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Projekt

Extrem-Dichtsaat von 2500 kg/ha Ackerbohnen bringt den höchsten Ertrag bei Herbstporree

Projekt

Bundesprogramm Ökologischer Landbau

Standort

Gartenbauzentrum Köln-Auweiler

Beschreibung

Die Düngung mit Ackerbohnenschrot bzw. Ackerbohnendichtsaat in der Vorkultur ist im ökologischen Gemüsebau in vielen Kulturen anzutreffen. Um Herbstporree mit 125 kg N/ha komplett zu versorgen, sind 2500 kg/ha Ackerbohnen notwendig. Diese Menge kann als Schrot, als extreme Dichtsaat oder in einer Kombination aus Schrot und Dichtsaat erfolgen. Welche Form der Düngung hat nun den besten Effekt auf Herbstporree?

Versuchsaufbau

Jede der Düngungsvarianten erhielt mit 2500 kg/ha die gleiche Menge Ackerbohnen (Futter-Ackerbohnen, 55 €/dt). Bei angenommenen 5% N entspricht das einer Menge von 125 kg Gesamt-N/ha. Verändert wurden die Anteile, die in Form von Dichtsaat bzw. Schrot einzeln oder in Kombination gegeben wurden. Als Vergleich diente eine Vinasse-Variante mit einer einmaligen Gabe von 125 kg N/ha 3 Wochen nach der Pflanzung. Die ungedüngte Kontrolle zeigte die N-Nachlieferung des Bodens selbst.Die Varianten im Einzelnen:1. Dicht 2500: Ackerbohnendichtsaat 2500 kg / ha (100% als Dichtsaat)2. Dicht 500+Schrot 2000: Ackerbohnendichtsaat 500 kg / ha + Schrotdüngung 2000 kg / ha (20% als Dichtsaat, 80% als Schrot)3. Schrot 2500: Schrotdüngung 2500 kg / ha (100% als Schrot)4. Vinasse: 125 Kg N /ha als einmalige Gabe, Vinassedüngung als Vergleich5. Kontrolle: keine Düngung, N-Nachlieferung des Bodens

Versuchsjahr

2007

Bemerkung

Kritische Anmerkungen:Die Nicht-Dichtsaat-Varianten zeigten in der ersten Nmin-Beprobung in KW 23 (Umbruch der Dichtsaaten) Schwankungen zwischen 62 bis 99 Nmin (Vinasse 62, Kontrolle ohne Düngung 76 und Schrot 99 Nmin). Insbesondere der Unterschied von 37 kg N/ha zwischen Vinasse und Schrot hält bis fünf Wochen nach der Pflanzung an, bevor Vinasse- und Schrotwirkung sichtbar werden, und hat den höheren Ertrag der Schrotvariante gegenüber der Vinassevariante sicherlich mit beeinflusst.Der Folgeversuch in 2008 findet auf ausgeglichenen Flächen statt.Um die Düngungswirkung der Dichtsaaten zu bewerten, fehlen die N-Gehalte der Ackerbohnen in Aufwuchs und Wurzeln. Auch das wird im Folgeversuch mit berücksichtigt

Ergebnis

Die erste Nmin-Probe wurde zum Zeitpunkt des Dichtsaatumbruch/-Einarbeitung (KW 23) für jede Variante gezogen und zeigte die nachfolgend beschriebenen N-Gehalte (siehe Anfangswerte, Abbildung 2).Die beiden Dichtsaaten-Varianten (Dicht 2500 und Dicht 500+Schrot 2000) hatten mit 44 bzw. 46 kg N/ha die niedrigsten N-Werte im Boden, bedingt durch die N-Aufnahme der gesäten Ackerbohnen. Der N-Gehalt der Ackerbohnen-Frischmasse im Aufwuchs/Wurzeln wurde nicht ermittelt.Die Anfangs-Nmin-Werte von KW 23 der anderen Varianten waren nicht einheitlich. Sie zeigten einen Nmin von 62 (Vinasse), 76 (Kontrolle) und 99 kg N/ha (Schrot 2500).Nmin-Verlauf in den Varianten:Die kulturbegleitenden Bodenproben über 12 Wochen veranschaulichen die N-Nachlieferung aus Boden und Düngung (Abbildung 2).Anders als erwartet zeigen die beiden Dichtsaat-Varianten einen nahezu identischen Nmin-Verlauf. Sie liefern sofort nach dem Umbruch, denn in den anderen (noch nicht gedüngten) Varianten sinken die N-Gehalte im Boden in der gleichen Zeit. Ein Schrot-Einfluss in der Variante "Dichtsaat 500+Schrot 2000" ist nicht zu erkennen. Reicht vielleicht eine Dichtsaat mit 500 kg Ackerbohnen schon aus? In einem Folgeversuch soll daher auch die alleinige Dichtsaat mit 500 kg/ha Ackerbohnen ohne zusätzlichen Schrotanteil geprüft werden.Der Porree hat 130 kg N/ha durch die reine Dichtsaat (Dicht 2500) aufgenommen (incl. Nachlieferung aus dem Boden 179) und erreichte einen marktfähigen Ertrag von 412 dt/ha.In der Kombination "Dicht 500+Schrot 2000" lag die aus der Düngung aufgenommene N-Menge bei 95 kg N/ha (incl. Nachlieferung aus dem Boden 144) und der marktfähige Ertrag bei 395 dt/ha.Bei "Schrot 2500" und "Kontrolle" zeigen die Nmin-Proben einen nahezu parallelen Verlauf der N-Freisetzung bis KW 32 (Nachlieferung des Bodens). Erst dann bewirkt die Schrot-Düngung (nach 8 Wochen) eine Anhebung für 4 Wochen bevor der Nmin wieder parallel zur Kontrolle verläuft.Aus der reinen Schrot-Düngung (Schrot 2500) hat der Porree 59 kg N/ha aufgenommen (incl. Nachlieferung aus dem Boden 108) und einen marktfähigen Ertrag von 318 dt/ha erreicht.Der Nmin in der Vinasse-Variante verläuft in den ersten zwei Wochen nach der Gabe parallel zur Kontrolle (Nachlieferung des Bodens). Erst ab der dritten Woche beginnt die Vinasse-Wirkung und liefert 5 Wochen lang nach, bevor der Nmin wieder parallel zur Kontrolle verläuft.Der Porree konnte aus der Vinasse 38 kg N/ha aufnehmen (incl. Nachlieferung aus dem Boden 87) und erreichte einen marktfähigen Ertrag von 254 dt/ha.In der ungedüngten Kontrolle hat der Porree 49 kg N/ha aufgenommen und einen marktfähigen Ertrag von 148 dt/ha erreicht.

Ergebnisbericht

 Ergebnisbericht als PDF

Ansprechpartner

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