Große Resonanz fand das Seminar zu Bio-Zierpflanzen Anfang November im Gartenbauzentrum Köln-Auweiler der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Eingeladen hatten die Anbaugemeinschaft Bio-Zierpflanzen, die Landwirtschaftskammer NRW und das Projekt „Blumen.natürlich“ (gefördert von der DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt). Über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Praxis, Beratung, Wissenschaft und der Wirtschaft waren gekommen, um den aktuellen Stand zu erörtern.
Ausstellungsbeiträge zu den Themen: Substrate, Düngung, Töpfe, Pflanzenstärkung und -schutz, Jungpflanzen, Saatgut, Wasserbelebung rundeten die gut besuchte, informative Veranstaltung ab.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, diskutierten intensiv die Chancen und Möglichkeiten des Bio-Zierpflanzenanbaus sowie deren Vermarktung. Unter den Experten bestand weitgehende Einigkeit, dass der Anbau von Bio-Zierpflanzen und Bio-Kräutern aus produktionstechnischer Sicht für eine breite Produktpalette heute bereits möglich ist. Dennoch bedarf es einer breit angelegten und vor allem praxisorientierten Forschung zur Weiterentwicklung und Etablierung in den Betrieben.
Handlungsbedarf besteht auch im Hinblick auf die Vermarktung. Bio-Zierpflanzen sind, soweit es nicht um Heil- und Gewürzpflanzen geht, nicht essbar und bedürfen daher beim Endkunden einer besonderen Erklärung. Außerdem sind sie aufgrund der umweltschonenden Erzeugung bis zu 20 % teurer als konventionelle Zierpflanzen. Hinzu kommt, dass der gesamte Fachhandel noch keine Vermarktungskonzepte entwickelt hat, die einen nachhaltigen Absatz von Bio-Zierpflanzen neben einem breiten konventionellen Angebot ermöglichen würde. Positive Beispiele für ein derartiges Engagement sind u. a. www.labio.de, Pflanzen Kölle, Air-so-pure (Geschütztes Markenzeichen für bestimmte Pflanzen mit luftreinigender Wirkung).
Nach Einschätzung der Experten sprechen vor allem die folgenden Vorteile für ökologisch erzeugte Blumen:die bessere Haltbarkeit, die geringere Anfälligkeit für Krankheiten, keine Rückstände bei der Produktion, Entlastung der Umwelt, ein Höchstmass von Sicherheit und Arbeitsschutz für Gärtner, Vermarkter, Floristen und Kunden, d.h. für alle, die mit den Produkten Kontakt haben.
Es sind weitere Veranstaltungen der Anbaugemeinschaft Bio-Zierpflanzen in den kommenden Monaten geplant. Näheres unter LVG Heidelberg
Quellen:
Dr. Karl Kempkens
Ökoteam LWK NRW
E-Mail: karl.kempkens@lwk.nrw.de
Hermann-Josef Schumacher
Anbaugemeinschaft Bio-Zierpflanzen
E-Mail: hermann-schumacher@gmx.net