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Grünlandernte am Niederrhein steht an

04.05.2023

Die Ernte des Ackergrases (Welsches Weidelgras) als Winterzwischenfrucht dürfte landesweit inzwischen weitgehend abgeschlossen sein. Die recht trockene Witterung seit dem vergangenen Wochenende bot relativ günstige Erntebedingungen, auch wenn es mancherorts noch leichte Niederschläge und Morgentau gegeben hat.

Gemessen an den Standort- und Klimabedingungen des Prüfstandortes Kleve waren die TM-Erträge zwar sehr hoch, allerdings dürften die Futterqualitäten in Bezug auf Protein- und Energiekonzentrationen eher suboptimal gewesen sein. Denn bereits am 24. April war die optimale Schnittreife leicht überschritten.

Bei einer unterstellten Zunahme des RF-Gehaltes von 0,2 bis 0,3 % pro Tag, wird das Ackergras am vergangenen Wochenende einen RF-Gehalt von etwa 26,0 bis 26,8 gehabt haben. Der Energiegehalt liegt dann sicherlich nur noch bei 6,0 MJ NEL/kg TM. Ein früherer Erntetermin war allerdings wegen der permanent unbeständigen Witterung kaum zu realisieren.

Münsterland liegt noch zurück

Die physiologische Reife des Ackergrases am Standort Telgte (Münsterland) lag zum Zeitpunkt der letzten Messung am 24. April gegenüber dem Standort Kleve noch deutlich zurück, wie die Tabellenwerte zeigen. Der Zeitpunkt des Ährenschwellens des Ackergrases (BBHC 51) ist dort wahrscheinlich erst jetzt erreicht. Allerdings wird es in Abhängigkeit vom Saattermin des Vorjahres, der Höhenlage und Exposition des Standortes immer eine mehr oder weniger große Streuung in der physiologischen Reifeentwicklung geben.

Früher Rohrschwingel

Rohrschwingel, der im mehrjährigen Ackerfutterbau insbesondere auf Trockenstandorten eine Alternative zum Deutschen Weidelgras sein kann, zeigt am Prüfstandort in Kleve auch in diesem Jahr sein frühes Schnittreifebedürfnis und die relativ geringe Nutzungselastizität. Auch hier war die optimale Schnittreife bereits Anfang letzter Woche leicht überschritten. Auffällig sind die ausgesprochen geringen Zuckergehalte.

Dauergrünland erntereif

Nach den letzten Reifeprüfungsergebnissen des Prüfstandortes in Kleve und entsprechend der Reifeprognose des DWD dürfte auch das Dauergrünland zumindest am Niederrhein und der Niederrheinischen Bucht die optimale Schnittreife erreicht haben, wenn hohe Energie- und Nährstoffkonzentrationen das Ziel sind. Grundlage hier sind Grünlandbestände mit dominierenden Anteilen an Deutschem Weidelgras. Entsprechend der Prognosewerte dürften ein RF-Gehalt von rund 21 % in der TM und eine Energiekonzentration von 6,7 MJ NEL/kg TM erreicht sein.

Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen ist vielerorts die Ackergrasernte zusammen mit der Ernte des Grünlandes bereits am vergangenen Wochenende oder zu Wochenbeginn erfolgt. Unter Berücksichtigung des bereits überreifen Ackergrases machte dieses Vorgehen sicherlich auch Sinn.

Öko-Grünland und Mittelgebirge brauchen noch Zeit

Grünland unter ökologischer Bewirtschaftung liegt am Prüfstandort wie in den Vorjahren gegenüber konventioneller Bewirtschaftung reifephysiologisch mehrere Tage zurück.

An den Mittelgebirgsstandorten des Sauerlandes und der Eifel ist zwar im Zuge der gestiegenen Tages- und Nachttemperaturen ein deutlicher Wachstumsschub zu beobachten, allerdings noch auf relativ geringem Ertragsniveau. Die zum Wochenende prognostizierten Niederschläge bei milden Temperaturen sind eine optimale Basis für hohe Wachstumsraten bei gleichzeitig moderater Reifeentwicklung. Ein optimaler Schnitt vor Mitte Mai ist in diesem Jahr in Mittelgebirgslagen nicht zu erwarten.


Hubert Kivelitz und Ingo Dünnebacke,

Landwirtschaftskammer NRW

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