Durch die unterdurchschnittliche Ernte kommt es bei einzelnen Arten zu einer Verknappung, sowohl bei Öko-Saatgut als auch bei konventionellem Saatgut. Speziell im Öko-Landbau gilt eine geänderte Genehmigungspraxis für konventionelle Anteile in den Saatgutmischungen: Ab dem 1. Januar 2022 müssen Genehmigungen vom Landwirt selbst bei seiner Kontrollstelle vor dem Kauf der Mischung eingeholt (bei einzelgenehmigungs-pflichtigen Arten) oder aber selbst aus der Datenbank rausgezogen werden (bei allgemeingenehmigungspflichtigen Arten). Entscheidend bei Wiesenrispe: Bei Grünlandmischung keinesfalls drauf verzichten. Gerade in Trockenperioden und Mittelgebirge unverzichtbar (bei Bedarf: Hilfe durch AG ÖkoFuttersaaten).
Die Sammelbestellung enthält von offizieller Seite empfohlene Mischungen (für Niederungslagen erkennbar am orangen Etikett) mit zusätzlich weitergehenden Qualitätseigenschaften. Vorteile der Mischungen in dieser Sammelbestellung:
Weitergehende Qualitätseigenschaften:
3. Zur Ertragssicherung: Nahezu durchweg zwei Sorten pro Art, bei Deutschem Weidelgras auch pro Reifegruppe, bei Luzerne drei Sorten, davon Mengenanteile von weniger als 50 %.
4. Zur Bewertung: Schon bei der Bestellung Angabe der Sorten mit Prozent-Anteil und Kaufpreis.
5. Weißkleesorten mit niedrigem Blausäuregehalt.
6. Trotz all dieser Vorgaben: Meist 100 % Öko-Anteil (Ausnahmen siehe die untenstehenden Tabellen und Bestellformular)
Bei der Beurteilung von Saatgut für Grünland und Kleegras muss jedem bewusst sein: Es treffen unterschiedliche Interessen aufeinander. Vermehrer streben tendenziell zu höheren Körnererträgen, der Landwirt ist hingegen am vegetativen Ertrag interessiert. Inwieweit eine Sorte oder Mischung gegenüber anderen Vorteile bringt, ist für den Landwirt praktisch nicht zu kontrollieren. Auch der Hinweis, mit einer Mischung gute Erfahrungen gemacht zu haben, lässt noch keinen Vergleich mit anderen Mischungen zu. Hier sind die offiziellen Sortenprüfungen und Mischungsvergleiche die einzige Möglichkeit, die unabhängige Empfehlungen ermöglichen und damit den oben genannten Interessenskonflikt lösen.
Die für die Sammelbestellung ausgewählten Sorten entsprechen den offiziellen Empfehlungen der AG der norddeutschen Landwirtschaftskammern (NRW, NDS und SH) sowie der AG der Mittelgebirgsländer (RLP, SL, HE, TH, SN sowie Teile von NRW und Belgien). Für andere Regionen werden sie an die dortigen Empfehlungen angepasst. Nur die besseren Sorten kommen in die Empfehlung. Sorten, die in der Region nicht geprüft werden, weil sie vom Züchter hierzu nicht angemeldet wurden, können auch nicht in der Region empfohlen werden. Aus langjährigen Versuchen wurden Qualitäts-Standard-Mischungen für unterschiedliche Standort- und Nutzungsbedingungen entwickelt. Die hierfür einzumischenden Sorten müssen, um die Qualität zu gewährleisten, aus der Liste der empfohlenen Sorten stammen.
Hermann Vollmer, AG Öko-Futtersaaten e.V.
Ab sofort: Sammelbestellungen fürs Frühjahr 2023 (Bestellung bis 15. Januar).Auslieferung erfolgt ab Anfang März 2023 oder – bei früherer Fertigstellung der Mischung - sofort nach Fertigstellung. Auf Wunsch auch betriebsindividuelle Mischungen. Diese bitte auf dem Bestellformular eintragen und bei Bedarf anrufen.
Erfolgskontrolle: Mischungsvergleiche in Praxis(2023 auf 40 Standorten) sowie Kontrollanbau. Bei Unsicherheit: Über Bestellliste Vergleich mit Betrieben gleicher Bestellungen.
Beachte: Gutes Saatgut darf etwas kosten, schon 15 % Minderertrag können 1 000 € kosten (bezogen auf 100 kg Saatgut). Bei Ausfall wesentlicher Komponenten sind deutlich höhere Mindererträge möglich.