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27,5 abgesetzte Bio-Ferkel in den Niederlanden

25.02.2020

Vor drei Jahren kauften Melissa und Koep Lipman den Hof im niederländischen Hellendoorn und bauten ihn so um, dass es keiner Neubauten bedurfte. Heute halten sie 135 Sauen gemäß EU-Bio-Verordnung, die aus einer Kreuzung von Topigs 20- und Topigs 50-Sauen entstanden sind. Die Ferkel sind robust und das Fleisch weist einen hohen intramuskulären Fettgehalt auf. Bei 14,8 lebend geborenen Ferkeln und bei Saugferkelverlusten von nur 13 Prozent erreichen Lipmans mit 27 abgesetzten Ferkel ausgezeichnete Ergebnisse. Die guten Leistungen setzen sich nach dem Absetzen fort. Auch hier präsentierten sich die Ferkel sehr homogen und die Verluste liegen bei nur einem Prozent.

"Am Futter darf man nicht sparen", betonte Koep Lipman. Im Schnitt fallen je Ferkel etwa 30 € Kosten für Ferkelfutter an. "Dann sind die Ferkel aber auch schneller verkauft, wenn sie schnell wachsen", erklärte Koep Lipman weiter. Mit seinen vier Mästern steht er dabei im engen Kontakt und freut sich, dass sich die guten Leistungen dort fortsetzen, was sich u.a. in den niedrigen Verlusten von 1,5 Prozent in der Mast dokumentiert.

Gemäß den Vorgaben des Schlachtunternehmens De Groene Weg erhalten alle tragenden Sauen Zugang zu einer Weide. Eigene Ackerflächen bewirtschaften die Eheleute hingegen nicht. Während in Deutschland Betriebe bei Fehlen einer eigenen Futtergrundlage meistens eine Futter-Mist-Kooperation eingehen, bei denen der Ackerbaubetrieb Futter liefert und im Gegenzug Mist erhält, muss in den Niederlanden am Ende des Jahres nachgewiesen sein, dass Mist und Jauche an Bio-Betriebe geliefert wurden.




 

In den Niederlanden ist der Spaltenanteil im Vergleich zu Deutschland hoch. Der Auslauf besteht bei Familie Lipman sogar ausschließlich aus Spalten. In Deutschland wird die EU-Bio-VO dahingehend interpretiert, dass der Auslauf weitestgehend planbefestigt sein muss, da andernfalls kein Wühlmaterial angeboten werden könne. Aufgrund der Spalten müssen die Ausläufe nicht entmistet werden und die Ausscheidungen werden somit auch nicht zwischen den einzelnen Buchten und Tiergruppen hin- und hergeschoben, was sich hygienisch sicher sehr positiv auswirken dürfte. Zudem wird auch sehr viel Arbeitszeit gespart.

Es gibt in den Niederlanden jedoch auch Auflagen, die strenger als in Deutschland sind. Die Außenwände des Auslaufs dürfen maximal 50 cm hoch sein und die nächste Außenwand muss mindestens 4 m entfernt sein, damit auch der Charakter eines Auslaufs nach draußen entsteht. Nach den Vorgaben vom De Groene Weg darf nur Bio-Stroh eingesetzt werden. In Deutschland darf zur Einstreu auch Stroh konventioneller Herkunft genutzt werden. Die Besucher und Besucherinnen zeigten sich von den Leistungen beeindruckt und sie überzeugte auch die klare Arbeitsstruktur mit festen Zeiten für die einzelnen Tätigkeiten im Betrieb.

Quelle: Christian Wucherpfennig, Ökoteam Landwirtschaftskammer NRW, Tel.: 02821-996-177, E-Mail: christian.wucherpfennig@lwk.nrw.de

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