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Lettcheshof - Mastschweine im Außenklimastall

16.04.2018

Peter Müller und seine Mutter, die den im hessischen Wohratal gelegenen Betrieb in Form einer GbR gemeinsam bewirtschaften, stellten 2016 auf ökologische Landwirtschaft um. Im Zuge der Umstellung verließen die Sauen den Betrieb. Nach Fertigstellung des Neubaus werden 1.140 Bio-Mastschweine auf dem Lettcheshof Platz finden.

Umstellung machte bauliche Veränderungen nötig

Bei der Umstellung war zunächst nicht klar, ob sich die beiden vorhandenen älteren Pig-Port-Ställe weiter für die ökologische Schweinehaltung nutzen ließen, da es aufgrund ihrer Lage nicht möglich war, Ausläufe auf der offenen Seite einzurichten. Nachdem schon einige Bauberater rieten, die Stallungen abzureißen, entwickelte der freie Stallbauberater und Entwickler der Pig-Port-Ställe Rudi Wiedmann die Idee, die Ausläufe auf der anderen Seite der Stallungen zu bauen.

Zunächst wurden jeweils fünf kleine Buchten zu einer größeren zusammengefasst, ein Liegenest wurde verkleinert und dort stattdessen der Durchbruch zum Auslauf geschaffen. Die Öffnung ist so breit, dass problemlos zwei Schweine gleichzeitig hindurchschlüpfen können. Aufgrund der geringeren Belegdichte bei ökologischer Bewirtschaftung reichen die verbliebenen Hütten als Liegenest aber problemlos aus. Die Tiere nehmen das System sehr gut an und halten den Stallinnenbereich im Wesentlichen sauber.

Der Auslauf ist zurzeit noch nicht überdacht. Später ist eine Teilüberdachung – in Hessen sind maximal 50 Prozent zulässig – geplant.

Um die Jauche aufzunehmen und damit Ammoniakverluste zu vermeiden, wurde im Auslauf eine Schlitzrinne installiert. Unter der Rinne befindet sich ein KG-Rohr, das die Jauche aufnimmt. Einmal im Monat wird die gesamte Rinne durchgeschoben. Bisher funktioniert das System gut und die Rinne war noch nicht verstopft.

80 Prozent des Futters selbst erzeugt

Rund 80 Prozent des Futters werden auf 174 ha Acker selbst erzeugt. Familie Müller baut in einer sechsgliedrigen Fruchtfolge nach Kleegras Körnermais, Sommergerste, Winterweizen/Triticale, Ackerbohnen/Lupinen und zum Schluss Wintergerste an.

Der Zukauf beschränkt sich auf getoastete Sojabohnen sowie konventionelles Kartoffeleiweiß und etwas Getreide. "Kartoffelweiß setzen wir in geringen Anteilen nur in den ersten Wochen bis etwa 40 kg Lebendgewicht ein", erklärte Peter Müller. Die Sojabohnen stammen - regional erzeugt - aus Hessen und werden in einer zertifizierten Toastungsanlage schonend erhitzt. Der hohe Fettgehalt der Sojabohne bereitet dabei keine Schwierigkeiten, weil die übrigen Futtermittel keine hohen Fettgehalte aufweisen.

Biologische Leistungsdaten überzeugen

Die biologischen Leistungsdaten können sich sehen lassen: 830 Gramm Tageszunahmen bei einer Futterverwertung von 1:2,9 und Verlusten unter 1,5 Prozent.

Vermarktung über Bioland- und Naturland-Partner

Für die Vermarktung haben sich Peter Müller und seine Eltern bewusst den Verbänden Bioland und Naturland angeschlossen, um verschiedene Marktpartner beliefern zu können.

Bio-Ferkel stammen von nahegelegenem Betrieb

Die Ferkel kommen von einem Bio-Ferkelerzeuger und Jungsauenvermehrer, dessen Betrieb ebenfalls in Hessen liegt. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung aus der speziell für das freie Abferkeln selektierten Mutterlinie Klara aus dem BHZP-Zuchtprogramm und auf der Vaterseite Pietrain.

Weiterer Maststall kurz vor Fertigstellung

Fast fertiggestellt ist ein weiterer Maststall für 560 Schweine, die künftig in 28 Gruppen zu je 20 Tieren gehalten werden. Dabei bleiben die Ferkel die gesamte Mastdauer über in der gleichen Bucht. Damit sie die Bucht aber auch sauber halten, wird ihnen zunächst nur ein Teil der Bucht zur Verfügung gestellt. Mit zunehmender Größe wird entsprechend den Vorgaben der EU-Bio-Verordnung die Fläche schrittweise erweitert. Andernfalls würden sich die zunächst ja noch sehr kleinen Tiere eine Hütte als Liege- und die andere als Kotfläche einrichten.

Durch viel Eigenleistung gelang es, die Baukosten auf 900 € je Stallplatz zu deckeln. Insgesamt können Müllers dann 1.140 Mastschweine halten.

Peter und seine Eltern Claudia und Andreas Müller sind froh, den Schritt zum ökologischen Landbau gemacht zu haben. Sie fühlen sich für die Zukunft gut aufgestellt.

Quelle: Christian Wucherpfennig, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, März 2018

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