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Ökologischer Gemüsebau auf den Feldtagen

04.07.2024

Das Beraterteam für den ökologischen Land- und Gartenbau bei der Landwirtschaftskammer NRW hatte in den Monaten zuvor unter anderem vier Fruchtfolgen ausgearbeitet und angepflanzt. 

Über die Feldgemüsebaufruchtfolge mit Kürbis und Möhren haben wir in dem Beitrag "Fruchtfolgeversuche im Fokus" schon ausführlich berichtet. An dieser Stelle werden die genannten Fruchtfolgeversuche durch weitere, speziell für Gemüsebaubetriebe interssante Anbauversuche ergänzt. 


Unterfußdüngung von Brokkoli

Die Kultur Brokkoli zeichnet sich durch einen vergleichsweise hohen Stickstoffbedarf aus. Meist wird der Dünger breitflächig auf der Fläche verteilt. Eine alternative Methode ist es, der Pflanze die Nährstoffe nah an der Wurzel in Form einer Unterfußdüngung zur Verfügung zu stellen. „Wir haben im Gartenbauzentrum in Köln-Auweiler anhand von drei Düngeaufwandstufen geprüft, inwieweit Dünger eingespart werden kann und welche Effekte sich auf Frühzeitigkeit und Qualität ergeben“, erläuterte Dr. Ute Perkons, Landwirtschaftskammer NRW, einen Düngeversuch, der ursprünglich als Praxisversuch auf Flächen der Wasserrahmenrichtlinienbetriebe angelegt war und nun auf einer Demoparzelle in Erwitte wiederholt wurde. Eine Reduzierung der Düngermenge bietet nämlich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern trägt auch zur Minimierung negativer Umweltauswirkungen, wie der Verlagerung von Stickstoff ins Grundwasser und gasförmigen Verlusten, bei, so die Erkenntnisse in den WRRL-Betrieben.

Das Versuchsansteller-Team sei dabei zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen: „Die Unterfußdüngung bei Brokkoli kann zu einer effizienteren Stickstoffnutzung führen, indem sie die Abernterate erhöht und die Qualität der Ernte verbessert. Das ermöglicht eine Reduzierung des Düngungsaufwands und hat das Potenzial, sowohl ökonomische Vorteile als auch Umweltschutzaspekte in Bezug auf Stickstoffverluste zu bieten“, fasste Dr. Ute Perkons zusammen, ergänzte aber auch, dass weitere Untersuchungen erforderlich seien, um die optimale Düngungsstrategie für Brokkoli genauer zu bestimmen.

Knollensellerie in Mulch

Ute Perkons stellte außerdem einen Versuch vor, den sie im Versuchsjahr 2021 in Köln-Auweiler auf zwei Demo-Anlagen mit Knollensellerie in Mulch angelegt hatte. „Dabei haben uns zwei Fragen besonders interessiert: Wieviel Wasser kann mit einer Mulchauflage eingespart werden und was passiert mit den Nährstoffen, die mit dem Mulch auf die Fläche gebracht werden?“ Schon der Versuch vor drei Jahren habe sichtbar gemacht, dass die Bodenoberfläche durch die Mulchauflage - als Mulchmaterial wurde ein Gemenge aus Triticale, Erbse und Wicke verwendet - geschützt und die oberen Zentimeter des Bodens stark durchwurzelt waren. Die Wurzeln wuchsen teilweise in die Mulchschicht hinein. „Im Ergebnis war auffällig, dass die Selleriestangen mit Mulchauflage länger waren, die Pflanzen aus dem offenen Boden jedoch sehr kompakt. Der Effekt der Düngung ist unseren Messungen nach dagegen gering“, so Dr. Ute Perkons. Die Vorteile einer Bodenbedeckung mit Mulch lägen bei einer geringeren Evaporation, dem Schutz vor Erosion und Verschlämmung sowie geringeren Regenwasserverlusten durch Oberflächenabfluss. „Das führt zu einem verbesserten Bodenleben und im Sommer zu niedrigeren und gleichmäßigeren Bodentemperaturen.“

Als Fazit haben die Versuchsansteller gezogen, dass eher Materialien mit einem höheren C/N-Verhältnis gewählt werden sollten, um Nährstoffe sinnvoll einzusetzen. „Je geringer das Verhältnis, desto höher sind mögliche Verluste“, gab Perkons zu bedenken. Die Ernährung der Kultur über Mulch sei jedoch nicht sinnvoll, da schwer steuerbar. „Es gibt keine Umsetzung bei Trockenheit!“, schloss die Expertin.


Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Das Gut Brockhoff - die Standortbedingungen

Gutsverwaltung Brockhoff in Erwitte

Bodentyp: Lösslehm, Bodenart: schluffiger Lehm, Bodenpunkte: 67 bis 72

Klima (im Durchschnitt der Jahre 1992 bis 2016): mittlere Jahrestemperatur: 10,3 C, jährliche Niederschläge: 773 mm

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