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Nährstoffgehalte im Futter und Milchinhaltsstoffe im März 2020

  • In Kürze:
    • Hohe Nährstoffgehalte in der Frühjahrsweide bringen viel Milch.
    • Kühe nicht hungrig auf viel Futter treiben.
    • In der Milch steigen momentan Fett- und Eiweißgehalte.
    • Keine Angst vor höheren Harnstoffgehalten.
    • Praxistests zeigen, wie viel Kraftfutter einzelbetrieblich eingespart werden kann.

Junges, sehr nährstoffreiches Futter

Die Frage, ob es sinnvoll ist, bei gegenwärtig höherem Aufwuchs überhaupt aufzutreiben, wird häufig gestellt. In Betrieben mit hohem Weideanteil ändert sich nach dem Weideauftrieb die Verdauung der Kühe grundlegend. Das veranschaulicht das Foto einer Weide aus einem Schwarzwaldtal von vergangenem Donnerstag. Die Kühe nehmen derzeit Gras und Klee ohne Stängel auf, mit  Energiegehalten zwischen 7,5 und 8 MJ NEL/kg T  und das bei Rohfasergehalten um die 13 Prozent. Aber nicht nur der Energiegehalt ist hoch, auch der Rohproteingehalt kann über 25 Prozent liegen. Zum Vergleich: Maissilage liegt im Mittel bei 6,7, Weizen bei 8,5 MJ NEL/kg Trockenmasse - beides im Ökolandbau aber mit Rohproteingehalten unter 10 Prozent.

Bei kleinen Bissen: Pansen wird nicht übersäuert

Pansen-Untersuchungen, die wir 2013 auf sieben Betrieben und bei 26 Kühen durchführten, zeigten folgende Zusammenhänge: Bei Kurzrasenweide gab es zwar Schwankungen während des Tages - nachts wird  mehr eingespeichelt und weniger gefressen. Das Pansen-Milieu lag aber im gewünschten Bereich. Es wurde zwar sehr nährstoffreiches Futter aufgenommen, allerdings durchweg in kleinen Bissen und gut eingespeichelt. Auch Kraftfuttergaben bis zu 4 kg/Tag hatten keinen großen Einfluss und das auch bei Vollweide. Trotzdem lautet die Empfehlung, im Frühjahr besser weniger Kraftfutter geben. Bei Vollweide wurde in mehreren Betrieben - trotz weniger Kraftfutter - sogar eine höhere Milchleistung erbracht.

Wurde dagegen in höheren Aufwuchs aufgetrieben (etwa 25 cm hoch), dann gab es große Schwankungen, obwohl es nur Weide und kein Kraftfutter gab. Nach Auftrieb auf eine neue Fläche konnten die Kühe am ersten Tag die oberen jungen Pflanzenteile in größerem Umfang aufnehmen. Damit verbunden war eine langanhaltende stärkere Pansenansäuerung. Das muss nicht automatisch ein Problem werden. Nehmen hungrige Kühe allerdings größere Mengen an nährstoffreichem Futter, insbesondere mit viel Klee oder nach Nächten mit stärkeren Frösten, in kurzer Zeit auf, können Kühe sogar verenden. So die Erfahrungen in Neuseeland mit Umtriebsweide und in Deutschland mit Kurzrasenweide, wenn neue Flächen mit höherem Aufwuchs zugeteilt wurden.



Selbsttest auf Transponderbetrieben

Besonders jetzt zu Weidebeginn sollte der Kraftfutterbedarf nochmal angepasst und überdacht werden, hier ist weniger oft mehr. Jeder Betrieb sollte prüfen, wie sich eine geringere Kraftfuttermenge tatsächlich auswirkt. Basis bildet am besten eine Rationsberechnung. Wird hiernach gefüttert, kann vorübergehend (für etwa 1 Woche) die Kraftfuttermenge gesenkt werden. Der Tank zeigt, ob die Rücknahme in die richtige Richtung geht.

Betriebe mit Transponder sind besonders angesprochen. Stellen Sie Kühe mit gerader Ohrnummer entsprechend der Rationsberechnung ein, Kühe mit ungerader Nummer erhalten 1 kg Kraftfutter weniger. Der Vergleich der Milchkontrollen vor und nach dem Test zeigt dann die Kraftfuttereffizienz. Gerne können wir Ihre LKV-Daten für Sie auch auswerten. Davon können wir alle lernen.

Quelle und Ansprechpartner/in: Dr. Edmund Leisen, Sarah Hoffmanns, Ökoteam Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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