Leitbetriebe ökologischer Landbau in NRW
In Versuchen können unter standardisierten Bedingungen exakte Messungen sowohl bei der Fütterung als auch bei der Leistung durchgeführt werden. In der Praxis ist dies nur begrenzt möglich. Steht aber ein Transponder zur Verfügung und wird dieser auch regelmäßig auf Funktionsfähigkeit getestet, so sollten aber auch Untersuchungen unter Praxisbedingungen möglich sein. Fragestellung: Lässt sich der Einfluss des Kraftfutters in der Praxis abschätzen?
Material und Methoden: Betrieb: reines Grünland, im Sommer Kurzrasenweide auf 18 ha mit 50 Kühen + Grassilage + Kraftfutter - Berücksichtigte Kühe: mindestens 3 Laktationen 12 Monate vor Versuchsbeginn - Milchmenge: Daten vom Landeskontrollverband NRW - Kraftfuttermenge (incl. Sojapülpe): nicht reduzierte Gruppe bei Weidegang max. 6 kg/Kuh und Tag, in Stallperiode max. 9,5 kg/Kuh und Tag - Gruppenbildung im Sommer 2008 und Winter 2009: Die Herde wurde zufällig aufgeteilt in eine Gruppe mit gerader (nicht reduzierte Gruppe) und eine Gruppe mit ungerader (Kontrollgruppe) Stallnummer - Kraftfuttergaben an Transponder: ab 20 l pro kg Milch 0,4 kg KF bzw. 0,33 kg KF. Die Kraftfuttergaben über den Trog waren für alle Kühe gleich.
2008
Fazit: Die Kraftfuttergabe konnte ohne Leistungseinbruch reduziert werden. Im Sommer gab die reduziert gefütterte Gruppe sogar mehr Milch. Ausblick: 2009 wird der Versuch weitergeführt, um das bisherige Ergebnis abzusichern.
In den 12 Monaten vor Versuchsbeginn hat die Gruppe mit reduzierter Kraftfuttermenge bei gleicher Fütterung zu dieser Zeit tendenziell etwas weniger Milch gegeben. Während der Weideperiode 2008 hat gerade diese Gruppe aber 2 kg ECM/Kuh mehr an Milch gegeben. In der Winterperiode ist kaum ein Leistungsunterschied zu erkennen, obwohl die reduziert gefütterte Gruppe weiterhin weniger Kraftfutter erhielt.
Dr. Leisen, Edmund
Abteilung: FB 53
Aufgaben: Versuchswesen Futterbau, Milchvieh
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