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Auswirkungen schwacher Futterpartien bei melkenden Kühen

21.11.2018

Schwache Futterpartien führten in der Vergangenheit in Betrieben mit nicht so hohem Leistungsniveau zu verminderter Milchleistung und Gewichtsabbau, nicht aber zu Gesundheitsproblemen.

Auf vielen Betrieben werden in den nächsten Monaten auch die melkenden Kühe mit schwachen Futterpartien auskommen müssen. Sorge bereiten dabei nicht nur zurückgehende Leistungen. Auch Folgen für die Tiergesundheit werden befürchtet.

Auswirkungen schwacher Futterpartien bei melkenden Kühen

Erfahrungen der Vergangenheit zeigten, dass in Zeiten von schwachen Futterrationen nicht nur die Milchleistung sinkt, sondern je nachdem, in welchem Bereich der Mangel am stärksten ist, die Kühe stärker abmagern oder aber verfetten - Letzteres beispielsweise bei Getreidegaben mit gleichzeitig knapper Proteinversorgung. Beides kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Geringere Auswirkungen bei niedrigerem Leistungsniveau

Bei geringerem Leistungsniveau scheinen die Auswirkungen weniger stark zu sein. So treten in Neuseeland Phasen mit schwacher Futterversorgung regelmäßig auf. In der Trockenstehzeit verlieren die Kühe in vielen Jahren an Gewicht, weil bei Kälte oder Trockenheit das Futter knapp wird.

Diese Beobachtung gab es auch 2012 in der Eifel: Ein Betrieb mit 100 Kühen und Spätwinterabkalbung (Januar/Februar) und Vollweide im Sommer hatte im Winter nach zwei trockenen Sommern eine schwache Nährstoffversorgung. Das hatte keine nachteiligen Folgen auf die Tiergesundheit. Die Kühe haben ohne Probleme gekalbt und anschließend auch wiederaufgenommen. Die Jahresmilchleistung fiel mit 5.300 kg ermolkener ECM/Kuh niedriger aus als in normalen Jahren mit 5.800 kg ECM/Kuh (3 dt/Kuh an Kraftfutter; Betrieb ist 14 Jahre im Projekt "Öko-Leitbetriebe in NRW"). Das wundert nicht, da die Kühe auch etwa 60 kg Gewichtsverlust ausgleichen mussten. Die Differenz in der Leistung entspricht in etwa dem Energiebedarf für 60 kg Gewichtszunahme.

Aus den wöchentlichen Weideerhebungen der letzten Jahre zeigt sich, wie unterschiedlich die Milchleistung je nach Niveau zu Beginn der Laktation war: Nachfolgendes Beispiel aus einem Betrieb mit 70 Kühen und ganzjähriger Kalbung zeigt, dass nach Weideauftrieb im Frühjahr die Milchleistung ansteigt, vor allem in Jahren mit niedriger Leistung ausgangs Winter. 2017 war der Anstieg besonders deutlich, 2014 war sie dagegen durchgehend niedriger. (Jahresmilchleistung 12-jährig ermolken: 6.800 kg ECM/Kuh, 11 dt/Kuh an Kraftfutter).



Kommt es in der Mitte der Laktation zu einem Leistungseinbruch, kann dieser nach Zufütterung besserer Partien zumindest teilweise kompensiert werden. Das zeigte sich in zwei verschiedenen Jahren in der Vergangenheit auf einem Betrieb mit 105 Kühen, Spätwinterabkalbung und Vollweide (5.700 kg ECM/Kuh, 4 dt Kraftfutter/Kuh): Bei Trockenheit im Sommer wurde in beiden Jahren über fünf Wochen viel Heu zugefüttert und es kam zu einem stärkeren Leistungsrückgang. Nach Niederschlägen und besserem Wachstum stieg die Leistung wieder deutlich an.

Quelle: Dr. Edmund Leisen, Sebastian Glowacki, Öko-Team der Landwirtschaftskammer NRW, Münster, 19. November 2018

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