Aktueller Inhalt:

Projekt

Mit Untersaaten die Spätverunkrautung in Kartoffeln reduzieren

Projekt

Leitbetriebe ökologischer Landbau in NRW

Beschreibung

Gelingt es im Ökologischen Kartoffelanbau, die Unkräuter durch mechanische Maßnahmen bis zum Bestandesschluss zu kontrollieren, bleibt das Problem der einsetzenden Spätverunkrautung nach dem Krautabsterben als Folge von Krautfäulebefall (Phytophtora infestans). Zu den dominierenden Unkrautarten gehört dabei aufgrund seiner hohen Konkurrenzkraft und Reproduktionsrate der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album), welcher sich nach dem Krautabsterben zu einer ernsthaften Ernteerschwernis entwickeln kann.Untersaaten in Kartoffeln wurden bislang primär zur Reduzierung von Erosion und zur Minderung hoher Restnitratmengen nach ökologisch angebauten Kartoffeln untersucht (Kainz et al. 1997, Haas 1999). Diese erfolgreichen Ansätze wurden von großen Teilen der Praxis mit skeptischen Blick verfolgt, bis zwei Betriebe in West-falen in Zusammenarbeit mit einem Berater der Landwirtschaftskammer NRW (Leisen & Peine 2003) die Idee aufgriffen. Sie berichteten von reduzierter Spätverun-krautung und günstigen Erntebedingungen mit geringerer Klutenbildung. Nachdem auf diesen Betrieben im ersten Jahr Phacelia und Ölrettich versuchsweise per Hand zum letzten Häufelgang und zu Beginn der Krautfäule in kleinen Teilschlägen gesät worden waren, wurde im zweiten Jahr Ölrettich, als die erfolgversprechendere Variante z.T. bereits großflächig mit einem Exaktstreuer ausgebracht. Mit wachsendem Interesse wurden die positiven Berichte dieser beiden Betriebsleiter von den Berufskollegen verfolgt und eine Prüfung geeigneter Untersaaten für die eigenen Standortbedingungen angeregt.

Versuchsaufbau

Auf acht Standorten in NRW wurden von 2005 bis 2007 verschiedene Untersaaten in insgesamt 17 Feldversuchen (Blockanlagen mit vier Wiederholungen) getestet. Ölrettich (25 kg/ha), Senf (20 kg/ha), Buchweizen (60 kg/ha), Hafer (150 kg/ha), Phacelia (20 kg/ha) und Sonnenblumen (50 kg/ha) wurde in Versuchsparzellen (3 x 6 m) zum letzten Häufelgang und z.T. auch zu Beginn der Krautfäule von Hand ausgebracht. Die Sprossmasse von Untersaat und Unkraut wurde kurz vor der Ernte auf 2 x 0,25 m2 je Parzelle beerntet und bei 105 °C getrocknet. In jeweils einem Versuch je Versuchsjahr wurde die Dichte und Länge des Weißen Gänsefußes auf der kompletten Parzellenfläche bonitiert, wobei Pflanzen < 20 cm aufgrund üppiger Untersaatenbestände schwer zu erfassen waren und daher in die Bonitur nicht mit aufgenommen wurden sowie Ertrags- und Qualitätsparameter (Anteil fauler und grüner Knollen, Rhizoctonia und Drycore, Drahtwurm, Schorf und Stärkegehalt) der Kartoffeln wurden erhoben.

Versuchsjahr

2007

Bemerkung

Ausblick:Die Untersuchungen zur Reduzierung der Spätverunkrautung durch Untersaaten sind abgeschlossen. Die Ergebnisse werden im Laufe des Jahres in Form einer Informationsbroschüre für Praxis und Beratung zusammengefasst.Weiterverfolgt wird im kommenden Versuchsjahr die Wirkung der Untersaaten auf die Klutenbildung zur Ernte sowie die Wirkung einer reduzierten Stickstoffver-lagerung durch Untersaaten in Kartoffeln auf die Mineralisierung im folgenden Frühjahr und damit möglicherweise verbundene Ertragseffekte in der Nachfrucht.Auf dem Leitbetrieb Haus Holte (Stadt Dortmund) wird die Spätverunkrautung seit 2007 abgeflammt (Mücke 2004), woraus sich die interessante Möglichkeit ergibt, den Effekt dieser vergleichsweise kostenaufwendigen Technik (rund 150 €/ha) im direkten Vergleich zum Regulierungserfolg der Untersaaten zu testen.

Ergebnis

Zusammenfassung:Untersaaten reduzierten in allen drei Versuchsjahren die Spätverunkrautung signifikant.Ölrettich und Senf unterdrückten die Spätverunkrautung am stärksten; Buchweizen scheint für Gemüsebaubetriebe geeignet.Untersaaten ermöglichen insbesondere in Kartoffelsorten, die eine schwache Resistenz gegen die Krautfäule besitzen, eine wirkungsvolle Möglichkeit zur Reduzierung der Spätverunkrautung.Einflüsse der Untersaaten auf den verkaufsfähigen Ertrag sowie den Befall mit Krankheiten und Schädlingen wurden nicht beobachtet.

Ergebnisbericht

 Ergebnisbericht als PDF

Ansprechpartner

Abonnieren Sie den Ökolandbau NRW-Newsletter





Die obenstehende Einwilligungserklärung kann jederzeit formlos gegenüber dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, (E-Mail: Poststelle@mlv.nrw.de) widerrufen werden: Die von Ihnen auf dieser Seite angegebenen personenbezogenen Daten (zum Beispiel Name, E-Mail-Adresse, Anschrift usw.) werden vertraulich und nur zur Versendung der von Ihnen abonnierten Newsletter des Ministeriums per E-Mail verwendet. Ihre Daten werden ausschließlich auf dem Server des Landesbetriebs Information und Technik NRW gespeichert. Das Abonnement kann von Ihnen auf dieser Seite jederzeit mit sofortiger Wirkung beendet werden. Ihre Daten werden dann unverzüglich gelöscht.