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Demeter: Aufwachsen mit Müttern und Tanten

07.05.2019

Mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht

Die Erzeugergemeinschaft "Demeter HeuMilch Bauern Süd" zieht ihre Kälber ab Mai 2019 nur noch mutter- und ammengebunden auf – das heißt mit Mutterkühen und Ammen. Dafür hat sie sich selbst eine neue Richtlinie gegeben.

Der Großteil der Kälber von Milchkühen wird üblicherweise kurze Zeit nach der Geburt von der Mutter getrennt und von den Landwirt*innen mit Milch oder Milchaustauschern versorgt. Einige mutige Landwirt*innen haben begonnen, es anders zu machen. 28 Demeter-Milchbetriebe in Süddeutschland, die ihre Milch gemeinsam als "Demeter HeuMilch Bauern" vermarkten, haben es nun zum Standard gemacht, ihre Kälber mit Mutterkühen und Ammen großzuziehen. "Wir sehen die mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht als besonders wesensgemäße Art der Haltung an, denn sie kommt den Bedürfnissen der Kälber und ihren Müttern besonders entgegen. Der Sozialkontakt, das Belecken, die Körperpflege durch ihre Mütter und Ammen und das Saugen am Euter tun den Kälbern gut", erklärt Demeter-Landwirt Rolf Holzapfel von der Erzeugervereinigung. "Für viele unserer Höfe ist diese Art der Kälberaufzucht auch eine Herausforderung im Stallbau und Herdenmanagement, die wir mit vollster Überzeugung aber gerne annehmen. Durch unseren Austausch untereinander finden wir für alle Hofformen umsetzbare Lösungen", so der Vorstand der Demeter HeuMilch Bauern.

Eine Herausforderung bleibt es auch, die nun bis zu zehn bis 15 Prozent geringere Milchmenge zu einem Preis zu vermarkten, der die Milch-„Verluste“ durch das Säugen der Kälber auffängt. „Wir und unsere Partner glauben jedoch, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch bereit sind, mit einem etwas höheren Preis diese besonders wesensmäßige Form der Haltung mit zu tragen“, ist Rolf Holzapfel optimistisch.

 "Die mutter- und ammengebundene Kälberaufzucht der Demeter HeuMilch Bauern ist ein ganz tolles Leuchtturm-Projekt, das es in so großem Stil bisher nicht gibt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten heute, dass ein Kalb von seiner Mutter oder einer Amme getränkt wird – doch die Voraussetzungen, die dies auch wirtschaftlich ermöglichen, sind nicht einfach. Immer mehr Demeter-Milchbetriebe stellen auf mutter- und ammengebundene Kälberhaltung um, das freut uns als Verband sehr. Dass eine so große Erzeugergemeinschaft nun gemeinsam diesen Schritt geht, ist etwas Besonderes", gratuliert Demeter-Vorstand Alexander Gerber den HeuMilch Bauern zu ihrer wegweisenden Entscheidung.

Hintergrund:

Der Demeter MilchBauern Süd w.V. hat sich im Juli 2013 gegründet und hat mittlerweile 28 Mitglieder aus den Regionen Allgäu, Bodenseekreis, Linzgau und Oberschwaben. Alle Betriebe sind sowohl Demeter- als auch Heumilch(gtS)-zertifiziert ("garantiert traditionelle Spezialität = g.t.S."). Die Demeter HeuMilch Bauern erfassen die eigene Demeter-Heumilch und vertreiben sie an viele kleine und größere Molkereien in Süddeutschland. Sie arbeiten mit Käsereien und dem Handel auf Augenhöhe zusammen und entwickeln gemeinsam neue Produkte. Seit drei Jahren füllt die Erzeugergemeinschaft eigene Trinkmilch und Joghurt ab.

www.heumilchbauern.de

Quelle:www.demeter.de, 26. März 2019

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