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100 kg Stroh pro Schwein

06.12.2022

Anfang November fand die jährliche Bioschweine-Beraterfortbildung statt, dieses Mal in der Nähe von Hannover in Niedersachsen. Neben Fachvorträgen stand bei der durch die FibL Akademie organisierten und durch das BÖLN finanzierten Fortbildungsreihe auch ein Betriebsbesuch auf dem Programm.

In diesem Jahr konnte der Betrieb Lindwedel in Neustadt am Rübenberge besichtigt werden, der vor zwölf Jahren auf Bio umgestellt hat und aktuell keinem Anbauverband angeschlossen ist.

Schwerpunkt des Betriebes ist die Schweinehaltung mit 200 Sauen im geschlossenen System. Die tragenden Sauen werden dabei an der Hofstelle auf Tiefstreu an Abrufstationen gehalten. „Das System, bei dem die Stationen auf einem Spaltenbereich stehen, funktioniere gut“, so Betriebsleiter Lindwedel. Wichtig sei ein möglichst weiter Weg vom Ausgang der Stationen bis zurück zum Eingang, also etwa durch den Auslauf, damit „sie sich nicht sofort wieder anstellen“. Gefüttert wird das Kraftfutter einmal pro Tag mit Beginn in den frühen Morgenstunden, so dass auch die ungeduldigen ersten Tiere schnell gesättigt und damit im Tagesverlauf ruhig sind. In der weiteren Zeit können sich die Sauen mit der Einstreu und dem zusätzlich angebotenen Raufutter beschäftigen.


Abferkeln in der Bio-Bucht

Neben dem Wartebereich befindet sich auch die Abferkelung an der Hofstelle, hierfür wurde aus jeweils zwei der bestehenden konventionellen Abferkelbuchten eine Bio-Bucht erstellt. Die Sauen werden dann nach zehn Tagen Säugezeit zum zweiten Standort des Betriebes gefahren, der mit der Umstellung auf Bio neu errichtet wurde. Hier werden die Tiere aktuell mit jeweils sechs Sauen pro Gruppe in ein Gruppensäugen umgestallt, geplant ist allerdings ein Umbau auf Dreiergruppen. Lindwedel erhofft sich dadurch, dass die Buchten von den Sauen besser sauber gehalten werden und die Bucht durch die entsprechend kleinere Buchtenfläche gerade für die kleinen Ferkel besser überschaubar wird.

Nach dem Gruppensäugen werden die Ferkel mit etwa 44 Lebenstagen in die Ferkelaufzucht / Vormast umgestallt, in der sie bis etwa 40 kg LG verbleiben. Lindwedel entschied sich hier für lange, schmale Buchten mit einem Ferkelnest am Betreuungsgang, welches über eine Fußbodenheizung beheizt werden kann. Lochbleche am Auslaufende und höhenverstellbare Deckel über den Ferkelnestern verhindern Zugluft im Liegebereich der Tiere.


Mast in Großgruppen

Die Mast erfolgt kontinuierlich in drei Großgruppen auf Tiefstreu mit einem Spaltenanteil im Stallinnenbereich. Auf diesem ist die Fütterung installiert, so dass das Futter problemlos als Brei vorgelegt werden kann. „Dieses wirkt sich positiv auf die Futteraufnahme aus“, so Lindwedels Erfahrung.

Neben dem großzügigen Liegebereich im Stallinneren steht den Tieren auch im Auslauf ein eingestreuter Bereich zur Verfügung. Dieser ist im überdachten Teil des Auslaufes eingerichtet, der nicht überdachte Teil des Auslaufes wird nicht eingestreut und häufiger entmistet als der Einstreubereich. Lindwedel kalkuliert in seinem Haltungssystem mit etwa 100 kg Stroh pro Schwein. Das Futter für seine Tiere produziert er zum großen Teil selbst, allein das Ferkelaufzuchtfutter I wird als Fertigfutter zugekauft. Für alle anderen Tiere wird eigenes Getreide eingesetzt und entsprechende Ergänzer hinzugefügt.


Ulrike Westenhorst,

Landwirtschaftskammer NRW

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