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Wurzeltiefgang – graben und schauen

05.10.2020

Kurz: Wurzeln von Luzerne, Rotklee, Knaulgras und Rohrschwingel reichten auf einem 18er Sandboden bis zu einer luftarmen Schicht in 90 cm. Deutsches Weidelgras wurzelte nur bis etwa 60 cm (auf besseren Böden auch bis unter 70 cm) und das sowohl bei durchgehender Schnittnutzung als auch bei Nutzung als Kurzrasenweide. Verdichtungen in 30 cm Tiefe waren durch Wurmlöcher durchlässig geworden.


Bei den Feldbegehungen der letzten Monate kam immer wieder zur Sprache: Bodenverdichtungen müssen gebrochen werden, damit das Bodenwasser bis in die Tiefe genutzt werden kann. Technische Lösungen dazu werden derzeit verbreitet angeboten. Denn der Druck, sich auf die nächste Trockenheit ausreichend vorzubereiten, ist groß. Die erste und wichtigste Maßnahme ist, ein Loch zu graben und zu schauen, wie es tatsächlich in Ihrem Boden aussieht.

Das machen wir auf fast jeder Feldbegehung, zumindest, sofern der Boden es zulässt. Auf Spatenbreite kommt man so tief, wie der Arm lang ist. Wer weiter in die Tiefe will, der muss dann schon eine breitere Grube graben. Mit einem Bagger geht das zwar schneller, aber am meisten erfährt man, wenn man mit Spaten von Hand selber gräbt und Schicht für Schicht sich genau anschaut: Wie tief gehen die Wurzeln? Wo gibt es Verdichtungen? Finden sich in den Verdichtungen auch Löcher, durch die Wurzeln durchwachsen können?

Die Mehrzahl der nachfolgenden Bilder stammt von Grabungen, die zusammen mit Jan Tewes, Schüler der Öko-Schule in Riswick, am 28. September auf 18er Boden im Münsterland gemacht wurden. Im Rahmen des Projektes "Öko-Leitbetriebe in NRW" werden dort, wie auf drei weiteren Standorten, Wachstum und Wasseraufnahme unter Luzerne, Knaulgras, Rohrschwingel, Kleegras festgehalten und das unter Schnittnutzung und Kurzrasenweide. Die Ansaat erfolgte am 20. September 2019. Die Kurzrasenweide wird seit April beweidet und erreichte maximal 6 cm Wuchshöhe (einmal wöchentlich beweidet), die Schnittfläche wurde bisher viermal gemäht.


Nachfolgendes linkes Bild zeigt das Kleegras bei Kurzrasenweide, rechtes Bild Weißklee, der bis etwa 20 cm wurzelt. (Fotos: Edmund Leisen, LWK NRW)


Gegraben wurde bis 90 cm (linkes Bild, darunter bläuliche, luftarme Schicht). Bis hierhin reichten die Wurzeln von Luzerne, Rotklee, Knaulgras und Rohrschwingel. Deutsches Weidelgras wurzelte nur bis 60 cm. Sowohl bei Rotklee als auch bei Luzerne sind bis in 70 cm Tiefe Knöllchenbakterien (rechtes Bild) zu erkennen.


In 30 bis 34 cm befand sich eine harte eisenhaltige Schicht (linkes Bild). Mit dem Spaten erforderte es etwas Kraft, Würmer und Wurzeln hatten aber ihren Weg gefunden (rechtes Bild).


In Löchern auffallend: die dunkle Farbe zeigt einen erhöhten Humusgehalt (linkes Bild), das Ergebnis langjähriger tiefer Durchwurzelung. In 85 cm Tiefe hat sich ein verzweigtes Wurzelgeflecht (rechtes Bild) gebildet.

Quelle: Dr. Edmund Leisen, Sebastian Glowacki, Ökoteam der Landwirtschaftskammer NRW, Jan Tewes, Öko-Schule Riswick, 04. Oktober 2020 

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