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ABD-Tagung mit integriertem Workshop zum Wissenstransfer

05.12.2017

In einem in die Tagung integrierten Workshop erarbeitete Dr. Babett Jánszky zusammen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Fragen und Wünsche an die Forschung. Dabei wurden zahlreiche Vorschläge zu Fütterung, Haltung, Management und Betriebswirtschaft gemacht. So wurden das "Schlachthofsterben" hinsichtlich Transportdauer wie auch neue Haltungsverfahren für Abferkelbuchten genannt, um die ökologischen Haltung gleichermaßen tiergerechter wie effizienter zu machen.

Bio-Mastschweine in Großgruppen

Ulrike und Georg Liescher halten auf ihrem nach Biopark-Richtlinien bewirtschafteten Betrieb 1.000 Mastschweine in vier Gruppen je 250 Tiere. Das Unternehmen befindet sich in der Nähe der Stadt Teterow inmitten des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und wurde 1996 auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Neben den Schweinen leben auch noch Mutterkühe und Legehennen auf dem Hof, den Familie Liescher 1999 übernommen haben.

Die Schweine sind in drei Altgebäuden aus LPG-Zeiten sowie einer neueren Halle untergebracht. "Die Haltung von Bio- Schweinen in Großgruppen ist möglich, aber man muss ein Auge dafür entwickeln", schilderte Ulrike Liescher ihre Erfahrungen. Täglich geht sie durch alle Gruppen und markiert auffällige Tiere, um sie gegebenenfalls zu behandeln oder in eine Krankenbucht zu verbringen.

Die Stallfläche wird gut eingestreut und von den Tieren im Wesentlichen sauber gehalten. Der Auslauf wird je nach Witterung ein- bis dreimal die Woche abgeschoben und ebenfalls nach jeder Reinigung eingestreut. Heuraufen im Stall sowie Grassilage im Auslauf dienen zur Beschäftigung und Sättigung der Schweine. Die Breiautomaten im Stall sind über Stufen oder Rampen erreichbar, um den Schweinen an diesen Stellen das Koten zu erschweren.

In Kürze plant Familie Liescher der Mast eine ökologische Ferkelerzeugung vorzuschalten, um damit künftig im Geschlossenen System arbeiten zu können. Dazu werden zwei Abferkelställe neu errichtet und einer der Mastställe soll umgebaut werden, so dass künftig die Mast etwas reduziert und an den Umfang der Ferkelerzeugung angepasst wird.

Vermarktet werden die Bio-Schweine an ein großes Schlachtunternehmen mit Schlachtung in Schleswig-Holstein. Ulrike und Georg Liescher beteiligen sich an dem Programm "Landwirtschaft für Artenvielfalt", einem gemeinsamen Projekt von Edeka, WWF und Biopark. Zur Förderung von Amphibien- und Feldvogelarten werden auf den Mähweiden beispielsweise zusätzliche biotopaufwertende Maßnahmen durchgeführt, wie etwa die Anlage von überjährigen Randstreifen entlang von Gräben und das Auslassen von Teilflächen bei der Grünlandmahd.

 

Danish Crown: Teterower Fleisch

Norddeutschlands größter Schlachthof

Der Schlachthof mit Sitz in Teterow im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist der größte in Norddeutschland und wurde 1994 komplett neu errichtet und im April dieses Jahres von Danish Crown übernommen. "Die Übernahme durch Danish Crown erfolgte völlig reibungslos und alle Mitarbeiter wurden übernommen", freute sich Betriebsleiter Dirk Sandberg über die Entwicklung und ergänzte: "Die Schlachtzahlen sind sogar deutlich gestiegen, so dass zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden konnten."

In getrennten Linien können parallel bis zu 2.000 Schweine und 500 Rinder täglich geschlachtet werden. Die gleichzeitige Verarbeitung von Rind- und Schweinefleisch sieht Sandberg für den Verkauf als Vorteil, aber es müsse im besonderen Maße auf die Hygiene geachtet werden.

Schonende Behandlung der Tiere

Der Schlachthof legt großen Wert auf eine schonende Behandlung der Tiere. Schweine werden etwa zwei bis drei Stunden vor der Schlachtung angeliefert und können in der Sommerzeit mit Wasser berieselt werden. Die Betäubung erfolgt mittels CO2. Durch die Messung des Blutentzugs wird sichergestellt, dass ausnahmslos jedes Schwein auch getötet ist.

Während konventionelles Fleisch am Standort auch weiterverarbeitet wird, werden Bio-Tiere nur geschlachtet und anschließend von verschiedenen Unternehmen zur weiteren Verarbeitung übernommen. "Mit den Erzeugerzusammenschlüssen Biopark Markt und Weidehof verbindet uns beispielsweise schon eine langjährige Zusammenarbeit", berichtete Sandberg. Auch die bundesweit tätige Naturland-Marktgesellschaft nutze den Schlachthof, um die Bio-Schweine seiner Lieferanten regional schlachten lassen zu können.

Quelle: Christian Wucherpfennig, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW

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