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Futterwert der Weißen Lupinen-Sorten Frieda und Celina

17.08.2021

Die Suche nach geeigneten Proteinquellen für den Einsatz in der Rinderfütterung erhält ihre Relevanz durch die allgemeine klimabedingte Futterknappheit, der zunehmenden Forderung des Lebensmitteleinzelhandels nach GVO-freien Produkten und somit der Reduzierung von Sojaextraktionsschrot in den Rationen sowie hoher Kosten für Proteinkomponenten wie Rapsextraktionsschrot.

Lupinen bieten als heimische Leguminose nicht nur ökologische Vorteile für eine nachhaltige Landbewirtschaftung, auch der Einsatz in der Tierernährung birgt aufgrund hoher Rohproteingehalte Potenzial. Erhöhte Alkaloidgehalte begrenzten zunächst die Verwendung der Lupinen als Futtermittel, da diese die Schmackhaftigkeit deutlich reduzieren und teilweise toxisch wirken. Durch züchterische Maßnahmen sind die Alkaloidgehalte bei der sogenannten „Süßlupine“ deutlich reduziert worden.

Tolerant gegen Anthraknose

Neue Sorten der Kulturart der Weißen Lupine besitzen eine erhöhte Toleranz gegen Anthraknose (Brennfleckenkrankheit), so dass die Anbaumöglichkeiten in der Landwirtschaft deutlich erweitert und verbessert werden können.

In der vorliegenden Untersuchung wurde im Rahmen von Verdaulichkeitsmessungen mit Hammeln die Verdaulichkeit der Samen der anthraknoseresistenten Weißen Lupinen-Sorten „Frieda“ und „Celina“ der Deutschen Saatveredelung AG, Lippstadt, geprüft, siehe die Tabelle.

Viele Proteine und Fette

Weiße Lupinen weisen einen hohen Rohprotein- und Rohfettgehalt auf. Die Phosphorgehalte der geprüften Lupinen sind um etwa 1,5 g/kg TM geringer als die Vergleichswerte aus der Literatur.

Bei den weißen Lupinensorten „Frieda“ und „Celina“ handelt es sich um hochverdauliche Futtermittel mit einer hohen Proteinabbaubarkeit im Pansen. Auf Grund der energetischen Futterwerte eignen sich die Weißen Lupinen zum Einsatz in der Rinder- und Milchkuhfütterung und können eine alternative Proteinquelle darstellen. Die beiden Sorten weisen hohe Rohfett- und geringe Phosphorgehalte auf. Bei der Rationsgestaltung muss jedoch die hohe Proteinabbaubarkeit im Pansen beachtet werden. Aus dem schnellen Proteinabbau im Pansen errechnet sich eine erheblich positive ruminale Stickstoffbilanz (RNB). Daher gibt es die Empfehlung, Lupinen und auch andere Körnerleguminosen mit Hilfe von unterschiedlichen Behandlungsmethoden, wie Rösten oder Toasten, vor dem schnellen Abbau im Pansen zu schützen.

Dr. Jana Denißen und Bernadette Feldmann,

Landwirtschaftskammer NRW

 

Fazit

Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen noch einmal den besonderen Futterwert von heimischen Körnerleguminosen und insbesondere den der weißen Lupine. Die Nutzung der weißen Süßlupine kann in der Wiederkäuerfütterung demzufolge bei ausbilanzierter Fütterung entsprechend den Rationsvorgaben uneingeschränkt empfohlen werden.

 

 

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