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Neue Projekte zu Klee- und Luzernegrasmischungen gestartet

07.10.2019

Im Überblick
Arbeiten zu Klee- und Luzernegras gestartet: 

  •  Projekt Demonet-KleeLuzPlus (BMEL) zu Anbau/ Konservierung/ Verwertung
  •  Trockenheitstolerantere Arten/Mischungen im Test 
  •  Demonstration von in Deutschland verfügbaren Luzernesorten
  •  Untersaaten sowie Fruchtfolgewirkung

Zu all diesen Projekten wird es jährlich Feldbegehungen geben.

Klee- und Luzernegras sind in Öko-Betrieben die wichtigste Kultur, um Stickstoff in die Fruchtfolge zu bekommen. Zudem spielen sie eine bedeutende Rolle in Fütterung von Milchvieh. Aber auch in konventionellen Betriebe gewinnen Klee- und Luzernegras zunehmend an Bedeutung als proteinreiches Grobfutter, oder Luzerneheu als Kraftfutterersatz in der Kälberaufzucht. Um den Anbau von Klee- und Luzerne zu fördern, startete im Juni 2019 das Projekt modellhaftes Demonstrationsnetzwerk "Kleinkörnige Leguminosen" – kurz Demonet-KleeLuzPlus. Das Projekt ist Teil der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes und wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das Netzwerk aus neun Partnern hat seine Arbeit aufgenommen und läuft voraussichtlich bis Ende April 2024.

Demonstration von Anbau, über Konservierung bis Verwertung

Ziel des Projektes ist durch ein bundesweites Netzwerk von Praxisbetrieben den Anbau und die Verwertung von kleinkörnigen Leguminosen, insbesondere Klee und Luzerne, zu optimieren und auszuweiten. In Kooperation mit den Demonstrationsbetrieben werden Wertschöpfungsketten vom Anbau über die Konservierung bis zur Verwertung betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf der innerbetrieblichen Nutzung als Eiweiß- bzw. Grobfutter in der Milchvieh- und Fleischrinderhaltung in konventionellen und Öko-Betrieben.

Darüber hinaus werden beispielhaft innovative Einsatzgebiete wie die Nutzung als alternative Eiweißquelle in der Geflügel- und Schweinefütterung oder der inner- und zwischenbetriebliche Nährstofftransfer betrachtet. Die Landwirtschaftskammer NRW wird dabei die Region Nordwest (Niedersachsen und NRW ohne Mittelbebirgslagen) mit 12 Betrieben betreuen.

Demonstration von Mischungen in NRW und Niedersachsen

Zusätzlich werden im Rahmen des Projektes in NRW und Niedersachsen verschiedene Klee- und Luzernegrasmischungen demonstriert. Dabei werden hauptsächlich empfohlene und bewehrte Mischungen angelegt. Ziel ist, die verschiedenen Mischungen unter unterschiedlichen Standortbedingungen, Nutzungen (Schnitt/Mähweide/Weide) und Düngungen zu zeigen, damit bei Neuansaaten an den Betrieb (Standort und Nutzung) angepasste Mischungen verwendet werden.

Trockenheitstolerantere Arten in Mischungen?

Nach der Sommertrockenheit in 2018 und 2019 mit teilweise erheblichen Ertragseinbußen stellt sich die Frage, ob neben den hauptsächlich bisher verwendeten Arten andere Arten in Trockenperioden ertragsstabiler sind und auch in "normaleren" Jahren nicht hinter den anderen Mischungen im Ertrag zurückbleiben. Im Zuge der Trockenperioden werden dazu die Arten Luzerne, Rohrschwingel und Knaulgras diskutiert. Um genauere Informationen über deren Eignung sowie Ertragsleistung (Trockenmasse und Protein) zu erhalten, werden im Rahmen des Projektes Leitbetriebe NRW diese Arten in Reinsaat und in Mischungen angelegt. Auf vier Betrieben mit unterschiedlichen Böden und Niederschlägen werden sie im Vergleich zur empfohlenen Standardmischung A9 (Luzerne, Wiesenschwingel, Lieschgras) angebaut. Um weitere Informationen zum Wasserverbrach der Arten und Mischungen zu erwerben, werden auf den vier Standorten die Bodenfeuchte bis zu einer Tiefe von 90 cm gemessen.

Demonstration von Luzernearten

Im Öko-Landbau soll, soweit verfügbar Öko-Saatgut verwendet werden. Dies gilt auch für Luzerne. Jedoch werden die meisten Luzernesorten, die in Öko-Qualität verfügbar sind, in Deutschland nicht empfohlen. Sie kommen unter anderen aus Italien, Frankreich oder Ungarn, wo sie zugelassen sind und damit auch in der EU vertrieben werden. Unklar ist, wie sie an die Bedingungen in Deutschland angepasst sind. Um die Unterschiede zu zeigen, werden in Zusammenarbeit von Landwirtschaftskammer NRW, AG ÖkoFuWi und dem Dottenfelderhof 25 Luzernesorten (empfohlene und nicht empfohlene) an zwei Standorten verglichen. Fotos dazu, z.B. zur Widerstandsfähigkeit bei Winterfrösten, werden in den nächsten Jahren folgen.

Untersaaten sowie Fruchtfolgewirkung nach Schnitt-/Weidenutzung

Sind Kleegras-Untersaaten im Herbst unter Wintergetreide zu empfehlen? Oder wintern sie aus? Welche Fruchtfolgewirkung haben verschiedene Mischungen nach Schnitt- und Weidenutzung? Dies wird auf unterschiedlichen Standorten über Jahre getestet.

Interessierte Betriebe bitte melden

Viele Fragestellungen, z.B. wie die oben beschriebenen, können nur beantwortet werden, wenn zusammen daran gearbeitet wird und Vergleiche an verschiedenen Standorten erfolgen. Falls auch Sie derartige Fragen haben und gerne teilnehmen möchten, bitte bei edmund.leisen@lwk.nrw.de melden. Über die AG ÖkoFuWi sollten Untersuchungen zu Mischungsvergleichen und Fruchtfolgewirkung auf möglichst vielen Standorten laufen.

Quelle und Ansprechpertner: Sebastian Glowacki, Dr. Edmund Leisen, Öko-Team Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Münster, den 27. September 2019

Weitere Informationen

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