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Flächenproduktivität – 50 % der Weideleistung bereits erreicht

09.07.2015

Bis zum 24. Juni haben sechs von 36 Betrieben mehr als 5.000 kg Milch pro Hektar nur aus der Weide ermolken, mehr als 10.000 kg Milch pro Hektar könnten es hier bis Jahresende werden. Auf kühlen Standorten, vor allem im Mittelgebirge, aber auch dort, wo die Niederschläge fehlten, blieb der Zuwachs dagegen weiterhin knapp.

Etwa 50 Prozent der Weideleistung bisher erzielt

In den letzten Jahren wurden bis zum 24. Juni etwa 50 Prozent der Weideleistung eines Jahres erzielt (siehe Tabelle 1). Der Vergleich zeigt aber auch: 2014 fiel meist etwas überdurchschnittlich aus, besonders auf zwei Standorten, die häufiger von Trockenheit betroffen waren (Betriebe 5 und 6). 2015 fiel dagegen bisher meist unterdurchschnittlich aus (Tab. 1 und 2). Kühle Temperaturen bei schwerem Boden (Betrieb 1) bzw. Kälte und Trockenheit in Mittelgebirgslagen (Betrieb 4) begrenzten den Zuwachs.

Tabelle 1: Flächenproduktivität auf 6 Standorten (2011 – 2015) bis jeweils 24. Juni
Betrieb2011 - 2013 20152014

Jahresleistung (%)

kg ECM/haSpannweite relativkg ECM/ha relativ 2011-2013kg ECM/harelativ zu 2011-2013
153548390-1104707865599102
247485787-118465896465296
350447988-11345891054829108
455301589-1112605863252108
550300787-1182966995358178
643261865-12937201425001191
Mittel50102131

Betriebe 1 und 6: Niederungslagen, Betriebe 2 – 5: Höhenlagen der Eifel

Tabelle 2: Flächenproduktivität in unterschiedlichen Regionen 2015
Region in MitteleuropaTägliche Flächenproduktivität (kg ECM/ha)Flächenproduktivität bis 24.6.
kg ECM/ha

 

relativ zu 2014

nAuftriebim März1.4. - 15.4. 16.4. - 15.5. 16.5. - 24.620142015
MG925.3.131445424255315474
Nord1130.3.72853544502412292
Mitte926.3.151555554889422486
Süd618.3.2752694847914998104

MG (Mittelgebirge): Eifel, Bergisches Land, Rhön; Nord: Schleswig-Holstein, Niedersachsen
Mitte: Münsterland, Voreifel, Niederrhein, Niederlande, Belgien; Süd: Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz

Weideanteil in Ration im Oktober

Der Weideanteil hat in den letzten beiden Monaten in allen Regionen, zumindest im Mittel aller Betriebe, vergleichbar dem des Jahres 2014 gelegen. Einzelbetrieblich sind Unterschiede aber groß: So gibt es Betriebe, in denen in Jahr 2014 die Flächenleistung durch Trockenheit im Juni auf etwa 25 Prozent zurückging, 2015 sind sie dagegen nur wenig betroffen. Andere sind jedoch in laufenden Jahr 2015 stärker betroffen. Im Alpenvorland gab es in den letzten Wochen mehr als genug Regen. Im Extrem musste der Weidegang infolge schwacher Trittfestigkeit sogar kurzfristig eingeschränkt werden. Dies zeigt wiederum, dass für derartige Besonderheiten immer Futterreserven zur Verfügung stehen sollten.

Tabelle 3: Weideanteil in unterschiedlichen Regionen 2014 und 2015
Region in MitteleuropaWeideanteil (% der Gesamtration)
nMärz1.4. – 15.4.16.4. – 15.5.16.5. – 24.6.
20142015201420152014201520142015
MG91324487358588076
Nord11119586974748377
Mitte93226585865656970
Süd64138838189898987
Wuchshöhe meist unter 5 cm

Die Wuchshöhe lag 2015 auf den meisten Flächen bisher niedriger als 2014. Die Kühe haben tiefer verbissen. Es gab in diesem Frühjahr, anders als beispielsweise Jahr 2014, nur wenig Weidereste. Das zeigten auch die Begehungen der letzten Woche in 20 Betrieben in den Regionen Nord, Mitte und Mittelgebirge (der Süden wird Anfang Juli besichtigt).

Tabelle 4: Wuchshöhe in unterschiedlichen Regionen 2014 und 2015
Region in MitteleuropaWuchshöhe (in cm, ohne Weiderest)
n15.4.15.5. 24.6.
201420152014201520142015
MG94,43,25,04,64,23,4
Nord114,64,15,25,25,84,6
Mitte94,433,65,44,14,13,1
Süd65,14,44,54,44,73,8

Unberücksichtigt bei Wuchshöhe: 3 Betriebe mit Portions- oder Umtriebsweide

Einzelkuhleistung – teils noch höher als vor Auftrieb

Die Einzelkuhleistung ist in den letzten Wochen zurückgegangen, was für diese Zeit typisch für Weidebetriebe ist. Im Norden und in der Mitte lag sie aber weiterhin höher als noch vor Auftrieb. Der Grund für die niedrige Leistung ausgangs des Winter: Geringere Futterqualitäten als Folge von zu spätem Schnitt, denn im vergangenen Jahr alterte das Futter schon frühzeitig, ein weiterer Grund: feuchte Silagen nach Niederschlägen. In Mittelgebirgslagen waren die Qualitäten meist besser ausgefallen (für einen Vergleich über 18 Jahre standen 2085 Kleegras- und Grünlandsilagen von Öko-Betrieben zur Verfügung). Der stärkere Rückgang der Einzelkuhleistung in der Region Süd erklärt sich durch saisonale Abkalbung im Herbst und Winter.

Tabelle 5: Einzeltierleistung in unterschiedlichen Regionen 2014
Region in Mitteleuropa
Einzeltierleistung (kg ECM/Kuh/Tag)
vor Austrieb
15.4.
15.5.
24.6.
Diff 24.6. zu vor Auftrieb
n20152014201520142015201420152015
MG923,114,723,923,8

23,7

21,921,9-1,2
Nord1119,422,421,521,922,220,920,5+1,1
Mitte918,622,720,721,721,721,019,9+1,3
Süd621,723,922,220,921,019,818,9-2,8

Angaben zur Ration: beziehen sich auf Energieanteil in der Gesamtration

Quelle und Ansprechpartner: Dr. Edmund Leisen, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, Tel.: 0251-2376-594, E-Mail: edmund.leisen@lwk.nrw.de , 27. Juni 2015

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