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Vorweide: Wachstumsreiz fürs erste Grün

01.03.2019

Darum geht es

Schon beim ersten Grün können Kühe für wenige Stunden auf die Weide. Davon profitieren Pflanzenbestände und Tiere. Bei frühlingshaften Temperaturen im März erwärmt sich der Boden und die ersten Weidefutterpflanzen beginnen zu wachsen. Dann ist es Zeit mit der Vorweide zu beginnen: Die Tiere können schon stundenweise heraus, auch wenn die Flächen noch nicht weidereif sind. Die Kühe erhalten während der Vorweidezeit die Winterration im Stall und gewöhnen sich kontinuierlich an das energiereiche, hoch verdauliche Weidefutter. Was Vollweidebetriebe seit langem erfolgreich praktizieren, eignet sich auch für Halbtags- und Siesta-Weidebetriebe.

Tipps zur erfolgreichen Vorweide

1. Zeitiger Start

Los geht es direkt nach Vegetationsbeginn, nach dem Ergrünen, wenn die Weideflächen tragfähig sind. Auf den frühen Tritt und Biss der Weidetiere reagieren die Weidegräser positiv und bilden Seitentriebe. Eine dichtere Grasnarbe, stabilere Erträge und eine bessere Futterqualität sind die Folge. Der Verbiss bremst Gräser und Kräuter, die sich sehr früh entwickeln, wie Wiesenfuchsschwanz und Löwenzahn im Wuchs. Sogar die ersten Rosettenblättchen des Ampfers werden noch gern gefressen und somit geschwächt, so dass die frühe Vorweide die Ampferpflanzen sehr gut bekämpft.

2. Vorweide vor maschineller Pflege

Erfahrungsgemäß richten die Kühe auf noch winterfeuchten Weideflächen weniger Schaden an als die Pflegetechnik. Die maschinelle Frühjahrsweidepflege mit Schleppen und Walzen kann auf die Vorweide folgen. Dabei verteilt man die Kotfladen zeitnah auf den geplanten Schnittflächen wieder.

3. Gezielte Nachsaat

Auf Weideflächen mit Maulwurfshaufen und lückigen Narben passt eine gezielte Nach- oder Übersaat perfekt zur Vorweide. Denn die Kühe halten den bestehenden konkurrierenden Weideaufwuchs kurz. Die Nachsaat, idealerweise eine Qualitätsstandardmischung G V mit oder ohne Weißklee, kann zügig keimen und sich etablieren. So verwandeln sich unbefriedigende Bestände erstaunlich schnell in dichtere und ertragreichere Weiden. Natürlich ist es ratsam, möglichst alle Weiden von der Vorweide profitieren zu lassen.

4. Gut für Tiergesundheit und Leistung

Ein relativ geringer Tierbesatz verteilt sich stundenweise großflächig auf die Weiden. Dabei bringt die Vorweide zwar noch keine großen Futtermengen, aber die Fütterungsumstellung verläuft kontinuierlich, da man die Kühe im Stall noch mit der Winterfutterration versorgt. Die Tiere fressen die ersten jungen Gras- und Krauttriebe auf der Weide zusätzlich.

Nicht nur in dieser Phase der gleitenden Futterumstellung geben die Kühe erfahrungsgemäß mehr Milch. Wissenschaftliche Versuche aus Irland bescheinigen der Grasnarbe während und nach der Vorweide eine höhere Dichte und Qualität. So fressen die Tiere mehr Trockenmasse, was die Milchleistungen aus Weideaufwuchs signifikant steigert. Zudem enthielt der Aufwuchs nach der Vorweide mehr Rohprotein und war besser verdaulich.

Quelle: Anne Verhoeven, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, VBZL Haus Riswick, Ökobetrieb, E-Mail: anne.verhoeven@lwk.nrw.de

 

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