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Planen Sie Ihre Winterfütterung jetzt

02.08.2017

Während der Winterfütterung dienen sehr häufig der erste Grünland- und Kleegrasschnitt als Hauptfuttergrundlage. Hierfür gibt es gute Gründe, allerdings liegt der Rohproteingehalt häufig zu niedrig und nicht alle Betriebe sind darauf vorbereitet.

Hierfür gibt es gute Gründe:

  • Der erste Schnitt ist häufig der ertragreichste Schnitt. Wird dieser in der Ration eingesetzt, kann über einen langen Zeitraum gleichbleibend gefüttert werden. Kontinuität in der Fütterung ist grundsätzlich positiv zu bewerten!
  • Da der erste Schnitt in einer großen Menge vorliegt, und der Anteil der Stallfütterung an der Gesamtration bei umfangreichem Weidegang im Sommer sehr gering sein kann, ist während der Weideperiode ein ausreichender Vorschub im Fahrsilo häufig nicht gegeben. Insbesondere bei hohem Zuckergehalt in der Silage ist die Lagerstabilität des Futterstocks im Sommer ungenügend, weshalb es ratsam sein kann, den ersten Schnitt in der kühleren Jahreshälfte anzubrechen.
  • Bei frühem Schnitttermin ist der Energiegehalt des ersten Schnitts im Vergleich zu den Folgeschnitten meist am höchsten. Da während der Vegetationsperiode die hohen Energiegehalte des Aufwuchses gut über Beweidung genutzt werden können, macht es Sinn, den energiereichen ersten Schnitt im Winter zu verfüttern; zumal nicht wenige Betriebe einen Abkalbeschwerpunkt im Herbst und Winter haben und die Frischlaktierenden dann die meiste Energie benötigen.


Allerdings liegt der Rohproteingehalt des ersten Schnittes häufig unterhalb des angestrebten Bereichs. Da im Ökolandbau keine mineralische Stickstoffdüngung vorgenommen wird und die Bodenerwärmung im Frühjahr noch nicht ausreichend ist, um eine entsprechende Nachlieferung an Stickstoff aus der Bodenmineralisation sicher zu stellen – und Stickstoff ist ein wichtiger Baustein des Proteins in der Pflanze.

Hier liegt nun häufig das Problem: Wird bei der Überleitung von der Sommer- auf die Winterfütterung der erste Schnitt gefüttert, ohne vorher die Ration zu berechnen, passiert es häufig, dass der Harnstoffwert regelrecht "in den Keller saust". Nicht alle Betriebe haben dann entsprechende Komponenten für eine kostengünstige Ausgleichsfütterung (z.B. Ackerbohnen) auf Lager oder haben sich frühzeitig um Komponenten wie Sojapülpe oder Rapskuchen bemüht.

Daher empfehle ich denjenigen, die keine Sandwichsilage mit noch ausstehenden Schnitten bei Ihrem ersten Schnitt planen, bereits jetzt, den ersten Schnitt hinsichtlich seines Futterwerts untersuchen zu lassen. So können Sie frühzeitig Verfügbarkeit und Preisniveau von Ausgleichsfuttermitteln wie Ackerbohne, Erbse, verschiedenen Getreiden und Körnermais in Ihrer Region prüfen. Lassen Sie sich nicht überraschen – planen Sie!

Es ist auch möglich, den rohproteinstärkeren dritten und/oder vierten Schnitt in Siloballen zu konservieren, um diese dann zur Proteinaufwertung des ersten Schnitts zu nutzen.

Auf bis zum 30. November 2017 untersuchte Grassilageproben (Standard-NIRS-Untersuchungen & Mineralstoffuntersuchungen mittels RFA-Methode) erhalten Sie bei der LUFA NRW einen Rabatt von 30% anlässlich der Eröffnung der neuen Laborgebäude.

Das Auftragsformular finden Sie unter: http://www.landwirtschaftskammer.de/lufa/auftragsformulare/futtermittel/eroeffnungsaktion-silagen-ccm.pdf

Wer allerdings Leguminosen-Anteile von deutlich mehr als 50% in seinem ersten Klee- oder Luzernegrasschnitt hat und diesen nicht mit einem deutlich leguminosenärmeren Grünlandschnitt vermischt hat, sollte noch mit der Futteranalyse warten, da darauf zu hoffen ist, dass die neue Energieschätzgleichung für leguminosenbetonte erste Schnitte bei der LUFA NRW bald umgesetzt wird (vgl. MIR Nr. 15 vom 13.04.2017).

Quelle: Informationsdienst MIR Nr. 30, 01. August 2017, Susanne Göring, Ökoteam der Landwirtschaftskammer NRW

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