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KLAUENfitnet 2.0: Digitaler Betriebshelfer für gesunde Kühe

15.03.2019

Die Klauen sind das Fundament jeder Milchkuh: Gesunde Klauen sorgen für Vitalität und Langlebigkeit des Tieres und sind daher auch von wirtschaftlichem Interesse. Klauenerkrankungen führen in 90 Prozent der Fälle zu Lahmheiten, die erhebliche Verluste in Milchviehbetrieben verursachen. Das Förderprojekt "KLAUENfitnet" nimmt sich seit 2015 diesem Thema an und erweitert sein Angebot nun um ein digitales Hilfesystem und ein E-Learning-Programm. So können Landwirtinnen und Landwirte die Klauengesundheit ihrer Milchkühe noch besser fördern und Lahmheiten effektiver behandeln.

Je früher Klauenerkrankungen erkannt werden, desto höher ist die Heilungswahrscheinlichkeit. Für die frühzeitige Erkennung braucht man jedoch ein geschultes Auge, da Kühe ihrer Schmerzen sehr gut verbergen können. Hier setzt das E-Learning-Programm an, das im Förderprojekt KLAUENfitnet entwickelt wurde. Auf E-Learning-Programm KLAUENfitnet können sich interessierte Landwirte, Tierärzte, Klauenpfleger und Berater kostenlos weiterbilden. Die Internetseite vermittelt umfassendes Expertenwissen rund um Klauen und deren Pflege. Mit dem E-Learning-Tool können Milchkuhhalter ihr Fachwissen auffrischen und testen.

Eine weitere Möglichkeit ist, bei der Früherkennung auf technische Unterstützung zurückzugreifen: Das Portfolio soll nun um einen innovativen Betriebshelfer erweitert werden.

Digitaler Betriebshelfer bündelt relevante Daten

Grundlage für den digitalen Betriebshelfer ist die Vernetzung aller für die Klauengesundheit relevanten Tier- und Umweltdaten. Neben dem Bewegungsverhalten der Herde und Einzeltierdaten werden auch Behandlungsdaten von Tierärzten oder Klauenpflegern in dem betriebsindividuellen System gesammelt und ausgewertet. So erkennen Milchkuhhalter auffällige Tiere und Lahmheiten schneller und können gezielter betriebsspezifische Schwachstellen- und Risikoanalysen durchführen.

Weiterentwicklung: KLAUENfitnet 2.0

Des Weiteren soll ein Vergleich mit anderen Betrieben ermöglicht werden. Mit der Entwicklung des digitalen Betriebshelfers erkennen Landwirte zukünftig nicht nur Lahmheiten im eigenen Betrieb eher, sondern können auch einen anonymisierten Vergleich mit anderen Betrieben durchführen.

Um den Datentransfer zu erleichtern, wurde ein Standard definiert, der den Austausch hersteller- und betriebsübergreifend, z.B. von Tierärzten und Beratern, ermöglicht.

Weniger Antibiotikaeinsatz möglich

Mit der angestrebten Verbesserung der Klauengesundheit durch den digitalen Betriebshelfer und das E-Learning Tool kann der Antibiotikaeinsatz reduziert werden. Denn werden Lahmheiten aufgrund von Klauenerkrankungen früher erkannt, verkürzt sich nicht nur die Behandlungsdauer, sondern auch die Intensität. Das fördert neben dem Tierwohl auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.

Hintergrund und Förderung

Die Entwicklung des innovativen Betriebshelfers und des E-Learning Tools ist auf zwei Forschungsprojekte aufgeteilt: Das Projekt KLAUENfitnet wurde im Programm zur Innovationsförderung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Die Förderung des Folgeprojekt KLAUENfitnet 2.0 erfolgt über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) mit Mitteln aus dem BMEL-Programm zur Innovationsförderung.

Beide Projekte werden bzw. wurden vom Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) fachlich betreut. Der Verbund besteht aus dem Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), der Data Service Paretz GmbH (DSP), der Freien Universität Berlin, der Lemmer-Fullwood GmbH, dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. und den Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung w. V. (vit).

Die Deutsche Innovationspartnerschaft (DIP) Agrar fördert neue Ideen aus der Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, die Marktreife zu erlangen und damit den Eingang in die landwirtschaftliche Praxis zu finden. Die vom BMEL eingerichtete Geschäftsstelle in der BLE koordiniert die DIP-Arbeit.

Weitere Informationen unterwww.ble.de/DIPundhttps://www.klauenfitnet.de/.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), 05. März 2019

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