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Grünlandverbesserung: Regeneration abwarten

07.09.2022

Trockenschäden auf dem Grünland lassen sich erst nach nennenswerten Niederschlägen und Bodendurchfeuchtung beurteilen. Erst dann lassen sich weitere sinnvolle Maßnahmen, wie Nachsaaten oder Düngung, ableiten.

Dort, wo die Grünlandnarbe in größeren Teilen abgestorben ist oder schlecht regeneriert, kann es sinnvoll sein, diese intensiv zu striegeln, um Lücken und damit günstige Keimungs- und Entwicklungsbedingungen für die Nachsaat zu schaffen. Bei einem Lückenanteil von mehr als 20 % bringt der Einsatz spezieller Durchsaat- oder Direktsaattechniken eine signifikant höhere Nachsaatsicherheit als die Obenaufsaat mit einem Nachsaatstriegel oder dem Schneckenkornstreuer. Wichtig ist das nachfolgende Walzen, günstigenfalls mit einer Prismen- oder Güttlerwalze, um einen guten Bodenschluss zu bewirken.

Die größte Nachsaatsicherheit und stärkste Konkurrenz in der Anfangsentwicklung bis zum Ende der Vegetationszeit bringt das Deutsche Weidelgras. Daneben können auch trockenheitsverträglichere Grasarten, wie Knaulgras, Wiesenrispe und Wiesenschwingel, zur Nachsaat genutzt werden. Zunehmend denken Landwirte auch über die Nachsaat von Leguminosen, wie Rotklee und/oder Weißklee nach. Rotklee mit einer Saatstärke von 8 bis 10 kg/ha lässt sich dabei schneller etablieren als Weißklee mit 2 bis 3 kg/ha. Auch trockenheitsverträgliche Kräuter, wie Futterzichorie (2 bis 3 kg/ha) und Spitzwegerich (1 bis 2 kg/ha), können im Rahmen von Nachsaaten im Spätsommer und Frühherbst etabliert werden. Nachsaaten von Rotklee, Futterzichorie und Spitzwegerich in lückige Narben sollten vorzugsweise auf Teilflächen oder Einzelflächen ausprobiert werden, um Erfahrungen zu sammeln. Gerade bei der Etablierung von Kleearten müssen die Ansprüche an pH-Wert, P-Düngung und reduzierte N-Düngung beachtet werden.

Was ist bei der Düngung zu beachten?

Fallen nach langer Trockenheit Niederschläge, die den Boden in der oberen Bodenkrume durchfeuchten, kommt es zumindest kurzzeitig zu einem starken Mineralisationsschub von Stickstoff. Eine moderate Gülleapplikation zur Düngung im Rahmen der geltenden Düngeverordnung des letzten Herbstaufwuchses kann zusätzlich wachstumsfördernd wirken. Dies sollte aber erst einmal primär auf intakte Grünlandnarben erfolgen.

Auf durch Trockenheit oder auch durch Mäuse stärker geschädigten Grünlandnarben sollte bis zur Sperrfrist keine Düngung mehr erfolgen – weder mineralisch noch organisch. Zum einen haben diese Narben, je nach Schädigungsgrad, ohnehin nur einen verminderten N-Bedarf und -Aufnahmefähigkeit, zum anderen können - insbesondere bei nachgesäten Flächen - Gülle und Gärreste zu Ätzschäden an den jungen Keimpflanzen führen.


Hubert Kivelitz,

Landwirtschaftskammer NRW

 

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