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Cafeteria System im Öko-Schweinestall Haus Düsse

28.03.2019

Seit einigen Wochen ist im Ökostall vom VBZL Haus Düsse eine Cafeteria Fütterung für die Wartesauen in Betrieb. Mit dem bisherigen Haltungssystem einer klassischen Dreiflächenbucht wurden in über 15 Jahren Einsatz durchweg gute Erfahrungen gemacht, so dass dieses Haltungsverfahren auch weiterhin in zwei Buchten zum Einsatz kommt. Durch den Einbau des Cafeteria Systems kann, insbesondere auch in der überbetrieblichen Ausbildung, eine weitere Haltungsvariante für tragende Sauen demonstriert und erprobt werden, die eine gute Nutzung vorhandener Altgebäude bei gleichzeitiger Einsparung von Fressplätzen darstellt.

Das System beruht auf der Idee, dass sich mehrere Sauengruppen einen zentralen Fütterungsplatz teilen, wodurch die Anzahl an benötigten Fressplätzen (Fressstand, Fütterungstechnik) und damit die Stallbaukosten pro Platz deutlich reduziert werden.

Die Sauen werden in ihren Gruppen einmal täglich nacheinander zu den Fressplätzen gelassen und können dort fressen. Nach der Futteraufnahme kehren sie in die Gruppenbuchten zurück. Hierdurch ergibt sich ein weiterer Vorteil des Systems: durch das tägliche Treiben der Sauen zum Futterbereich können Tiere mit Problemen im Fundament schnell ausfindig gemacht werden. Auf Haus Düsse laufen die Sauen zudem auf ihrem Weg zu und von den Futterplätzen an der Eberbucht vorbei, so dass umrauschende Sauen schnell und zuverlässig erkannt werden können, ohne den Eber vor die Buchten treiben zu müssen.

Auf der anderen Seite müssen auch einige Kompromisse bedacht werden, die solch ein Stallsystem mit sich bringt. Hier sei insbesondere auf den erhöhten Zeitaufwand hingewiesen, der durch den Treibaufwand entsteht (Tore öffnen, Zurückstallen der Tiere, Tiere ggf. nachtreiben). Die Sauen benötigen im Mittel ca. 15 Minuten, bis sie mit dem Fressen fertig sind. Diese Zeit gilt es sinnvoll zu nutzen (z. B. ausmisten der Buchten, einstreuen o. ä.). Zusätzlich müssen Anreize gefunden werden, dass die Sauen möglichst freiwillig die Fressbuchten verlassen, um in ihre Buchten zurückzukehren, da sonst der Arbeitsaufwand noch weiter steigen würde.

Da die Tiere nicht gleichzeitig fressen können, lässt sich eine gewisse Unruhe und Lärmkulisse vor und während der Fütterungszeiten nicht vermeiden. Diese lässt sich in Grenzen halten, indem auf eine immer gleiche Reihenfolge bei der Fütterung zur gleichen Uhrzeit geachtet wird.

Zusammengefasst ist das Cafeteria System eine Variante für Betriebe, die Altgebäude für die tragenden Sauen zur Verfügung haben, und diese nutzen möchten. Der Stallplatz ist in diesem System deutlich günstiger gebaut als in herkömmlichen Systemen. Auf der anderen Seite muss der höhere Arbeitsaufwand bedacht werden, mit steigender Tierzahl wird das System uninteressanter.

Quelle und Ansprechpartnerin: Ulrike Westenhorst, Tel. 02945-989-559, ulrike.westenhorst@lwk.nrw.de, Schweine-Informationsdienst Nr.10 vom 05.03.2019

 

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