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Moderne Kuhställe für Haus Düsse

03.03.2023

Die Landwirtschaftskammer NRW plant im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse im Kreis Soest die grundlegende Modernisierung ihrer Lehrwerkstätten für die Milchviehhaltung. Das Land NRW unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Modernisierungspakets Berufliche Bildung mit 3,1 Mio. €.

„Grundlage für die kommenden Veränderungen in der Tierhaltung ist eine fundierte, praxisnahe Ausbildung im Beruf Landwirtin oder Landwirt“, sagte Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids durch Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW. Im dritten Jahr ihrer Ausbildung kommen alle Auszubildenden aus Nordrhein-Westfalen nach Haus Düsse. So werden jährlich etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschult.

„Die Förderung von Tierwohl und Tiergesundheit, die Reduzierung negativer Umweltwirkungen sowie Themen zum Energiemanagement und zur Digitalisierung in der Innenwirtschaft landwirtschaftlicher Betriebe stehen dabei im Fokus der Ausbildung“, erklärte Werring. „In den überbetrieblichen Bildungszentren können die Auszubildenden über den Tellerrand des eigenen Betriebs schauen. Hier wird mit Lehrgängen ganz praktisch dafür gesorgt, dass alle Auszubildenden den gleichen Ausbildungsstand erhalten. Um junge Menschen für die duale Ausbildung zu begeistern und die Fachkräfte von morgen bestmöglich zu qualifizieren, brauchen wir moderne Lehrwerkstätten auf dem neusten Stand der Technik“, ergänzte Laumann.


 

Unterschiedliche Haltungskonzepte umsetzen

Im Rahmen dieser Modernisierung der Lehrwerkstätten werden verschiedene Ställe errichtet. Dazu gehören neben einem Kälberstall mit unterschiedlichen Haltungsformen und tiergerechten Ausläufen verschiedene Konzepte zur Haltung von insgesamt 170 Milchkühen. Die jungen Landwirtinnen und Landwirte lernen nicht nur die Arbeit im konventionellen Melkstand kennen. Im Digitalisierungsstall erhalten sie einen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Robotern. Sie lernen, mit diesen Automatisierungssystemen umzugehen und sie in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Im Rahmen der Nachhaltigkeit gibt es neben dem Anspruch, das Tierwohl zu sichern, auch die Herausforderung, die Emissionen zu reduzieren. Weidegang und verschiedene Konzepte zu Ausläufen sichern den Kühen den Kontakt zu einem naturnahen Lebensraum. Die Auszubildenden setzen sich in den neuen Lehrwerkstätten intensiv mit den Zusammenhängen in Bezug auf Haltung, Umwelt und Arbeit auseinander.

Energieeffizienz trainieren

Außerdem lernen die jungen Landwirtinnen und Landwirte im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung die Möglichkeiten eines intelligenten Energiemanagements kennen. So wird die Sonnenenergie auf den Dächern der Lehrwerkstätten für die Kühlung der Milch eingesetzt und gleichzeitig die Wärme der Milch zur thermischen Aufbereitung des Spülwassers für die Melktechnik verwendet. Die darüber hinaus anfallende Sonnenenergie wird in Batterien und betrieblichen Elektrofahrzeugen gespeichert und bei Bedarf genutzt.

Zwei Bauabschnitte

Der Bauantrag wird nun gestellt. Das Bauprojekt selber soll in zwei Abschnitten erfolgen: Im ersten Abschnitt entsteht ein Mehrzonenstall mit den Schwerpunkten Tierwohl und Nachhaltigkeit sowie eine Futterzentrale mit innovativen Ansätzen zur Futterlagerung in vertikalen Futterlagern und einer automatischen Fütterung. Neben den bewährten Funktionsbereichen für Ruhen und Bewegen stehen den Tieren Laufhöfe und Freiflächen zur Verfügung. So steigen zum Beispiel die Entfernungen im Stall, was sich positiv auf die Bewegung der Kühe auswirkt. Im zweiten Bauabschnitt entsteht der Roboterstall und der Kälberbereich. Die Schwerpunkte liegen hier im Bereich Digitalisierung und Automatisierung sowie darin, verschiedene Konzepte für die Kälberhaltung zu veranschaulichen.

Mit der Modernisierung der Lehrwerkstätten Milch setzt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit ihrem Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse bundesweit Akzente und hilft dabei, die Attraktivität einer modernen Landwirtschaft und Tierhaltung darzustellen. Dem Nachwuchs wird anschaulich gezeigt, wie die Landwirtschaft auch den modernen Ansprüchen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht werden kann. Die sozialen Aspekte in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsqualität stehen im Fokus dieses Ausbildungskonzeptes.


Saskia Wietmann,

Landwirtschaftskammer NRW

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