehmenden Züchterhäuser wurden die ersten Eindrücke festgehalten und Auffälligkeiten im Anschluss an die Besichtigung diskutiert. Außerdem besichtigte die Gruppe unter anderem noch die Untersaat von Kleegras im Getreide oder den Einsatz von N-Blattdüngern und Biostimulantien im Winterweizen.

Falls Interesse besteht, können die Versuche speziell zur Untersaat im Mais gerne nach Absprache besichtigt werden. Rückfragen hierzu bitte an die Berater der Kreisstelle Kleve.


Nicolai Dreißen,

Landwirtschaftskammer NRW

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