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Projekt

Auftreten der Blauzungenkrankeit in Öko-Milchviehbetrieben

Projekt

Leitbetriebe ökologischer Landbau in NRW

Beschreibung

Fragestellung: In welchen Regionen trat die Blauzungenkrankheit verstärkt auf und welche Auswirkungen zeigten sich?

Versuchsjahr

2008

Bemerkung

Zusammenfassung: Die Blauzungenkrankheit wirkte sich in den verschiedenen Regionen unterschiedlich stark auf die Milchmenge aus. In NRW waren die Mittelgebirgslagen Eifel, Bergisches Land und das Sauerland am stärksten betroffen, wo ein deutlicher Rückgang der Jahresmilchleistung gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen war. Auffallend dabei war: Betriebe mit viel Weidegang und geringen Kraftfuttergaben zeigten keinen oder nur einen geringeren Leistungseinbruch.

Ergebnis

Eine Auswertung von Öko-Betrieben nach Regionen zeigt: In den Mittelgebirgslagen Eifel, Bergisches Land und Sauerland waren die Milchviehbetriebe am stärksten betroffen, 2007 teils auch schon 2006. Für die anderen Regionen ließ sich ein Leistungseinbruch gegenüber den Vorjahren zumindest im Mittel der Betriebe nicht belegen. In vielen Betrieben zeigte sich dies vor allem bei der Milchleistung, insbesondere in der Eifel, wo sie auf 70 % der Betriebe um mindestens 500 kg ECM/Kuh, im Extrem über 2 Jahre sogar um 1600 kg ECM/Kuh abfiel. Auffallend dabei: Betriebe mit viel Weidegang und geringen Kraftfuttergaben zeigten keinen oder nur einen geringeren Leistungseinbruch. Stark betroffen waren vor allem Betriebe, die in der Sommerzeit neben Weide die Kühe mit durchschnittlich bis überdurchschnittlich viel Kraftfutter fütterten. Die unterschiedliche Reaktion lässt sich teilweise auch dadurch erklären, dass einige Betriebe mit viel Weidegang, aber ohne Leistungseinbruch in windoffenen Lagen mit weniger Gnitzen liegen und dadurch einen geringeren Virusdruck hatten. Der Betrieb mit dem stärksten Leistungseinbruch befindet sich dagegen in einer Tallage und hatte beim Auftreten der Blauzunge gleichzeitig eine zu hohe Stallbelegung (zusätzlicher Stress). Dies deutet auf 3 Dinge: 1. Nicht das Virus alleine macht die Kühe krank. Krank werden sie erst bei entsprechendem Stress. 2. Viel Weidegang mit wenig Kraftfutter verursacht nicht unbedingt großen Stress, zumindest sofern die Kühe dieses System schon länger gewöhnt sind (genetische und möglicherweise auch aufzuchtbedingte Anpassung). 3. Die Lage des Betriebes und der Weideflächen kann die Auswirkungen der Blauzunge abmildern oder auch verstärken. Neben dem Leistungseinbruch gab es weitere Krankheitssymptome, die beispielsweise Schmerzen beim Laufen, Fressen und Schlucken oder auch Melken verursachten. Darüber hinaus gab es Verkalbungen und unbefriedigende Besamungsergebnisse. Anders als zu erwarten, findet dies in den Gesundheitsparametern aber keinen Niederschlag, zumindest im Mittel der Herden einzelner Regionen oder auch Fütterungssystemen. Der mögliche Grund: Die Auswirkungen waren zeitlich befristet und haben nur einen Teil der Herde getroffen. Im Mittel gab es deshalb weder beim Besamungsindex, noch bei der Zwischenkalbezeit oder bei den Zellgehalten Unterschiede zu den Vorjahren.

Ergebnisbericht

 Ergebnisbericht als PDF

Ansprechpartner

Dr. Leisen, Edmund
Abteilung: FB 53
Aufgaben: Versuchswesen Futterbau, Milchvieh
0251 2376 594
0251 2376 19594
E-Mail: Edmund.Leisen@lwk.nrw.de
Telefon: 0251 2376 594

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