Nachhaltige Anbaustrategien zum Bio-Zierpflanzenbau können einem neu gestarteten Projekt mit insgesamt 19 Praxisbetrieben aus ganz Deutschland über weitere drei Jahre entwickelt werden. Beim ersten Projekttreffen konnten die Leitbetriebe sich kennen lernen und bereits in einen intensiven fachlichen Austausch starten.
Den Anbau von Bio-Zierpflanzen optimieren
Wer Zierpflanzen ökologisch anbauen möchte, steht vor großen Herausforderungen. In den vergangenen fünf Jahren haben die im Bio-Zierpflanzenprojekt involvierten Praktiker und Berater große Fortschritte gemacht. Versuche und eine gute Betriebsbegleitung haben dazu beigetragen, dass die Gärtner die Produktqualität deutlich verbessern konnten. Zudem entwickelten die Beteiligten im Rahmen von Versuchen die Kultursysteme weiter. Bei vielen Kulturen und Betriebsstrukturen funktioniert der Bio Zierpflanzenbau bereits. Trotzdem müssen weitere Erfahrungen bei verschiedenen Betriebstypen und Kulturen gesammelt werden.
Das Folgeprojekt der Bioland Beratung GmbH mit dem Titel "Optimierung von Pfanzenschutzstrategien für einen nachhaltigen und ökologischen Zierpflanzenbau" startete im April dieses Jahres. Es wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) für eine Projektlaufzeit von drei Jahren finanziert.
Netzwerk weiter ausgebaut
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und die Anbaugemeinschaft Bio Zierpflanzen sind weiterhin Projektpartner des neuen Projektes. Neuer Projektpartner ist die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg. Im Folgeprojekt werden die Kulturverfahren und der Pflanzenschutz weiter optimiert. Dadurch sollen die Hemmschwellen, auf Bio um- oder einzusteigen, abgebaut werden. Außerdem wird das Netzwerk aus Experten und Praktikern weiter ausgebaut und mit Hilfe der LVG Heidelberg und deren Technik digital vernetzt, gepflegt und gefördert.
Beim ersten Projekttreffen des Folgeprojektes Mitte Juli trafen sich die beteiligten Leitbetriebe, die Betriebsbegleiter und Projektpartner. Im Netzwerk sind sowohl konventionelle als auch ökologisch arbeitende Zierpflanzenanbauer als Leitbetriebe involviert und werden von den drei BetriebsberaterInnen begleitet.
Am ersten Tag wurden die Leitbetriebe von Achim und Stefan Fleischle in Vaihigen/Enz und der Bioland Betrieb von Klaus Umbach in Heilbronn besucht. Für die neuen Leitbetriebe war es sehr motivierend zu sehen, mit welchen Strategien Klaus Umbach seine Pflanzen ganz ohne Chemie kompakt hält und welche Qualitäten möglich sind. So stellte er zum Beispiel auch seinen neuen Kompostteezubereiter vor, um das Substrat und die Pflanzen noch einmal zusätzlich zu beleben und somit zu stärken.
Der Projektworkshop am zweiten Tag fand an der LVG Heidelberg statt. Zum Kennenlernen konnten alle TeilnehmerInnen einen Wunsch für in drei Jahren in die Runde geben. Franz Ell von der Bioland Staudengärtnerei GartEll aus Nürnberg wünschte sich zum Beispiel: "Bio muss wieder normal werden, so wie früher".
Viele der neuen Leitbetriebe streben für die Zukunft eine Bio-Zertifizierung an und alle Betriebe sind sehr motiviert weitere neue Strategien für einen nachhaltigen Zierpflanzenbau auszuprobieren.
Weitere Informationen unter www.bio-zierpflanzen.de.
Informationen zum BÖLN-Bio-Zierpflanzenprojekt
Übersicht der Leitbetriebe im BÖLN-Bio-Zierpflanzenprojekt
Quelle: Dr. Karl Kempkens, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, Tel.: 0251 – 2376 625, E-Mail: karl.kempkens@lwk.nrw.de
Zentrale Ansprechpartnerin im
Bio-Zierpflanzen-Projekt:
Andrea Frankenberg
Bioland Beratung GmbH
E-Mail: andrea.frankenberg@bioland.de
oder info@bio-zierpflanzen.de