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Langjährig erfolgreich mit Bio-Mastschweinen

10.12.2018

Fritz Hold stellte seinen in Hessen gelegenen Betrieb 2006 auf ökologische Wirtschaftsweise um. Der Naturland-Betrieb hält aktuell 950 Bio-Mastschweine. Für einen Teil der Tiere wurde ein bestehendes Gebäude umgebaut und mit teilüberdachten Ausläufen ausgestattet, um den Anforderungen der Naturland-Richtlinien nach mehr Fläche und Außenklimareizen zu entsprechen.

Neubau von zwei Pigport-Ställen 2015

2015 folgte der Bau von zwei Pigport-Ställen, deren Konzept auf den Stallbauberater Rudi Wiedmann zurückgeht. Jeder der beiden Offenfrontställe bietet rechnerisch 275 Schweinen Platz. Dabei setzt Hold auf feste Gruppen zu 11 Tieren von der Einstallung bis zum Verkauf, obwohl so aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche in Abhängigkeit vom Gewicht etwas Platz verschenkt wird. "Wir vermeiden so aber Umstellungsstress und wir verzichten auch auf die Geschlechtertrennung, was ebenfalls beruhigend wirkt", erklärte Fritz Hold.

Dreimal in der Woche wird der Auslauf abgeschoben. Da die Schweine ihren Ruhebereich weitestgehend sauber halten, fällt hier nur wenig Handarbeit an. "Einschließlich dem Umklappen der Gitter und dem Einstreuen benötigen wir dafür für das Ausmisten etwa eine halbe Stunde", freute sich Hold.

Der Auslauf weist ein Gefälle von fünf Prozent aus, damit die Jauche schnell nach unten läuft. Zum Auffangen der Jauche hat sich Hold gegen die verschiedenen auf dem Markt angebotenen Rinnen entschieden und setzt auf fünf Zentimeter große Löcher, die jeweils unter den Trenngittern zwischen den einzelnen Buchten platziert sind. So kann das darunter verlaufene Rohr bei Bedarf gut gespült werden, denn so Fritz Hold: "Die Flüssigkeit muss immer weg!“

Niedrige Temperaturen im Winter bereiten keine Probleme, wie Fritz Hold aus Erfahrung weiß. "Außerdem haben wir die Stallrückseite gen Osten gerichtet und vor feuchtem Westwind schützen die Hügel", so Hold. Außerdem befindet sich in der Liegehütte eine Fußbodenheizung, die bei Bedarf zugeschaltet werden kann.

Biologische Leistungsdaten stimmen

Die sehr guten biologischen Leistungsdaten bestätigen das Konzept. Mit rund 800 Gramm Tageszunahmen und Verlusten zwischen ein und zwei Prozent kann man wirtschaftlich arbeiten. Die etwas geringere Verdaulichkeit der ökologischen Futtermittel und der höhere Bedarf der Schweine resultierend aus reichlich Bewegung und den Klimareizen führen zu einer immer noch guten Futterverwertung von im Schnitt 1:3,15. Die Werte lässt Fritz Hold in regelmäßigen Abständen von seinem Berater überprüfen, um schnell reagieren zu können.

Vermarktung mit fünfjährigem Liefervertrag gesichert

Zwar hatte Fritz Hold die Baugenehmigung für zwei Mastställe, aber er wollte 2015 zunächst erst mal nur einen bauen, aber sein langjähriger Vermarktungspartner Goldswien ermunterte ihn, gleich beide aufzustellen, um den Bedarf der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover nach Bio-Schweinefleisch zu decken. Und die Vermarktung läuft bisher erfolgreich. Mittlerweile hat Hold seinen dritten fünfjährigen Liefervertrag abgeschlossen und erhält stabil seit mehreren Jahren 3,70 € je kg Schlachtgewicht pauschal. Die Ferkel stammen von einem Bio-Betrieb, der die männlichen Ferkel mit Schmerzmittel und Betäubung kastriert.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit bei Mist und Futter

Fritz Hold arbeitet eng mit seinen Nachbarn zusammen. Der Mist geht durch eine Biogasanlage eines kürzlich in der Nachbarschaft umgestellten Betriebes. "Das Substrat, dass ich zurückbekomme, enthält weniger Phosphor, was mir als schweinehaltendem Betrieb sehr entgegen kommt", berichtete Hold. Einen großen Teil des Futters baut Hold auf seinen 90 ha Fläche selbst an. Den zusätzlichen Bedarf deckt Hold über Betriebe in der Nähe und über einen regionalen Futtermittelhändler. "Auch hier setzen wir auf langfristige Partnerschaften", betonte Hold und ergänzte: „Wenn die Futterpreise niedrig sind, zahlen wir mehr als der freie Markt, und wenn die Preise mal sehr hoch sind, müssen wir dafür keine Spitzenpreise zahlen, was letztlich beiden Partnern hilft.“

Umstellung richtige Entscheidung

Die Umstellung auf ökologischen Landbau war für Fritz Hold die richtige Strategie. Allen Umstellungsinteressierten gibt er aber auf den Weg: "Bevor man anfängt zu bauen, muss die Vermarktung stehen, möglichst mit mehrjährigen Lieferverträgen."

Quelle: Christian Wucherpfennig, Ökoteam Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, 29. November 2018

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