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Gülleeinsatz nach dem ersten Schnitt

20.05.2022

Nach der Ernte des ersten Schnittes auf dem Grünland steht die Nährstoffversorgung des Folgeaufwuchses an. Für diesen zweiten, meist ebenfalls ertragreichen Grünlandaufwuchs ist die betriebseigene Gülle ein wichtiges Düngemittel.

Umso wichtiger ist es, die Verluste insbesondere des in der Gülle enthaltenen Stickstoffs so gering wie möglich zu halten. Die derzeit wieder ausgesprochen trockenen Witterungs- und Bodenverhältnisse stellen sehr ungünstige Ausgangsbedingungen dar, Gülle-N möglichst verlustarm in den Boden über die Wurzel in die Blattbiomasse zu bringen. Bodennahe, streifenförmige Ausbringungstechnik und dicke Gülle sind vor allem unter trockenen Bedingungen eine suboptimale Kombination. Im Sinne der N-Effizienz und der Futterhygiene sollte die Güllekonsistenz günstiger Weise an die Gülletechnik angepasst werden. Verdünnung mit Wasser, Separierung und Vergärung in Biogasanlagen stellen in diesem Zusammenhang effektive Lösungsansätze dar.

Die Ausbringung der Gülle mit dem Schleppschuh sollte in den Folgeaufwüchsen am besten in bereits angeschobene Pflanzenbestände und nicht auf die kurze Stoppel erfolgen. Mit dieser Technik kann bei angepasster Güllekonsistenz teilweise etwa bis zu zehn Tagen (je nach Bestandshöhe) nach dem Mähen noch Gülle gefahren werden. Dies erhöht einerseits im Vergleich zur Breitverteilung oder dem Schleppschlauch die Wahrscheinlichkeit, einen hinsichtlich der Witterungsbedingungen günstigen Ausbringzeitpunkt zu wählen. Zudem sinkt das Risiko der Futterverschmutzung und nicht zuletzt kann das „Blätterdach“ der Gräser dieAmmoniakemissionen um 20 bis 30 % reduzieren.

Bei stark angewachsenen Beständen mit mehr als 15 bis 20 cm besteht jedoch das Risiko der Gülleablage in Reifenspuren. Das Problem verstärkt sich insbesondere bei feuchtem Boden und feuchten Pflanzenbeständen. Dies gilt es zu vermeiden. Unter solchen Bedingungen sollten die Schuhaggregate in der Fahrspur abgestellt werden. Breitverteilung sollte bei stärker angeschobenen Beständen unterbleiben, wenn es unmittelbar nach der Ausbringung nicht ausgiebig regnet, um die Gülle abzuwaschen. Ansonsten besteht ein hohes Risiko von Futterverschmutzung durch hochwachsende Gülle.


Hubert Kivelitz, 

Landwirtschaftskammer NRW

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