Aktueller Inhalt:

Insektenschutznetze für viele Gemüsekulturen sinnvoll

23.11.2022

Die meisten Schädlinge im Gemüsebau lassen sich effektiv mit Insektenschutznetzen fernhalten. Ihr Einsatz ist auch bei Kulturen sinnvoll, die in der Regel ohne Netze angebaut werden, wie beispielsweise Spinat, Rote Bete oder Gurken. Bei Kulturen wie Markerbsen, Zwiebeln, Schnittlauch und Möhren raten die Fachleute hingegen vom Anbau unter Schutznetzen ab. Leichtere Netze mit sehr geringer Maschenweite gegen Thripsbefall sind laut Studie für den großflächigen Einsatz nicht zu empfehlen.

Zu diesen wesentlichen Ergebnissen kommen Forscherteams der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern sowie des Julius Kühn-Institutes (JKI), die im Projekt „Optinet“ Versuche an mehreren Standorten in Norddeutschland durchführten.

Höhere Erträge bei den meisten Kulturen

Die Forschenden stellten fest, dass sich mit Insektenschutznetzen die meisten Schädlinge effektiv fernhalten ließen. Probleme bereiteten gelegentlich Blattläuse, die unter das Netz gelangten und sich hier ungestört von Fressfeinden vermehren konnten. Daher ist darauf zu achten, dass die Netze unbeschädigt sind und durchgehenden Bodenkontakt haben. Der Netzeinsatz ist bei nahezu allen Kohlkulturen zu empfehlen. Bei Spinat, Rote Bete, Mangold, Buschbohnen, Rucola, Bleichsellerie und Landgurken führten die Netze zu höheren Erträgen und einer kürzeren Kulturdauer. Infektionen durch Pilze oder Bakterien traten nicht oder in vertretbarem Maße häufiger auf als beim Anbau ohne Abdeckung. Die Forschenden erklärten dies damit, dass die Luftfeuchte unter den Netzen nicht höher lag als bei offenem Anbau.

Netze für manche Kulturen zu schwer

Bei Markerbsen, Bundzwiebeln, Knollenfenchel, Schnittlauch und Bundmöhren beeinträchtigte die Auflage von Netzen hingegen die Erträge und die Qualität der Ware. Bei diesen Kulturen raten die Fachleute deshalb vom Anbau unter Schutznetzen ab.

Nicht geeignet zur Thripsabwehr

In Versuchen mit engmaschigen Netzen gegen Thripsbefall traten an Schnittlauch und Frühlingszwiebeln größere Schäden durch abknickende Blätter auf. Auch die Thripsabwehr, etwa in Weißkohl, Porree und Zwiebeln, war aus verschiedenen Gründen nicht immer erfolgreich: So ließen sich die Netze unter Praxisbedingungen nicht durchgängig am Boden fixieren und das Material war sehr anfällig für Löcher und Risse. Zudem boten die Netze trotz einer Maschenweite von nur 0,35 mm keine ausreichende Barriere, um die Schädlinge erfolgreich abzuwehren.


BLE

Weitere Informationen

Hintergrund

Das dreijährige Projekt „Optimierung des Einsatzes von Kulturschutznetzen als Alternative zum chemischen Pflanzenschutz im Gemüsebau (OPTINET)“ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert und von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträger betreut.

Abonnieren Sie den Ökolandbau NRW-Newsletter





Die obenstehende Einwilligungserklärung kann jederzeit formlos gegenüber dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, (E-Mail: Poststelle@mlv.nrw.de) widerrufen werden: Die von Ihnen auf dieser Seite angegebenen personenbezogenen Daten (zum Beispiel Name, E-Mail-Adresse, Anschrift usw.) werden vertraulich und nur zur Versendung der von Ihnen abonnierten Newsletter des Ministeriums per E-Mail verwendet. Ihre Daten werden ausschließlich auf dem Server des Landesbetriebs Information und Technik NRW gespeichert. Das Abonnement kann von Ihnen auf dieser Seite jederzeit mit sofortiger Wirkung beendet werden. Ihre Daten werden dann unverzüglich gelöscht.