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Einsatz von Fleischrasse-Bullen im Milchkuhbetrieb

07.02.2023

Der gezielte Einsatz von Fleischrinderrassen auf Milchkühe zur Erzeugung von Mastkreuzungen hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Ausweitung der genomischen Selektion auf weiblicher Seite bietet heute mehr Möglichkeiten zur gezielten Anpaarung von Fleischrassebullen auf Milchkühe mit schwächerer genetischer Veranlagung.

Eine sinkende Remontierungsrate in der Milchkuhherde trägt dazu bei, dass weniger Jungrinder aufgezogen werden müssen. Im Verkauf erlösen die Kreuzungskälber teils deutlich Preisaufschläge, allerdings derzeit stark abhängig von der eingesetzten Genetik auf der Vaterseite. Vor dem Hintergrund der Anhebung des frühesten Transportalters auf 28 Lebenstage können zukünftig weitere Faktoren relevant werden.

Milchkuhhalter, die Fleischrasse-Bullen einsetzen, sollten die Auswahl auch in Abhängigkeit der späteren Vermarktung treffen. Zentraler Aspekte für den Einsatz von Fleischrassen in Milchkuhherden sollte immer ein möglichst sicher geprüfter guter Kalbeverlauf sein. Die Gesundheit und Fitness von Kuh und Kalb sollten immer an erster Stelle stehen.

Natürlich hornlos

Auch das Merkmal der natürlichen Hornlosigkeit wird zukünftig bei Mastkreuzungs-Kälbern an Bedeutung gewinnen. Ist das eingesetzte Vatertier reinerbig genetisch hornlos, sind alle seiner Nachkommen ebenfalls natürlich hornlos, unabhängig vom Hornstatus der Mutter. Dann können Kontrollen auf ein mögliches Hornwachstum und auch das Enthornen selbst entfallen. Neben der Zeitersparnis kann so auch das Tierwohl gefördert werden. Dieses Merkmal wird sicher auch von Käuferseite gerne gesehen. Die Zucht auf genetische Hornlosigkeit ist in vielen Fleischrinderrassen weit fortgeschritten, so dass hier passende Bullen im Angebot der Zuchtunternehmen zu finden sein sollten.

Blick in die Bullenkataloge

Im Bereich der Zuchtwertschätzung wird derzeit der gezielte Testeinsatz von Fleischrassebullen auf Milchkühe vorangetrieben, um die Sicherheit der Bullen bei einem Kreuzungseinsatz zu erhöhen. Unter dem Schlagwort „Beef on Dairy“ finden Sie die geprüften Bullen in den Bullenkatalogen. Der Testeinsatz wird auf Milchkühen vornehmlich in der 1. bis 3. Laktation durchgeführt und Werte für die Bullen werden ab mindestens 50 Nachkommen veröffentlicht. Ausgewiesene Einzelmerkmale sind die Tragezeit in Tagen, die Schwergeburtenrate in Prozent, die Totgeburtenrate in Prozent und die Kälberfitness, mit der Abgänge vom dritten bis 14. Tag, ebenfalls in Prozent, beschrieben werden. Die Werte für geprüfte Bullen werden grafisch aufbereitet in einem Abweichungsprofil zum Mittelwert dargestellt. Nutzen Sie diese Informationen für ihre Bullenauswahl.


Dr. Sebastian Hoppe,

Landwirtschaftskammer NRW

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