Wer in NRW Bio-Mischfutter kaufen möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Lieferanten. Es stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Auswahl erfolgen kann. Nur auf den Preis zu schauen, reicht nicht aus - das ist jedem bewusst. Was man alles in die Bewertung einbeziehen kann oder sogar muss, soll nachfolgend aufgezeigt werden - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Zum Vergleich stehen zwei Ferkelfuttermittel. Das Unternehmen hat die Futtermittel für unterschiedliche Zwecke konzipiert (FAZ1 und FAZ 2/Vormast). Aufgrund der sehr ähnlichen Rohprotein- und Aminosäurengehalte könnte man jedoch auf die Idee kommen, das FAZ 2-Futter für die gesamte Ferkelferkelaufzucht zu wählen, da es 16 € günstiger ist. Das Unternehmen hat sich aber etwas dabei gedacht.
Man sieht an der Darstellung, dass man die Qualität eines Futtermittels nicht allein nach Energie, Rohprotein und Aminosäuren (ausgewiesen wird meistens nur Lysin und oft noch Methionin) beurteilen kann. Viele Eigenschaften der Futtermittel muss man kennen, um eine nicht nur hinsichtlich der Nährstoffversorgung, sondern auch hinsichtlich Darmgesundheit, Verträglichkeit und Aufnahme die richtige Auswahl zu treffen. Wenn man den Ferkeln den Übergang von der Muttermilch zu einem Ferkelfutter zu erleichtern möchte, kann man zusätzlich noch (Mager-)Milchpulver oder Haferflocken beimischen. Milchpulver kennen die Ferkel gewissermaßen schon und Haferflocken sind aufgrund ihres Herstellungsprozesses besonders gut verträglich. Beide Komponenten sind aber teuer und würden den Preis vermutlich oberhalb von 100 €/dt ziehen.
Unterstellt man übrigens, dass die Ferkel zur Hälfte das FAZ 1- und zur anderen Hälfte das FAZ 2-Futter bekommen, ergibt sich eine Futterkostenersparnis von 8 €/dt, als wenn man nur auf das FAZ 1 setzen würde. Unterstellt man weiter rund 40 kg Ferkelfutter je Ferkel, ergibt sich eine Ersparnis von rund 3 € je Ferkel.
Christian Wucherpfennig,
Landwirtschaftskammer NRW