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Grundfutteranalysen - kein Blindflug im Winter

21.09.2022

Auf der Weide übernehmen die Kühe weitgehend das Regime darüber, was gefressen wird und was nicht. In einigen Wochen wird jedoch bei herbstlichen Nachttemperaturen die Stallfuttermenge wieder hochgefahren und der Betriebsleiter übernimmt das Füttern. Die wirtschaftliche Situation ist durch den Kostendruck, insbesondere bei den Kraftfuttermitteln, und den fast unbeweglichen Milchpreis nicht so entspannt, dass man „einfach drauf los füttern“ darf.

Bei nicht wenigen Betrieben hat mit dem in den letzten Jahren notwendigen Zukauf von Silomais eine erkennbare Milchleistungssteigerung stattgefunden. Um fehlendes Grobfutter und teures Kraftfutter zu ersetzten, halten diese Betriebe an dem Maiszukauf nach Möglichkeit fest. Gerade die Preise für die Zukäufe verlangen aber, dass jetzt über die höhere Milchleistung eine Gegenfinanzierung tatsächlich eintritt.

Wer in der aktuellen Situation nach den Maxime füttert: „Keine Experimente; Füttern wie immer!“, kann auf die Beauftragung von Grundfutteranalysen verzichten. Wer dagegen die angestrebte Milchleistung und Futterration in Übereinstimmung bringen möchte (oder sogar muss), sollte jetzt Futteranalysen in Auftrag geben. Von der Probenahme bis zum Vorliegen der Ergebnisse vergehen leicht zwei Wochen. Anschließend muss noch gerechnet werden und bis die passenden Futtermittel organisiert sind, vergehen mindestens zwei weitere Wochen.

Erfahrungsgemäß wird die Weide ab Oktober auf den meisten Betrieben nur noch eine untergeordnete Rolle bei der Fütterung von leistungsbereiten Kühen spielen. Also jetzt machen!


Ins LUFA-Labor

Als Labor bietet sich die LUFA Münster an. Der Probentransport lässt sich über Kuriere an den Kreisstellen leicht bewerkstelligen.

  • Betriebe mit einem Beratungsvertrag bei der Landwirtschaftskammer erhalten einen Rabatt von 20%. Das passende Auftragsformular finden Sie leider nicht auf der Internetseite der LUFA, Sie können es aber über uns erhalten.
  • Die LUFA bietet seit letztem Jahr ein „Komfortpaket“, das bei einem Preisaufschlag die Probenahme inkl. An- und Abfahrt beinhaltet. Interessenten melden sich bitte bei der LUFA, Telefon: 0 251/ 23 76 595.
  • Um spätere Irritationen zu vermeiden, achten Sie bitte auf die Angabe, ob beim Kleegras der Leguminosenanteil über oder unter 50 % beträgt. Dies hat Auswirkung auf die angewendeten Schätzformeln.
  • Während Gras- und Maissilagen preiswert nach der NIRS-Methode untersucht werden, können GPS und Heu nur aufwändiger mittels nasschemischer Untersuchung analysiert werden. Der Aufwand ist zu empfehlen, wenn die GPS oder das Heu über die Futtermenge einen wesentlichen Einfluss auf die Futterration haben kann (ab 3 kg TM/Kuh und Tag).
  • Die Untersuchung von Rundballen ist genauso empfehlenswert wie die eines Fahrsilos. Die Futterqualität von Ballen zu Ballen schwankt. Trotzdem bleibt es aber bei der Feststellung, dass Analysen eine Tendenz für alle Ballen eines Schnitts angeben und die Schwachstellensuche bei Problemen deutlich beschleunigt werden kann.

Neben der LUFA Münster sind aber auch andere Labore empfehlenswert.  

Heuproben nehmen

Unterdachtrocknungsheu ist besonders anfällig für Bröckelbildung. Besonders betroffen sind Partien mit Leguminosen im Aufwuchs. Das gilt sowohl bei der Handhabung im Betrieb als auch für den Probentransport. Um absolut sicherzustellen, dass es zu keiner Entmischung kommt, sollte am besten nur so viel Heu eingesandt werden, wie für die Analyse (NIRS-Einwaage) benötigt wird. So geht die gesamte eingesendete Probe, mitsamt der Bröckelung vom Transport, in die Analyse.

  • Entnehmen Sie aus dem Heustock eine repräsentative Menge an Heu und vermeiden Sie dabei möglichst eine Bröckelbildung.
  • Davon versenden Sie etwa 120 g Heu (nicht mehr!) in einem Beutel. Beschriften Sie den Begleitzettel mit „Probe zur Analyse“.
  • Senden Sie einen zweiten Beutel mit ebenfalls 120 g Heu. Auf dem Begleitzettel vermerken Sie: „Probe als Rückstellmuster“. Notfalls kann die LUFA dann ohne großen Aufwand eine Zweitanalyse anfertigen.

Christoph Drerup,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

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