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Schweine - Maßnahmen bei Hitzestress

27.07.2019

Bei den aktuell sehr heißen Temperaturen sollte besonderes Augenmerk auf die Schweine und die Tierbeobachtung gelegt werden, um schon erste Warnsignale einer möglichen Überhitzung zu erkennen.

Da die Tiere nicht schwitzen können und daher auf Abkühlung von außen angewiesen sind, kann es bei hohen Umgebungstemperaturen zu Kreislaufproblemen bis hin zu Todesfällen kommen, in leichteren Fällen zeugen nur Leistungseinbußen vom Hitzestress. Im Allgemeinen sind dabei Ferkel und jüngere Mastschweine deutlich weniger betroffen als Endmasttiere oder insbesondere hochtragende oder säugende Sauen.

Typische Anzeichen, wenn es den Tieren zu warm wird, sind:
  • geöffnete Mäuler und hecheln, als Versuch die überschüssige Wärme abzuführen
  • die Futteraufnahme wird reduziert, um weniger Verdauungswärme zu erzeugen, die Wasseraufnahme steigt
  • die Tiere liegen weit verstreut in der Bucht, vorrangig an kühlen und wenn vorhanden feuchten Stellen im Stall oder Auslauf
Im Folgenden einige mögliche Ansatzpunkte, wie die Schweine besser mit der Hitze zurechtkommen können:

Tränken:

  • ausreichende Anzahl für alle Tiere in einer Bucht; gute Erreichbarkeit auch für rangniedrige Tiere
  • wichtig sind ausreichende Durchflussraten, so dass die Tiere auch genügend Wasser aufnehmen können
  • hier kann ein zusätzlicher Trog mit Wasser helfen oder die Flutung der Futtertröge mit Wasser ein- bis zweimal am Tag

Fütterung:

  • bei rationierter Fütterung empfiehlt sich die Verlegung der Fütterungszeiten in die frühen Morgen- und / oder späteren Abendstunden; Raufuttergabe über Tag
  • Verfütterung von mehreren, dafür kleineren Portionen; Reduzierung der Gesamtfuttermenge für die betroffene Zeit
  • Säugende Sauen reagieren schnell mit einer nachlassenden Milchleistung auf Hitzestress bzw. die Reduktion der Futtermenge; hier kann über die Beifütterung der Saugferkel versucht werden die schlechtere Versorgung über die Muttersau auszugleichen

Haltung:

  • Dort wo es möglich ist, sollte an eine (zusätzliche) Beschattung des Auslaufes gedacht werden. Hier können z. B. Windschutznetze helfen, die direkte Sonneneinstrahlung abzumildern
  • Besonders wichtig für die Schweine sind kühle Liegeflächen, damit sie die Körperwärme an diese abgeben können; d.h. diese Flächen nur noch wenig bis gar nicht mehr einstreuen
  • Wo vorhanden, werden Suhlen aktuell sicherlich dankend angenommen. Sind keine Suhlen oder auch Einweichanlagen etc. im Auslauf vorhanden, kann eine Sprinkleranlage oder der Wasserschlauch für Abkühlung sorgen
  • Die Stallinnenbereiche können z. B. durch eine Abdeckung der Fenster vor direkter Sonneneinstrahlung und damit starker Aufheizung geschützt werden. Werden auch im Stall schon Außentemperaturen erreicht, kann noch durch ein Plus an Luftbewegung die Situation abgemildert werden (Lüfter, Ventilatoren, Fenster)

Quelle: Ulrike Westenhorst, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, Info-Schweine – SID – Nr. 29 vom 24.07.2019

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