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Neue Technik für den Bio-Gemüseanbau

13.12.2018

Der 3. BioTechniekDag lockte Ende November auch viele deutsche Anbauer in das niederländische Poldergebiet kurz vor dem Ijsselmeer. Gemeinsam mit dem Beratungsdienst Delphy und der Firma HAK Schoffeltechniek hatte der Biomöhrengigant Hagranop B.V. eine seiner großen Hallen am Standort Tollebeek leergeräumt, damit dort rund 40 Aussteller ihre innovative Technik für den Bio-Gemüseanbau präsentieren konnten. Sabine Aldenhoff hat sich für die LZ nach interessanten Entwicklungen umgesehen.

Delphyberater und Mitorganisator Christoffel den Herder rechnete mit rund 800 Besuchern, davon über 100 aus dem Ausland, darunter auch zahlreiche Deutsche. Es gehört zum Konzept des BioTechniekDags, dass die Aussteller echte Maschinen präsentieren und nicht nur Fotos oder Videos zeigen. Zu sehen gab es Bodenbearbeitungsgeräte, Maschinen zur mechanischen Unkrautkontrolle, Sä- und Pflanztechnik, Düngungstechnik, Ernte- und Lagertechnik sowie GPS-Technik. Für interessierte Bioanbauer aus Ackerbau und Gemüsebau war der Eintritt zu der kleinen Messe kostenlos.

Großer Run auf unzählige Maschinen und Geräte beim BioTechniekDag in NL-Tollebeek. Fotos: Sabine Aldenhoff
Der Cultitrack des französischen Herstellers Terrateck, F-Beuvry, erlaubt dem Fahrer freie Sicht auf den Pflanzenbestand. Zwischen den Achsen können zehn verschiedene Geräte für Bodenbearbeitung, Aussaat oder Unkrautregulierung angebaut werden, aber auch der Heckanbau von beispielsweise einer Pflanzmaschine ist möglich. Foto: Sabine Aldenhoff
Die Firma Vantage Agrometius, De Meern, präsentierte ihr neues Gerät Veris iScan, das an ein Bodenbearbeitungsgerät angebaut und so über den Acker mitgeführt wer-den kann. Dabei erfasst die ausgeklügelte Technik flächendeckend sowohl Bodenbeschaffenheit als auch die elektrische Leitfähigkeit (EC), sodass daraus eine Bodenkarte erstellt werden kann, an Hand derer beispielsweise Nährstoffe passend zur Bodenversorgung ausgebracht werden können. Die Firma verkauft das Gerät nicht nur, sondern bietet – künftig auch in Deutschland – den Bodenscan als Serviceleistung an.
Kameratechnik zur Reihenerkennung haben mehrere Hersteller im Angebot. Hier eine Hackmaschine des französischen Herstellers Carré mit kameragesteuertem Verschieberahmen, die von Agri Import & Export Pool, Vroomshoop, präsentiert wurde. Das Precicam-Führungssystem wird zwischen Dreipunktaufhängung und Gerät montiert und erlaubt Hackgenauigkeit bei Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 15 km/h.
Den Förderpreis des BioTechniekDags gewann die Firma HAK Schoffeltechniek, Bleiswijk, für ihre noch nicht ganz marktreife Innovation zum kamerageführten Hacken innerhalb der Pflanzreihe. Ausgestellt hier nur ein Element mit dem Hackfuß, der von der Seite zwischen die Pflanzen greift. Die intelligente Software soll Pflanzen schon im Keimstadium unterscheiden können.
Importeur Nanne Kooiman Mechanisatie, Andijk, hatte den Robovator von K.U.L.T. Kress Umweltschonende Landtechnik GmbH, Vaihingen/Enz, zum kameragesteuerten Unkrauthacken in der Reihe mit nach Tollebeek gebracht. Wie von Hand wird rund um die Kulturpflanzen gehackt.
Manatmachine.com, Grijpskerke, stellte unter anderem dieses Anbaugerät zum Abflammen von Unkräutern vom dänischen Hersteller Envo-Dan aus. Geräuschlos, energiesparend und wenig windanfällig können mit Hilfe von Gasflammen Unkräuter mit Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 6 km/h bekämpft werden.
Solche dank Solartechnik auf dem Dach selbstfahrenden Jäteflieger mit Sonnen-/Regenschutz für die im Liegen jätenden Arbeitskräfte hatten mehrere Aussteller im Gepäck. Hier das Modell der Firma LMB Doornbs, Slootdorp.
Eine Waschmaschine für große Holzkisten präsentierte der Hersteller Mechatec BV, Tollebeek. Während der Wäsche wird die Kiste in der Trommel gedreht, sodass Schmutzreste herausfallen. Während die älteren Modelle noch Kanten hatten, ist die neue Waschtrommel jetzt vollständig rund, sodass an ihren Innenwänden keine Schmutzreste mehr hängenbleiben können.
Kameras sorgen auch bei der Aussaattechnik für Präzision. Bei diesem Säaggregat mit Zwischendruckrolle – wahlweise aus Kunststoff oder Edelstahl je nach Boden – guckt eine Kamera auf die Säscheibe. Das Video wird auf einen Bildschirm in der Schlepperkabine übertragen, wo der Fahrer die Bestückung mit Saatgut kontrollieren und gegebenenfalls die Einstellung anpassen kann.
Der Kubota M5091 mit 95 PS ist mit seinem geringen Eigengewicht von 3.420 kg und einem engen Wendekreis von 4,2 m besonders für den Ökolandbau geeignet.
Erstmals als Aussteller dabei die Fa. K.U.L.T. Kress Umweltschonende Landtechnik GmbH, die unter anderem ihr DUO-Parallelogramm für präzises Hacken im Beetanbau und auf der Dammkrone nun auch in den Niederlanden bekannter machen möchte.

Quelle: LZ Rheinland, Ausgabe 49, 06. Dezember 2018, Sabine Aldenhoff

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